Lage noch unklar

Keine 24 Stunden nach tödlichem Vorfall: Erneutes Gewaltdelikt in Bayern - Spurensicherung vor Ort?

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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08.06.2025, 19:19 Uhr
In München ist es offenbar erneut zu einem Gewaltdelikt gekommen.

© vifogra / Friedrich In München ist es offenbar erneut zu einem Gewaltdelikt gekommen.

Nur einen Tag nach der Messerattacke auf Passanten und den tödlichen Polizeischüssen auf die Angreiferin hat es in München erneut eine Gewalttat gegeben. Laut Polizei ereignete sich die Tat in der Wohnung eines Familienangehörigen. Ein Täter sei festgenommen worden, sagte ein Sprecher. Ob es Verletzte oder Tote gab, ließ er offen. Er verwies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf eine geplante Mitteilung am Montag (9. Juni 2025). Dem Vernehmen nach war an der Wohnung die Spurensicherung im Einsatz.

Weiterer Vorfall keine 24 Stunden zuvor

Es sind interessante Details, die sich laut Polizei nur wenige Minuten vor der tödlichen Messerattacke in München zugetragen haben. Am Samstagabend, 07.06.2025, kam es in der bayerischen Landeshauptstadt zu mehreren Messerangriffen durch eine 30-jährige Frau. Bei dem anschließenden polizeilichen Zugriff wurde die Frau durch einen Schusswaffeneinsatz verletzt und verstarb kurz darauf in einem Krankenhaus. Die Münchner Kriminalpolizei und das Bayerische Landeskriminalamt ermitteln zum Tatgeschehen und dem Einsatzverlauf.

Am Sonntagnachmittag (8. Juni 2025) hat die Polizei nun weitere Details zu den Stunden davor bekannt gegeben. Bereits gegen 18.40 Uhr wurde die Polizei zu einem Lebensmittelgeschäft nahe der Theresienwiese gerufen, nachdem eine Frau randaliert hatte. Vor Ort zeigte sich die 30-Jährige aggressiv gegenüber den Beamten und musste vorübergehend gefesselt werden. Da keine strafbare Handlung vorlag, wurde sie nach der Feststellung ihrer Identität gegen 19.15 Uhr wieder entlassen, erklären die Ermittlerinnen und Ermittler in dem Schreiben dazu weiter.

Kurz nach ihrer Entlassung kam es dann im Bereich des Bavariarings am St. Pauls-Platz zu mehreren Messerangriffen durch dieselbe Frau. Als Polizeikräfte eingriffen und sie festnehmen wollten, kam es zum Schusswaffengebrauch. Die Frau wurde dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später verstarb.

Die Ermittlungen zur Gesamttat, insbesondere zum polizeilichen Schusswaffeneinsatz, werden nun vom Bayerischen Landeskriminalamt geführt. Ziel ist die vollständige Rekonstruktion des Ablaufs. Dies habe hier „oberste Priorität“. Das Kommissariat 11 der Münchner Kriminalpolizei ist ebenfalls in die Untersuchungen eingebunden, endet die Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München zu dem Vorfall vorerst abschließend.

Nach der Messerattacke an der Münchner Theresienwiese befindet sich keiner der beiden Verletzten im Krankenhaus. Der Mann und die Frau, die von der 30-Jährigen angegriffen worden waren, seien beide nur leicht verletzt und ambulant behandelt worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei.

Warum die Frau auf den 56-Jährigen und die 25-Jährige losging, war zunächst unklar. Die 30-Jährige war nach dem Angriff von Polizeischüssen getroffen worden und im Krankenhaus gestorben.

Messerangriffe auf Passanten

Nach Polizeiangaben hatte die Frau in unmittelbarer Nähe zur Theresienwiese, dem berühmten Platz, auf dem im Herbst das Oktoberfest stattfindet, zunächst den 56 Jahre alten Mann mit einem Messer leicht verletzt und dann die junge Frau.

Die Polizei konnte zunächst nicht sicher sagen, ob die Frau mit den beiden Opfern in Beziehung stand - dies sei aber eher unwahrscheinlich.