Bekannte und weniger bekannte (Ex-)Piraten-Politiker

11.5.2017, 06:00 Uhr
Christof Leng war an der Gründung der deutschen Piratenpartei im Jahr 2006 beteiligt und wurde zu ihrem ersten Bundesvorsitzenden gewählt. Das Amt hatte er bis Mai 2007 inne. Der Diplom-Informatiker aus Hessen ist auch in der Gesellschaft für Informatik aktiv, als Interessen gibt er auf seiner Piratenwiki-Seite unter anderem "Urheberrecht", "Kulturförderung" und "'Killerspiele'" an. Dort schreibt er auch, der Zugang zu Wissen und kulturellen Gütern dürfe nicht beschränkt werden: "Das Ziel muss also vielmehr der informationelle Überfluss ohne Verknappung sein."
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Christof Leng

Christof Leng war an der Gründung der deutschen Piratenpartei im Jahr 2006 beteiligt und wurde zu ihrem ersten Bundesvorsitzenden gewählt. Das Amt hatte er bis Mai 2007 inne. Der Diplom-Informatiker aus Hessen ist auch in der Gesellschaft für Informatik aktiv, als Interessen gibt er auf seiner Piratenwiki-Seite unter anderem "Urheberrecht", "Kulturförderung" und "'Killerspiele'" an. Dort schreibt er auch, der Zugang zu Wissen und kulturellen Gütern dürfe nicht beschränkt werden: "Das Ziel muss also vielmehr der informationelle Überfluss ohne Verknappung sein." © Erik Möller / Wikipedia

Patrick Schiffer ist seit August 2016 Oberpirat (Bundesvorsitzender). Der 1973 geborene Designer aus Düsseldorf bezeichnet sich als "internationaler Pirat", da er auch Mitglied der belgischen und der niederländischen Piratenparteien ist. Interessen: "Europäische Union, Menschen- & Bürgerrechte, Netzpolitik, Musik & Kunst."
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Patrick Schiffer

Patrick Schiffer ist seit August 2016 Oberpirat (Bundesvorsitzender). Der 1973 geborene Designer aus Düsseldorf bezeichnet sich als "internationaler Pirat", da er auch Mitglied der belgischen und der niederländischen Piratenparteien ist. Interessen: "Europäische Union, Menschen- & Bürgerrechte, Netzpolitik, Musik & Kunst." © Oliver Krato / dpa

Sie war eines der bekanntesten Gesichter der Piraten: Marina Weisband. 1987 in der Ukraine geboren, studierte Weisband nach dem Abitur in Wuppertal Psychologie. Von 2011 bis 2012 war sie dann politische Geschäftsführerin der Piraten. 2016 trat sie aber aus der Partei aus und bilanzierte: "Das Label Piraten ist verbrannt." Seit 2014 leitet Weisband das aula-Projekt des politik-digital. e.V., das Schüler mittels Online-Beteiligung die Möglichkeit geben soll, ihre Schule mitzugestalten.
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Marina Weisband

Sie war eines der bekanntesten Gesichter der Piraten: Marina Weisband. 1987 in der Ukraine geboren, studierte Weisband nach dem Abitur in Wuppertal Psychologie. Von 2011 bis 2012 war sie dann politische Geschäftsführerin der Piraten. 2016 trat sie aber aus der Partei aus und bilanzierte: "Das Label Piraten ist verbrannt." Seit 2014 leitet Weisband das aula-Projekt des politik-digital. e.V., das Schüler mittels Online-Beteiligung die Möglichkeit geben soll, ihre Schule mitzugestalten. © Marcus Golejewski/Geisler-Fotopr

Stefan Körner aus Neumarkt in der Oberpfalz war 2014 bis 2016 Bundesvorsitzender der Piraten, zuvor bekleidete er auch das Amt des bayerischen Vorsitzenden. Er schob das Volksbegehren gegen
 Studiengebühren in Bayern mit an. Anders als viele andere ehemalige Spitzenpiraten ist der freiberufliche Softwareentwickler noch immer Parteimitglied.
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Stefan Körner

Stefan Körner aus Neumarkt in der Oberpfalz war 2014 bis 2016 Bundesvorsitzender der Piraten, zuvor bekleidete er auch das Amt des bayerischen Vorsitzenden. Er schob das Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern mit an. Anders als viele andere ehemalige Spitzenpiraten ist der freiberufliche Softwareentwickler noch immer Parteimitglied. © Daniel Peter / dpa

Katharina Nocun war 2013 für ein halbes Jahr Geschäftsführerin der Piratenpartei. Als sie drei Jahre alt war, wanderten ihre bei Solidarnosc engagierten Eltern mit ihr nach Deutschland aus. 2007 fing sie an, sich im  "Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung" gegen Überwachung einzubringen. Die Piraten verließ Nocun 2016. Heute ist sie Kampagnenleiterin bei der "Volksinitiative SH stoppt CETA" in Kiel.
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Katharina Nocun

Katharina Nocun war 2013 für ein halbes Jahr Geschäftsführerin der Piratenpartei. Als sie drei Jahre alt war, wanderten ihre bei Solidarnosc engagierten Eltern mit ihr nach Deutschland aus. 2007 fing sie an, sich im "Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung" gegen Überwachung einzubringen. Die Piraten verließ Nocun 2016. Heute ist sie Kampagnenleiterin bei der "Volksinitiative SH stoppt CETA" in Kiel. © Karlheinz Schindler / dpa

Johannes Ponader (re.) war ein Jahr lang politischer Geschäftsführer der Piraten auf Bundesebene. Im Mai 2012 setzte er sich mit Sandalen in eine von Günther Jauch moderierte Talkrunde - ein klares Bekenntnis zur Sonderrolle seiner Partei. Ein Jahr später trat er von seinem Posten zurück, mit Vielen in der Partei hatte er sich zuvor überworfen. Einige sahen in dem Regisseur und Schauspieler wohl eher einen "eigenwilligen Theatermenschen" (Spiegel Online) als einen fähigen Berufspolitiker.
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Johannes Ponader

Johannes Ponader (re.) war ein Jahr lang politischer Geschäftsführer der Piraten auf Bundesebene. Im Mai 2012 setzte er sich mit Sandalen in eine von Günther Jauch moderierte Talkrunde - ein klares Bekenntnis zur Sonderrolle seiner Partei. Ein Jahr später trat er von seinem Posten zurück, mit Vielen in der Partei hatte er sich zuvor überworfen. Einige sahen in dem Regisseur und Schauspieler wohl eher einen "eigenwilligen Theatermenschen" (Spiegel Online) als einen fähigen Berufspolitiker. © Rainer Jensen / dpa

Anne Helm wurde 2011 in die Bezirksverordnetenversammlung des Berliner Bezirks Neukölln gewählt. Große Aufmerksamkeit erregte die Piratin 2014 mit einer kontroversen Aktion gegen Rechtsextremismus: Auf ihrem nackten Oberkörper trug sie die Worte "Thanks Bomber Harris" - eine Absage an den Revanchismus von Neo-Nazis, die deutsche Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs mit der Bombardierung von Dresden durch die britische Luftwaffe aufwiegen wollen. Im Herbst 2014 verließ Helm die Piraten. Im Januar 2016 schloss sie sich der Linken an und zog für die Partei im Oktober ins Berliner Abgeordnetenhaus ein.
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Anne Helm

Anne Helm wurde 2011 in die Bezirksverordnetenversammlung des Berliner Bezirks Neukölln gewählt. Große Aufmerksamkeit erregte die Piratin 2014 mit einer kontroversen Aktion gegen Rechtsextremismus: Auf ihrem nackten Oberkörper trug sie die Worte "Thanks Bomber Harris" - eine Absage an den Revanchismus von Neo-Nazis, die deutsche Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs mit der Bombardierung von Dresden durch die britische Luftwaffe aufwiegen wollen. Im Herbst 2014 verließ Helm die Piraten. Im Januar 2016 schloss sie sich der Linken an und zog für die Partei im Oktober ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. © Maurizio Gambarini / dpa

Bei der Wahl in NRW ist Lukas Lamla Nummer 5 der Piratenliste. Seit 2012 sitzt er im Landtag, vorher arbeitete der 1983 in Oberschlesien geborene Jungpolitiker als Feuerwehrmann und Rettungsassistent. In der Partei ist er auch als "der Hanfpirat" bekannt, der zum Beispiel in Youtube-Videos (legale) Cannabis-Produzenten vorstellt.
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Lukas Lamla

Bei der Wahl in NRW ist Lukas Lamla Nummer 5 der Piratenliste. Seit 2012 sitzt er im Landtag, vorher arbeitete der 1983 in Oberschlesien geborene Jungpolitiker als Feuerwehrmann und Rettungsassistent. In der Partei ist er auch als "der Hanfpirat" bekannt, der zum Beispiel in Youtube-Videos (legale) Cannabis-Produzenten vorstellt. © Anke Fleig/SVEN SIMON

Angelika Beer saß von 2012 bis 2017 für die Piraten im Landtag von Schleswig-Holstein. Zuvor war Beer jahrzehntelang bei den Grünen aktiv gewesen, die sie 2009 verließ. Für die Grünen saß sie elf Jahre im Bundestag, war während der ersten rot-grünen Koalition unter Kanzler Gerhard Schröder verteidigungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion. Wie der grüne Außenminister Joschka Fischer unterstützte Beer Bundeswehreinsätze auf dem Balkan und nannte Soldaten "unsere Jungs", was an der Basis nicht alle gut fanden. Mit den Piraten wollte Beer noch mal wichtige Themen aufgreifen. Ihrer Bilanz, die sie der taz 2017 verriet: "Wir haben das Faszinierende an den Piraten nicht transportieren können."
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Angelika Beer

Angelika Beer saß von 2012 bis 2017 für die Piraten im Landtag von Schleswig-Holstein. Zuvor war Beer jahrzehntelang bei den Grünen aktiv gewesen, die sie 2009 verließ. Für die Grünen saß sie elf Jahre im Bundestag, war während der ersten rot-grünen Koalition unter Kanzler Gerhard Schröder verteidigungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion. Wie der grüne Außenminister Joschka Fischer unterstützte Beer Bundeswehreinsätze auf dem Balkan und nannte Soldaten "unsere Jungs", was an der Basis nicht alle gut fanden. Mit den Piraten wollte Beer noch mal wichtige Themen aufgreifen. Ihrer Bilanz, die sie der taz 2017 verriet: "Wir haben das Faszinierende an den Piraten nicht transportieren können." © privat

Der Münchner Dietmar Hölscher ist der Vorsitzende der bayerischen Piraten. Der gelernte Elektriker ist laut seiner Piratenwiki-Seite im Verkehrsmanagment des öffentlichen Diensts tätig. Folgerichtig zählt neben der Digitalisierung der Straßenverkehr zu seinen politischen Hauptthemen: "Weder immer mehr zunehmender Straßenverkehr, noch Hochgeschwindigkeitszüge können eine wirkliche Antwort geben. Die sinnvolle Verbindung und Nutzung der jeweils geeigneten Verkehrsmittel wird eine der Herausforderungen unserer Zeit. (Ein 2. S-Bahntunnel in München gehört nicht dazu)"
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Dietmar Hölscher

Der Münchner Dietmar Hölscher ist der Vorsitzende der bayerischen Piraten. Der gelernte Elektriker ist laut seiner Piratenwiki-Seite im Verkehrsmanagment des öffentlichen Diensts tätig. Folgerichtig zählt neben der Digitalisierung der Straßenverkehr zu seinen politischen Hauptthemen: "Weder immer mehr zunehmender Straßenverkehr, noch Hochgeschwindigkeitszüge können eine wirkliche Antwort geben. Die sinnvolle Verbindung und Nutzung der jeweils geeigneten Verkehrsmittel wird eine der Herausforderungen unserer Zeit. (Ein 2. S-Bahntunnel in München gehört nicht dazu)" © Olaf Konstantin Krueger/dpa

Christopher Lauer wurde 2011 auf der Piraten-Liste ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt, ein Jahr lang war er dort ab 2012 auch Fraktionschef. Lauer machte auch die anderen Parteien auf sich aufmerksam, häufig war er im Fernsehen zu sehen. 2014 trat er im Streit aus den Piraten aus, blieb jedoch Abgeordneter. 2016 trat er in die Berliner SPD ein (für das Foto posierte er vor einem Plakat des Berliner Bürgermeisters Michael Müller), ist seit der Wahl im Herbst jedoch nicht mehr im Parlament.
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Christopher Lauer

Christopher Lauer wurde 2011 auf der Piraten-Liste ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt, ein Jahr lang war er dort ab 2012 auch Fraktionschef. Lauer machte auch die anderen Parteien auf sich aufmerksam, häufig war er im Fernsehen zu sehen. 2014 trat er im Streit aus den Piraten aus, blieb jedoch Abgeordneter. 2016 trat er in die Berliner SPD ein (für das Foto posierte er vor einem Plakat des Berliner Bürgermeisters Michael Müller), ist seit der Wahl im Herbst jedoch nicht mehr im Parlament. © Paul Zinken / dpa

Als Piratenpolitiker mit Kopftuch war Gerwald Claus-Brunner häufig auf Fotos in Medien zu sehen. 2011 wurde er für die Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Im September 2016 wurde Claus-Brunner tot in seiner Wohnung gefunden, der 44-Jährige hatte sich das Leben genommen, nachdem er zuvor einen jüngeren Mann getötet hatte.
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Gerwald Claus-Brunner

Als Piratenpolitiker mit Kopftuch war Gerwald Claus-Brunner häufig auf Fotos in Medien zu sehen. 2011 wurde er für die Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Im September 2016 wurde Claus-Brunner tot in seiner Wohnung gefunden, der 44-Jährige hatte sich das Leben genommen, nachdem er zuvor einen jüngeren Mann getötet hatte. © Britta Pedersen / dpa

Der selbstständige Softwareentwickler sitzt für die Piraten im Landtag von Nordrhein-Westfalen und ist Spitzenkandidat der Partei bei der NRW-Wahl 2017. Auf seiner Kandidatenseite schreibt er: "Den arroganten Säcken soll das Lachen noch vergehen, wenn wir doch wieder neben ihnen sitzen!" Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass Miersching und seine Piraten wieder ins Parlament gewählt werden.
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Michele Marsching

Der selbstständige Softwareentwickler sitzt für die Piraten im Landtag von Nordrhein-Westfalen und ist Spitzenkandidat der Partei bei der NRW-Wahl 2017. Auf seiner Kandidatenseite schreibt er: "Den arroganten Säcken soll das Lachen noch vergehen, wenn wir doch wieder neben ihnen sitzen!" Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass Miersching und seine Piraten wieder ins Parlament gewählt werden. © Federico Gambarini / dpa

Die Erlangerin Astrid Semm - hier mit dem Bundespiraten Olaf Konstantin Krüger - ist die politische Geschäftsführerin des Piraten-Landesverbandes Bayern, von Sommer 2015 bis Sommer 2016 war sie stellvertretende Geschäftsführerin der Bundespiraten. Eines ihrer Steckenpferde ist die Bildungspolitik. So schreibt sie über sich selbst: "In meinen Augen wird in unseren Schulen in Bayern alles das nicht gelehrt, was später im Leben wichtig ist - dafür können unsere Schüler beim Verlassen der Schule eines ganz perfekt: Auswendig lernen."
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Astrid Semm

Die Erlangerin Astrid Semm - hier mit dem Bundespiraten Olaf Konstantin Krüger - ist die politische Geschäftsführerin des Piraten-Landesverbandes Bayern, von Sommer 2015 bis Sommer 2016 war sie stellvertretende Geschäftsführerin der Bundespiraten. Eines ihrer Steckenpferde ist die Bildungspolitik. So schreibt sie über sich selbst: "In meinen Augen wird in unseren Schulen in Bayern alles das nicht gelehrt, was später im Leben wichtig ist - dafür können unsere Schüler beim Verlassen der Schule eines ganz perfekt: Auswendig lernen." © Klaus-Dieter Schreiter

Martin Delius zog 2011 als Pirat ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Dort übernahm er den Fraktionsvorsitz und machte sich auch bei den anderen Parteien als seriöser Parlamentarier einen Namen. Über Berlin hinaus wurde er als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zum Berliner Flughafen-Chaos bekannt. Ende 2015 verließ er die Piratenpartei und twitterte: "Ich habe keine Lust mehr mich für das Gebaren von #piraten zu rechtfertigen. Das ist nicht mehr zum aushalten." Im Herbst 2016 wurde er Mitglied der Linkspartei, kandidierte jedoch nicht für die Berliner Wahlen.
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Martin Delius

Martin Delius zog 2011 als Pirat ins Berliner Abgeordnetenhaus ein. Dort übernahm er den Fraktionsvorsitz und machte sich auch bei den anderen Parteien als seriöser Parlamentarier einen Namen. Über Berlin hinaus wurde er als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zum Berliner Flughafen-Chaos bekannt. Ende 2015 verließ er die Piratenpartei und twitterte: "Ich habe keine Lust mehr mich für das Gebaren von #piraten zu rechtfertigen. Das ist nicht mehr zum aushalten." Im Herbst 2016 wurde er Mitglied der Linkspartei, kandidierte jedoch nicht für die Berliner Wahlen. © Jörg Carstensen / dpa