"Bits & Pretzels" München

Unfassbare Gage: So viel Geld bekommt Michelle Obama für einen Vortrag in Bayern

Saskia Muhs

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26.9.2023, 09:36 Uhr
Die 59-Jährige redete eine Stunde lang auf der Münchener Gründermesse und gab dabei Tipps für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer.

© Andrew Harnik, dpa Die 59-Jährige redete eine Stunde lang auf der Münchener Gründermesse und gab dabei Tipps für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer.

Das Münchener Oktoberfest ist aktuell nicht der einzige Grund für eine hohe Promidichte in der bayerischen Landeshauptstadt. Parallel zur Wiesn findet seit Montag auch die Gründermesse "Bits & Pretzels", auf der sich Investoren treffen und vernetzen können. Als Speaker geladen sind neben dutzenden erfolgreichen Start-Up-Unternehmerinnen und Unternehmern auch einige Gesichter aus Fernsehen und Politik.

So tummeln sich derzeit in München Klaas Heufer-Umlauf, Robert Habeck, Oliver Kahn, der Präsident von Botswana oder auch Michelle Obama. Die ehemalige First-Lady der USA hat zusammen mit ihrem Ehemann Barack Obama nach dessen Präsidentschaft die Produktionsfirma "Higher Grounds Productions" gegründet, welche unter anderem Dokumentarfilme über Netflix veröffentlicht. Zudem gilt sie mittlerweile als Bestseller-Autorin. Genug Grundlage für einen Auftritt auf der internationalen Unternehmermesse.

Michelle Obama als Wunschgast

Laut den "Bits & Pretzels"-Veranstaltern wird jedes Jahr die Community nach ihren Wunsch-Speakern befragt, Michelle Obama stand offenbar ganz oben auf der Wunschliste. Ihr Mann war bereits 2019 dort zu Gast. Dementsprechend gut besucht war ihr Vortrag am Abend (25.09.2023), direkt nach dem Auftritt von Ministerpräsident Markus Söder: Der bezeichnete laut dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Bayern als das "Kalifornien Deutschlands" und freute, sich darüber, hinter der Bühne als "Mr. Präsident" angesprochen worden zu sein - augenscheinlich von Michelle Obama.

Diese betrat zu dem Song "Crazy in Love" von Beyoncé und Jay-Z die Bühne. Bitte "einfach Michelle, nicht Mrs. Obama", macht sie zu Beginn klar, so die "Süddeutsche Zeitung". In ihrem einstündigen Vortrag blickte sie zurück auf ihre Kindheit, das Leben als First Lady und Mutter im Weißen Haus und ihren Weg zur erfolgreichen Unternehmerin.

"Das Leben ist keine gerade Linie. Besonders die Jungen müssen die ganze Geschichte sehen. Sie müssen über das Anecken und von den blauen Flecken erfahren" "Schau dich in deinem Team um – wenn alle so aussehen wie du, dann hast du ein Problem" und "Veränderung braucht eine lange Zeit. Wir tun es nicht für uns, wir machen es für unsere Kinder" sind ein paar der Ratschläge, die sie ihrem Publikum gibt.

Auch nutzte sie die Gelegenheit für Werbung in eigener Sache, ihre neuen, nur mit Stevia gesüßten Säfte. Nach "Bild"-Informationen erhält die 59-Jährige dafür eine Gage in Höhe von 700.000 Euro. Barack Obama soll 2019 eine ähnlich hohe Summe erhalten haben. Wie viele andere Sprecher wie Oliver Kahn oder Klaas Heufer-Umlauf für ihre Reden bekommen, ist nicht bekannt.

Hohe Gagen für Vorträge keine Seltenheit

Für (ehemalige) Politiker oder anderweitig prominente Gastredner sind solche Summen nicht ungewöhnlich. Donald Trump tritt beispielsweise gelegentlich als Redner für das renommierte New Yorker Weiterbildungsinstitut "The Learning Annex" auf, die Gage für eine einstündige Präsentation beträgt 1,5 Millionen Dollar, berichtet "t-online".

Auch deutsche Politiker und Bundestagsabgeordnete sprechen auf diversen Events und lassen sich dafür bezahlen, wenn vielleicht auch nicht so hoch wie die Kollegen aus den USA. Das Portal "Abgeordnetenwatch" recherchiert regelmäßig zu den Nebeneinkünften deutscher Politiker. So verlange Peer Steinbrück (SPD) pro Vortrag zwischen 15.000 und 30.000 Euro, genau wie Michael Fuchs (CDU). Laut "Abgeordnetenwatch" verdienen die viele der Bundestagsmitglieder mit Vorträgen, Aufsichtsratsposten oder als Geschäftsführer im Jahr durchschnittlich 100.000 Euro nebenher.