Denkmalprämierung 2019: Das sind die Preisträger aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt

17.3.2019, 10:55 Uhr
Dem konstruktiven Zusammenwirken aller Beteiligten sowie dem starken Willen und der Begeisterungsfähigkeit ihrer neuen Eigentümerin verdankt sich die vorbildliche Rettung und Wiederbelebung einer Höchstädter Institution, des Gasthauses "Töpfla" in der Hauptstraße 23. Das historische Wirtshausgebäude, ein zweigeschossiger Walmdachbau, war extrem heruntergekommen. Trotz des maroden Zustands bewies die Eigentümerin den Mut, die umfassende Generalsanierung in Angriff zu nehmen. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten des bislang auf 1760 datierten Fachwerkbaus stellte man fest, dass das verwendete Bauholz bereits 1722/1723 geschlagen wurde.
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Höchstadt a. d. Aisch, Hauptstraße 23: Gasthaus "Töpfla"

Dem konstruktiven Zusammenwirken aller Beteiligten sowie dem starken Willen und der Begeisterungsfähigkeit ihrer neuen Eigentümerin verdankt sich die vorbildliche Rettung und Wiederbelebung einer Höchstädter Institution, des Gasthauses "Töpfla" in der Hauptstraße 23. Das historische Wirtshausgebäude, ein zweigeschossiger Walmdachbau, war extrem heruntergekommen. Trotz des maroden Zustands bewies die Eigentümerin den Mut, die umfassende Generalsanierung in Angriff zu nehmen. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten des bislang auf 1760 datierten Fachwerkbaus stellte man fest, dass das verwendete Bauholz bereits 1722/1723 geschlagen wurde. © Julia Krieger

Glücklicherweise hatten nur wenige Modernisierungen aus dem 20. Jahrhundert die Gebäudesubstanz kaum beeinträchtigt. Zahlreiche Baudetails waren daher erhalten geblieben, u. a. eine in ihrer massiven Konstruktion auch von außen sichtbare, durchgehende Bohlendecke, eine sogenannte Mann-an-Mann-Decke.
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Höchstadt a. d. Aisch, Hauptstraße 23: Gasthaus "Töpfla"

Glücklicherweise hatten nur wenige Modernisierungen aus dem 20. Jahrhundert die Gebäudesubstanz kaum beeinträchtigt. Zahlreiche Baudetails waren daher erhalten geblieben, u. a. eine in ihrer massiven Konstruktion auch von außen sichtbare, durchgehende Bohlendecke, eine sogenannte Mann-an-Mann-Decke. © Julia Krieger

Nach eingehender Bestandsaufnahme und in enger Abstimmung mit den Behörden wurde ab 2015 saniert und instandgesetzt. Die Dachkonstruktion hat man ertüchtigt und das Dach mit Biberschwanzziegeln neu gedeckt. In handwerklicher Zimmermannsarbeit behob man die umfangreichen Schäden am Fachwerk, das anschließend freigelegt blieb und nach Befund gefasst wurde. Die sensationellerweise im Obergeschoss erhaltenen Fenster mit seltenem Würfeldekor dienten als Vorbild für qualitätvolle Fensterrekonstruktionen im Erdgeschoss.
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Höchstadt a. d. Aisch, Hauptstraße 23: Gasthaus "Töpfla"

Nach eingehender Bestandsaufnahme und in enger Abstimmung mit den Behörden wurde ab 2015 saniert und instandgesetzt. Die Dachkonstruktion hat man ertüchtigt und das Dach mit Biberschwanzziegeln neu gedeckt. In handwerklicher Zimmermannsarbeit behob man die umfangreichen Schäden am Fachwerk, das anschließend freigelegt blieb und nach Befund gefasst wurde. Die sensationellerweise im Obergeschoss erhaltenen Fenster mit seltenem Würfeldekor dienten als Vorbild für qualitätvolle Fensterrekonstruktionen im Erdgeschoss. © Julia Krieger

Von derselben Sorgfalt für überlieferte Details war auch der Innenausbau geprägt. Von den Holz- und Steinböden bis hin zu den wieder freigelegten Stuckdecken: sämtliche der zahlreichen historischen Ausstattungsdetails wurden fachgerecht aufgearbeitet. Einen in den 1950er Jahren rückseitig angefügten Anbau hat man durch einen Neubau ersetzt und hier Haustechnik und Sanitärräume untergebracht.
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Höchstadt a. d. Aisch, Hauptstraße 23: Gasthaus "Töpfla"

Von derselben Sorgfalt für überlieferte Details war auch der Innenausbau geprägt. Von den Holz- und Steinböden bis hin zu den wieder freigelegten Stuckdecken: sämtliche der zahlreichen historischen Ausstattungsdetails wurden fachgerecht aufgearbeitet. Einen in den 1950er Jahren rückseitig angefügten Anbau hat man durch einen Neubau ersetzt und hier Haustechnik und Sanitärräume untergebracht. © Julia Krieger

Schließlich erhielt sogar die barocke Hausmadonna, die die neue Wirtin von der Vorbesitzerin erhalten hatte, nach fachgerechter Restaurierung wieder ihren ursprünglichen Platz am Fassadeneck. Das glücklicherweise aus seinem langen Dornröschenschlaf erwachte „Töpfla“ bereichert nun das Stadtbild und von der Wiederbelebung der Gasthaustradition profitiert das Kulturleben der Stadt.
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Höchstadt a. d. Aisch, Hauptstraße 23: Gasthaus "Töpfla"

Schließlich erhielt sogar die barocke Hausmadonna, die die neue Wirtin von der Vorbesitzerin erhalten hatte, nach fachgerechter Restaurierung wieder ihren ursprünglichen Platz am Fassadeneck. Das glücklicherweise aus seinem langen Dornröschenschlaf erwachte „Töpfla“ bereichert nun das Stadtbild und von der Wiederbelebung der Gasthaustradition profitiert das Kulturleben der Stadt. © Julia Krieger

Die Geschichte von Schloss Neuenbürg bei Weisendorf ist durch mehrfache Zerstörung (1388 und 1449) und durch viele Besitzerwechsel im Laufe der Jahrhunderte gekennzeichnet. 1872 kaufte schließlich Friedrich Balduin Freiherr von Gagern nach seiner Dienstzeit als österreichischer Seeoffizier das ehemalige Wasserschloss. Bis heute befindet sich der von einem Park umgebene Bau im Besitz der Familie.
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Weisendorf-Neuenbürg, Mühlenweg 3: ehem. Wasserschloss

Die Geschichte von Schloss Neuenbürg bei Weisendorf ist durch mehrfache Zerstörung (1388 und 1449) und durch viele Besitzerwechsel im Laufe der Jahrhunderte gekennzeichnet. 1872 kaufte schließlich Friedrich Balduin Freiherr von Gagern nach seiner Dienstzeit als österreichischer Seeoffizier das ehemalige Wasserschloss. Bis heute befindet sich der von einem Park umgebene Bau im Besitz der Familie. © Julia Krieger

Im Kern stammt das mittelalterliche Weiherhaus aus dem 15. Jahrhundert. Im 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde es umgestaltet und erweitert. Die unregelmäßige Vierflügelanlage gruppiert sich um einen Innenhof. An den ältesten Teil im Nordosten, dem sog. Steinernen Haus, schließen sich im Norden das Torhaus, das von einem Dachreiter bekrönt wird, und die weiteren Flügel an. Die schlicht verputze Außenfassade fasst die einzelnen Baukörper optisch zusammen.
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Weisendorf-Neuenbürg, Mühlenweg 3: ehem. Wasserschloss

Im Kern stammt das mittelalterliche Weiherhaus aus dem 15. Jahrhundert. Im 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde es umgestaltet und erweitert. Die unregelmäßige Vierflügelanlage gruppiert sich um einen Innenhof. An den ältesten Teil im Nordosten, dem sog. Steinernen Haus, schließen sich im Norden das Torhaus, das von einem Dachreiter bekrönt wird, und die weiteren Flügel an. Die schlicht verputze Außenfassade fasst die einzelnen Baukörper optisch zusammen. © Julia Krieger

Die 2012 als Innenrenovierung des südlichen Wohntrakts in Angriff genommenen Arbeiten erweiterten sich schnell um die Gesamtsanierung des Daches, zahlreicher Fenster und der Fassaden. Das gravierende Schadensbild der Dachkonstruktion hatte unbedingtes Handeln notwendig gemacht. Aufwändig wurde das Tragwerk zimmermannsmäßig repariert. Die Dächer wurden – teilweise unter Erhalt unbeschädigter historischer Ziegel – neu eingedeckt. Die Fassade hat man in Anlehnung an die barocke Farbigkeit in freskaler Kalktechnik verputzt und dabei die historischen Teile gesichert.
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Weisendorf-Neuenbürg, Mühlenweg 3: ehem. Wasserschloss

Die 2012 als Innenrenovierung des südlichen Wohntrakts in Angriff genommenen Arbeiten erweiterten sich schnell um die Gesamtsanierung des Daches, zahlreicher Fenster und der Fassaden. Das gravierende Schadensbild der Dachkonstruktion hatte unbedingtes Handeln notwendig gemacht. Aufwändig wurde das Tragwerk zimmermannsmäßig repariert. Die Dächer wurden – teilweise unter Erhalt unbeschädigter historischer Ziegel – neu eingedeckt. Die Fassade hat man in Anlehnung an die barocke Farbigkeit in freskaler Kalktechnik verputzt und dabei die historischen Teile gesichert. © Julia Krieger

Mit größtmöglicher Sorgfalt und Könnerschaft wurden die barocken bleiverglasten Fenster im Südflügel restauriert und durch Winterfenster ergänzt. Hier hat man auch die umfangreiche historische Ausstattung – etwa Türen, Fußböden, Lamberien und Wandoberflächen – fachgerecht aufgearbeitet und die Räumlichkeiten bestandsschonend an zeitgemäße Wohnstandards angepasst.
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Weisendorf-Neuenbürg, Mühlenweg 3: ehem. Wasserschloss

Mit größtmöglicher Sorgfalt und Könnerschaft wurden die barocken bleiverglasten Fenster im Südflügel restauriert und durch Winterfenster ergänzt. Hier hat man auch die umfangreiche historische Ausstattung – etwa Türen, Fußböden, Lamberien und Wandoberflächen – fachgerecht aufgearbeitet und die Räumlichkeiten bestandsschonend an zeitgemäße Wohnstandards angepasst. © Julia Krieger

Die umsichtige Sanierung gelang hervorragend und auf handwerklich höchstem Niveau. Dies ist zum einen vielen Unterstützern zu verdanken, vor allem aber ist es das Verdienst des Eigentümers, der einen beträchtlichen Teil der Arbeiten – nach Vorgabe der Restauratoren – in Eigenleistung übernommen hatte. Die Maßnahme ist vorbildhaft, in allen Details.
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Weisendorf-Neuenbürg, Mühlenweg 3: ehem. Wasserschloss

Die umsichtige Sanierung gelang hervorragend und auf handwerklich höchstem Niveau. Dies ist zum einen vielen Unterstützern zu verdanken, vor allem aber ist es das Verdienst des Eigentümers, der einen beträchtlichen Teil der Arbeiten – nach Vorgabe der Restauratoren – in Eigenleistung übernommen hatte. Die Maßnahme ist vorbildhaft, in allen Details. © Julia Krieger