"Ein sehr krasses Jahr"

24.11.2020, 17:27 Uhr

© Foto: Roland Fengler

"Es war ein sehr krasses Jahr", sagt dann auch Marcus König beim laut! Forum live, einem Format des KJR, bei dem Jugendliche regelmäßig ihre Fragen an die Stadtspitze stellen können. Doch er gibt sich an diesem Abend optimistisch, dass man gut durch die Krise kommen werde. Auch wenn er sagt: "Wir müssen aufpassen, die Gesellschaft driftet auseinander. Meine Aufgabe als OB mit dem Stadtrat ist, dass wir es zusammenhalten." Dafür wolle er immer ansprechbar sein – auch durch seine Präsenz in den sozialen Netzwerken.

Die Themen seiner Amtszeit? "Corona wird irgendwann hoffentlich vorbei sein, aber Klima und Nachhaltigkeit bleiben." Er selber versuche stark regional einzukaufen, nicht alles mit dem Auto zu erledigen, sondern auch aufs Rad zu steigen. Da trifft er durchaus einen Nerv der Jugendlichen. Wie es denn mit einem Ausbau der Radwege aussehe, möchte einer wissen. Da werde es ganz große Verbesserungen geben, verspricht der Oberbürgermeister. Man gucke, wo Lücken im Netz sich auftun, wo neue Wege sinnig seien. "Geld haben wir eingestellt, jetzt es geht es ins Doing."

Mehr Angebote gefordert

Auch beim 365-Euro-Ticket, das der Stadtrat auf den Weg gebracht hat, ist er zuversichtlich. Aber: "Der Freistaat und andere Ebenen müssen uns mit Geldern unterstützen, sonst ist es nicht finanzierbar." Und angrenzende Kreise, wie Nürnberger oder Fürther Land, müssten ins Boot. Denn von dort kämen viele Einpendler, die auch für Stau sorgten.

Ein weiteres großes Thema für die Jugendlichen: Freizeitgestaltung. Die Skater der Stadt berichten von hohem Zulauf, sie bräuchten mehr Angebote, sagt ein junger Mann. Da verweist der Oberbürgermeister auf die neue Halle, die am Ende der U-Bahnlinie an der Rothenburger Straße entstehen soll; sie ist angedockt an ein entstehendes Jugendzentrum, bietet Raum für diverse Sportmöglichkeiten.

Auch beim Basketballplatz im Maxtorgraben, der seit einiger Zeit gesperrt ist, gibt er sich zurückhaltend. Hier habe es Beschwerden von Anwohnern gegeben, "da haben Partys stattgefunden". Und in der Stadt sei der Raum nun mal eng, "da gibt es immer Konfliktpotential. Rücksichtnahme ist das Stichwort". Man sei da im Dialog mit dem Jugendamt, dem Bürgerverein und der angrenzenden Schule. Ziel sei eine Lösung zu finden, mit der alle leben könnten.

Schwierig ist das für das P31, einem selbstverwaltetem Kultur- und Jugendzentrum an den Rampen. Der Vermieter hat dem Projekt gekündigt, es soll Wohnraum entstehen. Die Stadt, räumt König ein, tue sich schwer, neue Räumlichkeiten zu finden. Nürnberg sei in den letzten Jahren stark gewachsen, Raum knapp. "Es ist hoch auf der Prioritätenliste, weil wir das P31 sehr schätzen", sagt König. Aber: "Wir können auch nur suchen, wir können es nicht herzaubern."

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