Ellen Lang ist vernarrt in Schwein Olga

24.9.2011, 16:00 Uhr
Ellen Lang ist vernarrt in Schwein Olga

© Hans-Joachim Winckler

 

Ellen Lang ist vernarrt in Schwein Olga

© privat

Unauffälligkeit ist kein Begriff, der Ellen Lang zuzuordnen ist. Der fränkische Travestiestar, den man als Moderator bunter Veranstaltungen in Nürnberg kennt, liebt es, die Blicke auf sich zu ziehen. An der Seite einer solchen Erscheinung braucht es schon ein charakterstarkes Tier. Ein Tier wie Hausschwein Olga. „Sie liebt die Gesellschaft“, erzählt Lang bei einem Schluck Prosecco. Seit zwei Jahren beherbergt der Travestiekünstler, der in Fürth lebt, die kleine Sau auf seinem Landsitz im Spessart. „Da hat sie Wiesen zum Auslauf, das ist richtig schön für sie“, erzählt er. Unter der Woche kümmern sich eine Freundin und die Familie um Olga, am Wochenende gibt es dann Streicheleinheiten von Lang höchstpersönlich. Direkt hinter dem Ohr sei es ihr am liebsten. „Da wirft sie sich auf den Bauch vor Freude und streckt die Beinchen in die Luft“, erzählt Lang.

Natürlich ist Olga kein ordinäres Schwein, sondern ein edles Mini-Schwein in elegantem Schwarz. Auf ihrer Stirn trägt sie eine kühne Elvis-Tolle, die ab und an mit Blümchen geschmückt wird. „Sie liebt extravagante Frisuren“, weiß Lang und schwärmt von Olgas natürlichem Charme. „Ihre schöne Haut hat sie nur vom stillen Wasser und ihrer vegetarischen Kost“, scherzt er mit einem Augenzwinkern. Löwenzahn und Kartoffeln sind Olgas Lieblinge auf der Speisekarte. Alles frisst die Mini-Sau nämlich nicht. „Dieses Schwein ist ein Gourmet“, sagt der Travestiekünstler . „Es ist immer wieder lustig, über die Wiese zu gehen und zu schauen, was ihr schmeckt und was nicht.“

Auch wenn Ellen Lang dem Schwein „gute Manieren“ attestiert - eine Luxussau ist Olga nicht. Kein strassverzierter Schweinestall, keine Chaiselongue auf dem Hof. Letztere teilt sie sich mit Wachhündin Lea, mit der sie sich bestens versteht — saumäßig gut sozusagen. Ist Lea einmal unterwegs, bewacht Olga den Besitz. Aber auch sie dreht ab und an gern eine Runde. Und folgt Ellen Lang beim Spaziergang durchs Dorf. „Das ist dann schon lustig anzusehen“, sagt Lang. Der Travestiekünstler ist dann übrigens in Zivil unterwegs - zwei Diven nebeneinander, das wäre dann doch zu viel des Guten.

Einmal einen Landsitz mit vielen Tieren zu haben, war schon immer ein großer Traum von Ellen Lang. Schließlich ist der gebürtige Gladbecker, der übrigens auch einem normalen Job als Vertriebler in einer Web-Marketing-Agentur nachgeht, schon mit Tieren aufgewachsen. „Zu besten Zeiten hatten wir acht Katzen“, erinnert er sich. „Meine Mutter hat alles gepflegt, egal ob Drossel oder Igel.“ Kein Wunder, dass sich die Tierliebe da vererbt hat. In seiner Stadtwohnung hat Lang aber keinen Vierbeiner. „Das geht nicht, ich bin ja ständig unterwegs“, findet er. Einen Yorkshire soll es einmal gegeben haben. „Aber den hab’ ich aus Versehen immer als Haarteil aufgeklemmt, da dachte ich mir, ich probier’s mal mit einem größeren Tier“, ulkt Lang.