„Lieb gewonnene“ Institution

Abschied von Erlanger Bergkirchweih: Dieses Wahrzeichen können Besucher ein letztes Mal nutzen

28.05.2025, 05:00 Uhr
Ein Wahrzeichen steht vor dem endgültigen Abschied von der Bergkirchweih. (Archivbild)

© Harald Sippel/VNP Ein Wahrzeichen steht vor dem endgültigen Abschied von der Bergkirchweih. (Archivbild)

„Eigentlich haben wir ja schon einmal Abschied genommen“, erinnert sich Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) in einem Instagram-Post. Dennoch steht dem beliebten „Europarad“ nun noch eine letzte Bergkirchweih bevor. Vom 5. bis 16. Juni steigt die diesjährige Ausgabe des Volksfests, bei dem sich Besucher einmal mehr vom „lieb gewonnenen“ Riesenrad begeistern lassen dürfen.

„Europarad“ ein letztes Mal auf Reisen

„In diesem Jahr haben wir das Europarad frisch aus Italien geholt. In der letzten Woche haben wir noch abgebaut, jetzt sind wir hier in Erlangen angekommen“, erklärt der Chef der zuständigen Firma „Kipp“ den logistischen Aufwand hinter der Operation. Auch wenn es die Veranstalter ursprünglich anders vorgesehen hatten, kann man den durchkreuzten Plänen nun durchaus etwas abgewinnen: „Das freut, glaube ich, sehr viele Leute“, vermutet Janik.

Ganz daneben liegt der Oberbürgermeister mit seiner Einschätzung nicht. In den Kommentaren unter dem Video begrüßen einige User die Entscheidung: „Super, dass das Europarad trotzdem nochmal kommt.“ Ein anderer Nutzer zeigt sich wehmütig, steht der Abschied von einem der bedeutendsten Wahrzeichen doch unmittelbar bevor: „Goodbye, Lieblingsrad!“

„Eyecatcher“ lässt noch auf sich warten

Wieso aber kam es überhaupt zur Rolle rückwärts? Seit 1992 zählte das 55 Meter hohe Europarad zum festen Inventar der Bergkirchweih. Bereits im letzten Jahr sollte das Riesenrad seinen letzten großen Auftritt feiern, nun kam alles anders. „Wir haben natürlich schon fest mit unserem neuen Riesenrad, dem ‚Eyecatcher‘-Riesenrad, gerechnet“, gibt der Kipp-Chef offen zu. In der Herstellung allerdings hätte es ein paar Schwierigkeiten gegeben, „weswegen sich der Eyecatcher etwas verspäten wird.“ Einmal mehr ist somit das Europarad gefragt, steht für OB Janik doch fest: „Zur Bergkirchweih gehört das Riesenrad.“

Das altgediente Europarad, das inzwischen eigentlich dauerhaft in Italien stehen sollte, nahm also eine letzte Reise gen Norden auf sich. Im kommenden Jahr dann soll der Eyecatcher endlich sein Debüt auf der Bergkirchweih feiern. Der Chef der Firma „Kipp“ jedenfalls lässt schon jetzt Vorfreude auf die zukünftige Attraktion aufkommen: „Komplett neugestaltet, moderner und schöner“ sei der Eyecatcher demzufolge. „Wir haben Beleuchtung von vorne wie von hinten, durchgehende Speichenbeleuchtung, hinten eine Mastenbeleuchtung und eine Videowand - ein paar Sachen davon haben wir beim Europarad noch nicht“, verrät der Experte.

Und die Besucher? Sie blicken dem neuen Hingucker schon gespannt entgegen: „Wir freuen uns dann nächstes Jahr auf das neue Eyecatcher“, schreibt ein User. Bis dahin tut es schließlich auch noch einmal das Europarad - zum (wohl) letzten Mal.

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