Über drei Jahre
Mann aus Erlangen wegen schwerem sexuellen Missbrauch eines Kindes auf den Philippinen festgenommen
03.06.2025, 12:38 Uhr
Im Dezember 2024 haben sich die australischen Sicherheitsbehörden mit dem Schreiben einer Hilfsorganisation auf den Philippinen an das Bundeskriminalamt gewendet. Darin ging es um einen anhaltenden sexuellen Missbrauch eines philippinischen Mädchens, für den ein zu dem Zeitpunkt noch nicht identifizierter deutscher Staatsangehöriger verantwortlich sein sollte. Ihm wurde vorgeworfen, sich auf den Philippinen kinderpornografisches Material beschafft und dessen Erstellung in Auftrag gegeben zu haben. So berichtet es die Polizei in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Zentralstelle Cybercrime und des Polizeipräsidiums Mittelfranken.
Den Behörden ist es durch „akribische Ermittlungsarbeit“ gelungen, den Tatverdächtigen zu identifizieren. Der 53-Jährige aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt hat vermutlich schon 2022 Kontakt zu der Geschädigten auf den Philippinen aufgenommen und das Mädchen in der Folge dazu gebracht haben, sich gegen Geldzahlung an bislang unbekannte Personen in sexualisierter Art und Weise darzustellen und teils schwere sexuelle Handlungen an noch nicht identifizierten Männern vorzunehmen, wie die Polizei es formuliert. Das soll per Livestream über WhatsApp an den Tatverdächtigen übertragen worden sein.
Welche Rolle der Aufenthalt des Mannes auf den Philippinen im Jahr 2019 mit den Vorwürfen spielt, sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Am 21. Mai haben Polizeikräfte unter Beteiligung des USK Mittelfranken, mit vier Datenträgerspürhunden und der Staatsanwältin der Zentralstelle Cybercrime die Wohnung des Beschuldigten durchsucht.
Mehrere Handy und Waffen gefunden
Dabei wurde der PC des Beschuldigten im laufenden Zustand festgestellt, wodurch IT-Forensiker unmittelbar mit entsprechenden Sicherungs- und Sichtungsmaßnahmen beginnen konnten. Neben einer Vielzahl von Datenträgern konnten die Ermittlerinnen und Ermittler außerdem diverse Waffen und Waffenteile sicherstellen. Es wird aktuell noch ermittelt, ob es sich dabei um verbotene Gegenstände handelt.
Schon bei einer Teilsichtung des sichergestellten Datenmaterials konnte der Tatverdacht laut Polizei erhärtet werden. In der Galerie der Mobiltelefone befanden sich eine Vielzahl inkriminierter Aufnahmen von sogenannten Posing-Darstellungen und Darstellungen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Bei einer der auf den Bildern zu sehenden Personen könnte es sich um das oben genannte Mädchen handeln, das heute 15 Jahre alt sein dürfte. Die weiteren Ermittlungen zur Identität der Geschädigten, weiteren Beteiligten und den genauen Abläufen der Missbrauchshandlungen laufen noch.
Das SEK hat den Beschuldigten im Mai festgenommen. Am 22. Mai wurde er dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Der erließ einen Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Tateinheit mit Herstellung und Besitz kinderpornographischer Inhalte.
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