Mit «heißer Müh», so lässt Heinrich Faust in Goethes Tragödie gleich im Prolog verlauten, habe er neben Philosophie, Theologie und Jura auch Medizin studiert. Vielleicht einer der Gründe für die Fürther Bagaasch, einen ungewöhnlichen Spielort für den Bühnenklassiker auszusuchen: Den Wirtschaftshof des Fürther Klinikums. Aber Ute Weiherer, die Regie führt, hat noch mehr Assoziationen zwischen Faust und dem Krankenhaus im Kopf. Den Drang nach ewigem Leben beispielsweise oder auch der Jugendwahn und die daraus resultierenden Schönheitsoperationen.
Trotz dieser durchaus modernen Themen haben die Theatermacher aus der freien Szene den Text weitgehend in seinem Ursprung belassen. Lediglich den Rotstift haben sie angesetzt und das Werk auf rund drei Stunden gekürzt. Neben der passenden Kulisse für das Stück hat der ungewöhnliche Spielort einen weiteren Vorteil: Trotz Open-Air-Atmosphäre ist er überdacht und bietet rund 200 Zuschauern Platz und Schutz vor Regen.
Premiere von «Faust I» ist am heutigen Donnerstag um 19.30 Uhr im Wirtschaftshof des Fürther Klinikums, Eingang über die Robert-Koch-Straße unterhalb der Ambulanz. Karten gibt es über die Fürther Bagaasch unter Telefon 70 85 83 oder im Internet unter www.faust-eins.de. Weitere Vorstellungen am Freitag, 10. August, und am Samstag, 11. August. gwen