"Fleischsteuer": Das sagen die Nürnberger zu den Gedankenspielen

7.8.2019, 19:10 Uhr
Julia Steinhart sagt: "Ich halte nichts von Massentierhaltung und bezweifle, dass die erhöhten Preise etwas an diesen Umständen verändern." Sie hält nichts von einer Steuererhöhung. Die Leute werden in ihren Augen trotzdem weiter günstig Fleisch kaufen. Höchstens einmal pro Woche isst sie Fleisch und das stammt von ihrem Onkel, der Tiere hält und selbst schlachtet. Deshalb kauft Steinhart kein Fleisch im Supermarkt.
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"Ich bezweifle, dass erhöhte Preise etwas verändern"

Julia Steinhart sagt: "Ich halte nichts von Massentierhaltung und bezweifle, dass die erhöhten Preise etwas an diesen Umständen verändern." Sie hält nichts von einer Steuererhöhung. Die Leute werden in ihren Augen trotzdem weiter günstig Fleisch kaufen. Höchstens einmal pro Woche isst sie Fleisch und das stammt von ihrem Onkel, der Tiere hält und selbst schlachtet. Deshalb kauft Steinhart kein Fleisch im Supermarkt. © Eduard Weigert

Andreas Müller findet die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Fleisch sinnvoll. Er selbst isst wenig Fleisch und findet, dass die Idee zu einem geringeren Fleischkonsum bei den Mitmenschen führen kann. Allerdings, da er selbst beim Einkauf auch nicht auf den Preis der Produkte achtet, erwartet Müller einen geringen Einfluss auf die Konsumenten. "Das sind alles schöne Pläne", kommentiert er, dass das extra Geld in die Verbesserung der Tierhaltung fließen soll, "aber ich habe kein großes Vertrauen".
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"Kein Vertrauen"

Andreas Müller findet die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Fleisch sinnvoll. Er selbst isst wenig Fleisch und findet, dass die Idee zu einem geringeren Fleischkonsum bei den Mitmenschen führen kann. Allerdings, da er selbst beim Einkauf auch nicht auf den Preis der Produkte achtet, erwartet Müller einen geringen Einfluss auf die Konsumenten. "Das sind alles schöne Pläne", kommentiert er, dass das extra Geld in die Verbesserung der Tierhaltung fließen soll, "aber ich habe kein großes Vertrauen". © Eduard Weigert

Auch die 16-jährige Linda Tosse hält das Grundkonzept für sinnvoll, da zu viel Fleisch konsumiert werde. "Das hat Auswirkungen auf den Klimawandel." Mit der Einführung höherer Fleischpreise könne zwar der Konsum minimiert werden, weil die Menschen anfangen, auf Qualität und Herkunft zu achten. Doch auf der anderen Seite denkt Tosse, dass nur rund 30 Prozent des Aufpreises in die Tierversorgung fließen.
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"Das hat Auswirkungen auf den Klimawandel"

Auch die 16-jährige Linda Tosse hält das Grundkonzept für sinnvoll, da zu viel Fleisch konsumiert werde. "Das hat Auswirkungen auf den Klimawandel." Mit der Einführung höherer Fleischpreise könne zwar der Konsum minimiert werden, weil die Menschen anfangen, auf Qualität und Herkunft zu achten. Doch auf der anderen Seite denkt Tosse, dass nur rund 30 Prozent des Aufpreises in die Tierversorgung fließen. © Alina Hahn

"Das Fleisch in Deutschland ist viel billiger als in England", lobt Alex Kingman, der ursprünglich aus London kommt, die deutschen Preise. Kingman ist sehr guter Dinge was die Verbesserung der Qualität angeht. Ebenfalls hält er es für realistisch, dass das zusätzliche Geld wie angekündigt gut investiert wird. Er isst vier mal Fleisch in der Woche und denkt, dass sich daran, wie auch am Konsum anderer Menschen, nichts verändern wird. Eine geringe Preiserhöhung werde also keine Auswirkungen haben.
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"Viel billiger als in England"

"Das Fleisch in Deutschland ist viel billiger als in England", lobt Alex Kingman, der ursprünglich aus London kommt, die deutschen Preise. Kingman ist sehr guter Dinge was die Verbesserung der Qualität angeht. Ebenfalls hält er es für realistisch, dass das zusätzliche Geld wie angekündigt gut investiert wird. Er isst vier mal Fleisch in der Woche und denkt, dass sich daran, wie auch am Konsum anderer Menschen, nichts verändern wird. Eine geringe Preiserhöhung werde also keine Auswirkungen haben. © Alina Hahn

Ruth Mihm verzichtet grundlegend darauf, Fleisch zu essen. Dennoch findet sie es in Ordnung, wenn die Überlegungen umgesetzt werden. "So lange das Geld der Tierhaltung zugute kommt und die Bauern mehr verdienen, finde ich es gut." Sie hofft, dass die Menschen dadurch anfangen, ihren Fleischkonsum zu überdenken. Sie selbst kauft Fleisch für ihre Familie nicht im Discounter, sondern lieber beim Metzger.
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"So lange das Geld der Tierhaltung zugute kommt, finde ich es gut"

Ruth Mihm verzichtet grundlegend darauf, Fleisch zu essen. Dennoch findet sie es in Ordnung, wenn die Überlegungen umgesetzt werden. "So lange das Geld der Tierhaltung zugute kommt und die Bauern mehr verdienen, finde ich es gut." Sie hofft, dass die Menschen dadurch anfangen, ihren Fleischkonsum zu überdenken. Sie selbst kauft Fleisch für ihre Familie nicht im Discounter, sondern lieber beim Metzger. © Eduard Weigert

Harald Pehn würde mehr Geld für Fleisch ausgeben, wenn die Einnahmen für das Wohl der Tiere verwendet wird. Aber er sieht die Angelegenheit nur als teilweise realistisch an. "Das wird für den Staat schwer zu regulieren sein." Außerdem denkt der 53-Jährige, dass es keine Auswirkungen auf den Fleischkonsum haben wird. Wenn überhaupt, verbessert sich nur das Bewusstsein über Qualität und die Haltung. Zweimal pro Woche gibt es durchschnittlich ein Fleischgericht bei ihm. Dafür kauft er im Bioladen ein.
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„Das wird für den Staat schwer zu regulieren sein“

Harald Pehn würde mehr Geld für Fleisch ausgeben, wenn die Einnahmen für das Wohl der Tiere verwendet wird. Aber er sieht die Angelegenheit nur als teilweise realistisch an. "Das wird für den Staat schwer zu regulieren sein." Außerdem denkt der 53-Jährige, dass es keine Auswirkungen auf den Fleischkonsum haben wird. Wenn überhaupt, verbessert sich nur das Bewusstsein über Qualität und die Haltung. Zweimal pro Woche gibt es durchschnittlich ein Fleischgericht bei ihm. Dafür kauft er im Bioladen ein. © Alina Hahn

Obwohl Miriam Frankenberg grundlegend davon überzeugt ist, dass teureres Fleisch von Vorteil sein kann, sieht sie auch die negativen Aspekte. Ihrer Ansicht nach werden Unternehmen immer versuchen, ihre Fleischprodukte günstig zu verkaufen – denn die Konsumenten wollen sparen. Sie persönlich kauft nur Fleisch aus der Region. "Ich finde es schade für regionale Verkäufer, da die Preise durch die erhöhte Steuer zu hoch werden könnten. Die Steuer sollte an die Haltung und den Umgang mit den Tieren angepasst werden."
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"Die Steuer sollte an den Umgang mit den Tieren angepasst werden"

Obwohl Miriam Frankenberg grundlegend davon überzeugt ist, dass teureres Fleisch von Vorteil sein kann, sieht sie auch die negativen Aspekte. Ihrer Ansicht nach werden Unternehmen immer versuchen, ihre Fleischprodukte günstig zu verkaufen – denn die Konsumenten wollen sparen. Sie persönlich kauft nur Fleisch aus der Region. "Ich finde es schade für regionale Verkäufer, da die Preise durch die erhöhte Steuer zu hoch werden könnten. Die Steuer sollte an die Haltung und den Umgang mit den Tieren angepasst werden." © Eduard Weigert

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