Florian Gruber ist Europameister

03.03.2016, 09:22 Uhr
Florian Gruber ist Europameister

Am ersten Wettkampftag war das Long-Distance-Race auf Ski und Snowboard angesetzt. In einer Stunde mussten auf dem wegen Eisspalten nur zur Hälfte nutzbaren See so viele Runden wie möglich absolviert werden. Florian Gruber vom ATSC Muhr am See hatte einen sehr guten Start und konnte sich gleich an die Spitze setzten. Jonas Langwiler aus der Schweiz lieferte ihm jedoch einen harten Kampf. Als er sich jedoch von seinem Partner beim nächsten Monat stattfindenden „Vake Race“ in Norwegen etwas abgesetzt hatte, fuhr ihm ein überrundeter Teilnehmer in den Weg. Beim Ausweichmanöver klappte der Kite ein und Gruber fiel auf den dritten Platz zurück. Zwei Runden später hatte er jedoch wieder die Führung übernommen und beendete das Rennen mit einem akzeptablem Vorsprung. Mit dem Europameistertitel war er auch gleichzeitig Deutscher Meister. Florians Vater Erwin, der bei einem der Läufe stürzte und sich Gesichtverletzungen zuzog, war unter den 28 Startern aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Italien und Österreich Elfter und viertbester Deutscher.

Am zweiten und dritten Wettkampftag wurden die Fleetraces dieser Disziplin durchgeführt, wobei auch Weltmeister Ronny Bollhalder aus der Schweiz an den Start ging. Bei den ersten drei Rennen am zweiten Tag ging der an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach Business International Management studierende Gruber als Sieger über die Ziellinie. Im vierten Durchgang gab es wieder eine Kollision und als Folge davon nur einen elften Rang, den Gruber aber streichen konnte.

Auch am letzten Tag waren vier Wertungsläufe geplant, von denen jedoch nur drei gefahren werden konnten. Der Kiter vom Altmühltal-Segelclub in Muhr am See siegte auf der ganzen Linie und musste sogar einen ersten Rang als zweites Streichergebnis in die Ergebnisliste einbringen. Somit stand er am Ende der Veranstaltung verdient auf dem obersten Treppchen und nahm den Pokal des Europameisters sowie des Deutschen Meisters in Empfang, gefolgt von Weltmeister Ronny Bollhalder (Schweiz) und Felix Kersten (Deutschland). Erwin Gruber belegte den 14. Rang in der Gesamt- und wieder den vierten Platz in der Deutschlandwertung.

Zusätzlich wurde ein Wettbewerb in der Disziplin Freestyle durchgeführt. Dort stieß der Vorjahressieger Florian Gruber bis in das Halbfinale vor, fühlte sich dann allerdings schlecht bewertet und legte Protest ein. Nach einer emotionalen Verhandlung durch das „sprachlich schlecht besetzte Schiedsgericht“ wurde Gruber für den gesamten Wettbewerb disqualifiziert. Erwin Gruber kritisierte anschließend, dass bis auf einen Schiedsrichter, der etwas Englisch beherrschte, nur italienisch sprechende Jurymitglieder anwesend waren.

Durch seinen Start am Reschensee konnte Florian Gruber zudem noch einen zehnten Rang unter den 32 Teilnehmern der „Swiss Snowkitetour 2015/2016“ mit nach Franken nehmen.

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