Über 100 Retter im Einsatz
Scheune brennt in Lauf nieder: "Fünf Minuten später und wir hätten mehr verloren"
13.06.2021, 13:54 Uhr
Bereits bei der Anfahrt der Feuerwehren stieg ein riesiger Rauchpilz in den Himmel, die Flammen schlugen hoch aus dem Gebäude. Die Scheune stand in Vollbrand, durch die enge Bebauung und die massive Wärmestrahlung hatte das Feuer bereits auf drei Wohnhäuser, Garagen und Carports übergriffen. "Unser wichtigstes Ziel war es, die angrenzenden Gebäude zu retten", erzählt Oliver Heinecke, Kommandant der Laufer Feuerwehr, der von einer "massiven Hitzeentwicklung" spricht.
Rauchsäule im Nürnberger Land: Flammen fressen sich durch Gebäude
Deshalb wurde ein so genannter Zangenangriff von fünf Seiten gestartet. Die Löschwasserversorgung wurde durch das Hydrantennetz, vier Tanklöschfahrzeuge und einen Löschwasserbehälter sichergestellt. Zum Einsatz kamen auch zwei Drehleitern. Neben der FFW Lauf waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Schönberg, Weigenhofen, Röthenbach und Gersdorf vor Ort mit insgesamt 112 Einsatzkräften. Außerdem ein großes Aufgebot von Rettungsdienst und Polizei. Ein Anwohner wurde beim Löschversuch verletzt.Rund drei Stunden dauerten die Löscharbeiten, die durch den starken Wind erschwert wurde, der die Flammen in Richtung Wohnhaus drückte. "Wenn wir fünf bis zehn Minuten später da gewesen wären, hätten wir mehr verloren", beschreibt Oliver Heinecke die Situation vor Ort.
So wurden neben der Scheune, die nicht zu retten war, "nur" Fassaden und Fenster in Mitleidenschaft gezogen, die Häuser selbst bleiben bewohnbar. Bis in die späte Nacht hinein waren seine Leute für die Brandwache im Einsatz, also um zu kontrollieren, dass sich nicht doch noch irgendwo Glutnester wieder entfachen.
Unterstützt wurden die Feuerwehren von der Schönberger Bevölkerung, die die Retter mit Getränken versorgte, sowie von zwei örtlichen Unternehmen, die schweres Gerät für die Aufräumarbeiten bereit stellten. Was das Feuer ausgelöst hat, ist noch unklar. Das zuständige Fachkommissariat der Schwabacher Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache übernommen. Mit schnellen Ergebnissen sei jedoch nicht zu rechnen, so Präsidiumssprecher Stefan Bauer gestern gegenüber der Pegnitz Zeitung.
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