In Treuchtlingen zu Studium und Spitzensport

13.04.2018, 06:04 Uhr
In Treuchtlingen zu Studium und Spitzensport

© Superbike IDM

„Im Sport kann die Karriere manchmal schneller zu Ende sein als einem lieb ist“, sagt Professor Manuel Sand, akademischer Leiter des Treuchtlinger Adventure Campus der HAM. „Da ist es wichtig vorzuplanen. Unser semi-virtuelles Studienkonzept ermöglicht es Spitzensportlern wie Skispringer Andreas Wellinger oder Alpin-Skifahrerin Victoria Rebensburg, die beide am Hauptstandort der HAM in Ismaning studieren, sportliche Höchstleis­tung mit einem Studium zu kombinieren.“

Aber auch an der Treuchtlinger Hochschule gibt es eine Handvoll junger Nachwuchstalente, die sich akademisch weiterbilden. Eines davon ist Gabriel Noderer. Er zählt zu den hoffnungsvollen Talenten im Motor­radrennsport. Mit einem Sportmanagement-Studium an der HAM plant er bereits seine Zukunft nach der aktiven Laufbahn.

Der heute 21-Jährige aus Eysölden im südlichen Landkreis Roth fing schon als Zwölfjähriger mit dem Rennsport an und schaffte innerhalb von neun Jahren den Sprung in die 300-Kubikzentimeter-Weltmeisterschaft. Er gewann zuvor den Triumph-Street-Triple-Cup und machte im European Junior-Cup als bester „Rookie“ erste Erfahrungen auf internationaler Ebene. In der vergangenen Saison hatte er in der Supersport-300-Weltmeisterschaft Pech und ein Motorrad, das deutlich schwächer war als die der Konkurrenz.

Lange war es fraglich, wie es für den angehenden Sportmanager weitergeht. Doch nun ist klar: Gabriel Noderer nimmt mit dem Kawasaki-Schnock-Team Motorex die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) im Supersport 600 in Angriff – jene Rennserie also, in der auch der in der Szene schon recht bekannte 18-jährige Marco Fetz aus Kleinbreitenbronn mit seiner Yamaha an den Start geht. Noderer wird die 600 Kubikzentimeter starke Supersport-Kawasaki lenken, mit etwa 135 PS am Hinterrad und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde.

Bei der Suche nach einem neuen Team kamen Noderer seine Kenntnisse aus dem Studium zugute. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, und es musste auch einiges an Geld aufgetrieben werden. „Ich freue mich auf eine Saison mit einem konkurrenzfähigen Motorrad und werde mich jetzt voll auf den Sport konzentrieren“, sagt er.

Rückendeckung bekommt Noderer dabei von seinen Treuchtlinger Kommilitonen, die ihn im Rahmen eines Projektmoduls bei der Vermarktung unterstützen. „Praxisprojekte sind uns sehr wichtig, denn dort lernen die Studierenden anschaulich und anwendungsorientiert“, sagt Professor Sand. „Das Ganze ist mit mehr Eigenständigkeit, Kreativität und Spaß verbunden.“ Natürlich stehe er als Dozent den Studenten stets mit Rat und Tat zur Seite und lenke das Projekt in die entsprechende Richtung.

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