Ausstellung zur braunen Vergangenheit am Hesselberg

17.06.2013, 14:33 Uhr
Ausstellung zur braunen Vergangenheit am Hesselberg

© dpa

Die Wanderausstellung "Der Hesselberg - ein 'heiliger' Ort der Täter" arbeitet anhand zahlreicher Texttafeln, historischer Dokumente und Gegenstände sowie Ton- und Filmdokumente die besondere Rolle des Hesselbergs in der Nazi-Zeit heraus. Konzipiert wurde die Ausstellung von Ulli Kuhnle und Rainer Büschel vom KOMM-Bildungsbereich und wurde bereits mit Erfolg in Nürnberg, Gunzenhausen, Roth, Dinkelsbühl, im Bayerischen Landtag und in Bamberg gezeigt.

Derzeit befinden sich die Exponate in einem Lager und würden dort wohl auch bleiben, wenn die beiden Kuratoren nicht die Initiative ergreifen würden. Ihr Ziel: Die Dokumentation dauerhaft in der Hesselbergregion auszustellen. "Denn hier gehört sie hin."

Großes Interesse an der Vergangenheit

Noch läuft die Suche nach einem geeigneten Standort für die Dokumentation. Das Bedürfnis nach Informationen über die braune Vergangenheit des Hesselbergs ist aber jetzt schon groß. Hans Spatz, ein ländliche Gästeführer, hat allein 2012 rund 850 Geschichtsinteressierte zu den relevanten Punkten auf dem Berg geführt.

Wer ohne den Gästeführer unterwegs ist, würde diese Spuren nicht entdecken. Auf dem Hesselberg fehlen Hinweise auf die NS-Vergangenheit. Deswegen fordert Rainer Büschel, dass sich die Region endlich der eigenen Geschichte stellt und eine Dauerausstellung installiert wird.

100.000 Menschen bei den "Frankentagen"

Im September wird die Wanderausstellung noch einmal im Dinkelsbühler Haus der Geschichte gezeigt. Am Hesselberg hielt die mittelfränkische NSDAP zwischen 1928 und 1939 Großveranstaltungen ab. Bis zu 100.000 Menschen kamen zu den "Frankentagen". Mit ihrer Mischung aus Volksfest, politischer Indoktrination und religiösem Erleben waren die "Frankentage" ein wichtiger Baustein in der Agitation der NS-Bewegung in Franken. Organisiert wurden die Veranstaltung von Gauleiter Julius Streicher.

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