Gewerkschaft ist erzürnt

Großer Automobilzulieferer streicht Jobs in Franken: Mitarbeiter müssen bangen

Tobi Lang

Redakteur

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9.3.2024, 18:21 Uhr
Bosch ist ein großer Arbeitgeber in der Region. In Franken kündigt das Unternehmen nun Stellenstreichungen an. 

© Bernd Weißbrod/dpa Bosch ist ein großer Arbeitgeber in der Region. In Franken kündigt das Unternehmen nun Stellenstreichungen an. 

Rund 2500 Menschen sind im Steuergerätewerk von Bosch im mittelfränkischen Ansbach beschäftigt. Seit 1957 gibt es die Fertigungsstrecke dort - und es wird sie auch noch weiter geben, betont das Unternehmen. Nur anders, denn: Schon bald müssen an dem Standort Jobs gestrichen werden. Lange Zeit waberten Gerüchte durch die Belegschaft, nun gibt es Fakten. Rund 40 Stellen werden wegfallen, vor allem in technischen und kaufmännischen Verwaltungsbereichen. Das berichtet "NN.de" unter Verweis auf eine Unternehmenssprecherin.

Bosch betont, dass der Abbau sozialverträglich erfolgen solle. "Wir setzen auf Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln und altersbedingten Austritten", erklärt die Sprecherin. "Bei entsprechendem Interesse unserer Beschäftigten unterstützen wir auch interne Wechsel an andere Standorte." Das Unternehmen hat in Franken gleich mehrere andere Werke, die infrage kämen - beispielsweise im oberfränkischen Bamberg. Der Standort dort wächst, erst kürzlich stellte Bosch gut 100 neue Mitarbeiter ein. Weitere sollen folgen.

Job-Streichungen in Franken: Gewerkschaft spricht von "Skandal"

Die Gewerkschaft IG Metall ist erzürnt. Die Ankündigung, Mitarbeiter nach Bamberg zu versetzen, sei mit Blick auf die doch relativ große Distanz allenfalls ein Trostpflaster für die Beschäftigten. "Wir haben im Jahr 2023 definitiv das beste Ergebnis seit Bestehen des Standorts abgeliefert", sagt der Ansbacher Betriebsrat Hartmut Fleiner dem Portal "NN.de". Selbst der Abbau von nur zehn Stellen wäre in einer solchen Situation ein Skandal. Die Gewerkschaft kündigt deshalb Demonstrationen an - unter anderem am 20. März wollen die Beschäftigten ihrem Unmut Luft machen.

Währenddessen begründet Bosch den Stellenabbau mit der angespannten Marktsituation. "Der Markt für Automobilelektronik ist vor allem bei elektronischen Steuergeräten stark preisgetrieben, auch durch neue Anbieter", erklärt eine Sprecherin. Der Druck sei groß - und die Jobstreichungen die Reaktion darauf.

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