Autobahn-Ausbau auf A6 und A7 steht komplett still
10.07.2015, 05:57 UhrSeit dem 19. Juni tut sich nichts mehr beim A6-Ausbau zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost. Auf der A7, wo zwischen Gollhofen und Uffenheim in Westmittelfranken die Betonfahrbahn erneuert wird, stehen sogar schon seit dem 17. Juni die Maschinen still.
Noch muss die Autobahndirektion der Baufirma Zeit für eine Stellungnahme einräumen, bevor man den Vertrag kündigen und den Auftrag neu vergeben kann. Für die Verkehrsführung wurde dem Unternehmen allerdings bereits der Auftrag entzogen.
Die Hoffnungen auf eine Rückkehr der Baufirma sind indes gering. Investor Roland Müller sagte der WirtschaftsWoche: "Wir haben ein massives Liquiditätsproblem. Die Situation ist dramatisch."
Die zehn Kilometer der A 7 zwischen Gollhofen und Uffenheim-Langensteinach hätten heuer für etwa 25 Millionen Euro erneuert werden sollen. Mit dem Bau begann das beauftragte Unternehmen Mitte März. Seitdem rollt der gesamte Verkehr auf der Trasse Richtung Norden. Die Baustelle, auf der es seit einiger Zeit nicht mehr weitergeht, liegt in Fahrtrichtung Ulm.
Die Baufirma, die ihren Sitz in Bochum hat, habe die Arbeiten auf der Baustelle am 17. Juni eingestellt, antwortet Edith Kolarik von der Autobahndirektion Nordbayern auf eine schriftliche Anfrage. Die Arbeiter seien einfach nicht mehr aufgetaucht.
Der bestehende Vertrag mit der Firma könne nach den geltenden Regelungen nicht ohne Weiteres gekündigt werden, erklärt die Pressesprecherin weiter. Die Autobahndirektion Nordbayern habe die Firma aufgefordert, ihre vertraglich vereinbarte Leistung zu erbringen, bestimmte Fristen müssten aber eingeräumt werden. Es werde alles versucht, um die Arbeiten wieder in Gang zu bringen. Ob dies allerdings mit der aktuell beauftragten Firma gelinge, bleibe abzuwarten, hieß es seitens der Autobahndirektion.
Unabhängig vom Unternehmen sei die Autobahndirektion bestrebt, dass die Baumaßnahme vor dem Wintereinbruch abgeschlossen werden kann, erklärt Kolarik. Dennoch: "In der Folge kommt die Baustelle in Verzug." Denn eigentlich war geplant, die Trasse Richtung Süden bis Ende Juni fertig zu stellen. Dann wäre in den Sommerferien die neue Fahrbahn zur Verfügung gestanden, die durch ihre leichte Verbreiterung für vier Fahrspuren Platz gehabt hätte. Bis zum Jahresende hätte die Kompletterneuerung abgeschlossen sein sollen. "Aufgrund der entstandenen Verzögerungen kann im Jahr 2015 nur noch die Richtungsfahrbahn Ulm fertiggestellt werden", schreibt Kolarik, "die Richtungsfahrbahn Würzburg wird im Jahr 2016 erneuert."
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