Funkloch

Kein Empfang: Teils Schwerverletzte müssen nach Unfall in Franken laufen, um Notruf abzusetzen

Stefan Besner

Online-Redakteur

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03.05.2025, 10:46 Uhr
Sie konnten sich zwar selbst aus dem auf dem Dach liegenden Auto befreien, aber ein Notruf war nicht möglich.

© NEWS5 / Ferdinand Merzbach/NEWS5 Sie konnten sich zwar selbst aus dem auf dem Dach liegenden Auto befreien, aber ein Notruf war nicht möglich.

In der Nacht von Freitag auf Samstag, 03. Mai 2025, kam es im Landkreis Bamberg auf der Kreisstraße BA44 zwischen Mittelsteinach und Untersteinach zu einem schweren Unfall. Drei junge Männer wurden in der Folge teils schwer verletzt. Sie konnten sich zwar selbst aus dem auf dem Dach liegenden Auto befreien, aber das Absetzen eines Notrufs war vorerst nicht möglich.

Wie aus einem Pressebericht der Polizei Bamberg-Land hervorgeht, war ein 19-jähriger Fahrer mit seinen beiden Mitfahrern im Altern von 21 und 24 Jahren auf der Kreisstraße BA44 von Mittelsteinach (Landkreis Bamberg) in Richtung Untersteinach unterwegs. Auf halber Strecke versuchte der 19-jährige Fahrer offenbar, einem Tier auf der Straße ausweichen, was dazu führte, dass er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Der Wagen kam nach rechts von der Fahrbahn ab, geriet in einen Wasserlauf, überschlug sich und kam circa 130 Meter abseits der Straße auf dem Dach zum Liegen. Zur Kollision mit dem Tier kam es nicht.

Die drei teils schwer verletzten jungen Männer konnten sich nach Angaben von „News5“ eigenständig aus dem vollkommen demolierten Fahrzeug befreien. Erfolglos versuchten sie anschließend, den Notruf zu wählen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Bamberg auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, hatten die Mobiltelefone auf dem entsprechenden Streckenabschnitt keinen Empfang - selbst der Notruf funktionierte dort nicht.

Um doch noch Hilfe zu alarmieren, blieb ihnen keine Wahl, als das Funkloch an der Unfallstelle zu verlassen und zu Fuß ein ganzes Stück in Richtung Untersteinach zu gehen. Dort gelang es ihnen letztlich, einen Notruf abzusetzen.

Der schwer verletzte 24-Jährige wurde nach Erstbehandlung durch einen Notarzt mit einem Rettungshubschrauber in ein Klinikum geflogen. Sein Zustand wurde als „stabil“ angegeben. Der Jahre alte Fahrer und ein 21-jähriger Mitfahrer wurden leicht bis mittelschwer verletzt und kamen ebenfalls in umliegende Krankenhäuser.

Die Strecke war für die Unfallaufnahme komplett gesperrt. Das Fahrzeug, in dem die drei unterwegs waren, wurde bei dem Unfall völlig zerstört. Der geschätzte Sachschaden liegt bei 5.000 Euro.


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