Debatte über Freizeitpark
Devise der Stadt Pegnitz in der Konsolidierung: Sparen, sparen, sparen
20.04.2022, 05:52 UhrDer Antrag der CSU-Fraktion, für das Ganzjahresbad Cabriosol und das benachbarte Eisstadion günstige Einheitspreise ohne Rabatte und Unterscheidungen nach Alter einzuführen, sorgte für Unmut und Diskussionen im Gremium.
Michael Förster, Sprecher der Pegnitzer Gemeinschaft (PEG), sagte, man könne die Idee mit ins Konsolidierungskonzept aufnehmen, wenn diese besser ist, als die bisherigen Gedanken, um Mehreinnahmen zu generieren.
Werner Lappat, Fraktionsvorsitzender der CSU, erklärte, dass man durch den günstigen und einheitlichen Einheitspreis sowohl die Besucherzahlen anheben könnte, als auch das Personal entlasten könnte. "Wir sollten die Badegäste über den Preis und ein positives Image anlocken", meinte er, auch mit Blick auf die Konkurrenz in Betzenstein, Auerbach und Obernsees.
"Was Werner Lappat sagt, ist uraltes Marktgesetz", sagte Hans Hümmer (Freie Wählergemeinschaft; FWG). Er plädierte dafür, den CSU-Antrag in Erwägung zu ziehen. "Wir müssen das Cabriosol für die Kunden erst einmal wieder auf dem Markt platzieren."
Das Ganzjahresbad punkte wegen des mobilen Dachs vor allem dann, wenn die Sommer durchwachsen sind, befand Simone Birnmeyer (PEG). Deshalb sei eine attraktive Jahreskarte eine ernste Überlegung wert. "Das müsste man nochmal auf den Prüfstand stellen", sagte sie.
Er würde die Geschichte der CSU gerne glauben, warne aber davor, als "billiger Jakob" Gäste anzulocken, meinte hingegen Jürgen Schorner (Grüne/Unabhängige; GU).
"Eine Preissenkung ist der falsche Weg, wir sollten jetzt keine Schnellschüsse machen", befand auch Zweite Bürgermeisterin Sandra Huber (GU).
Die Diskussion um den Antrag, den er als "Querschuss der CSU" bezeichnete, konnte Daniel Rasch (PEG) nicht nachvollziehen: "Wir hatten uns auf einen Workshop verständigt, bei dem das Thema behandelt wird, das ist die richtige Plattform dafür", meinte er.
Am Ende hielt der Stadtrat eine Mischung aus CSU-Antrag und PEG-Anmerkungen fest: "Die Tarifanpassung wird in zwei ersten Schritten im Jahr 2022 umgesetzt. Zur Eröffnung der Freibadsaison werden die Schwimmbadtarife angepasst, die Saunatarife ab Mitte September. Eine Überarbeitung der Grundtarifstruktur wird im Rahmen der Zukunftskonzeptgestaltung geprüft. Die geplanten Preisanpassungen sollen im Planansatz für 2022 zu einer Umsatzsteigerung von zirka 160 000 Euro führen."
Ein weiterer Aspekt bezüglich des Freizeitparks gab Anlass für eine Aussprache im Gremium, angeregt von Regina Schrembs (CSU) und Heike Lindner-Fiedler (FWG): Künftig soll vor jeder Saison geprüft werden, ob das Eisstadion mit Blick auf Bausubstanz und Kosten überhaupt geöffnet werden kann. Zudem soll in der Mai-Sitzung über die Konditionen des Grundstückverkaufs und die eventuelle Beteiligung an der vom Investor geplanten Eisanlage beratschlagt werden.
Eine Schließung des Eisstadions 2027, wie sie ursprünglich im Konsolidierungskonzept stand, ist somit vorerst vom Tisch. In den nächsten Jahren soll aber immer wieder neu beurteilt werden, wie es weiter geht. Lappat beantragte außerdem, dass geprüft werde, ob das 40 Jahre alte Eisstadion unter Denkmalschutz gestellt werden kann, damit dafür möglicherweise Fördermittel beantragt werden können.
Die Ansiedlung der Hochschule für den öffentlichen Dienst auf dem ehemaligen Pep-Areal war ein wichtiges Thema für Hans Hümmer: Ins Konsolidierungskonzept sollte aufgenommen werden, dass der Stadt Pegnitz durch die Umsiedlung keine Kosten entstehen sollen. "Das kann man gerne mit aufnehmen", sagte Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (PEG). Nur Sandra Huber stimmte hier dagegen.
Das Konsolidierungskonzept sei eine Willensbekundung des Stadtrats, um Geld zu sparen, es ersetzt aber nicht die entsprechenden Stadtratsbeschlüsse, die einzeln gefasst werden müssen, betonte Werner Lappat.
Am Ende verabschiedete der Stadtrat das überarbeitete, 44 Seiten umfassende, Konsolidierungskonzept. Nur Oliver Winkelmaier (SPD) stimmte dagegen.
INFO: Das vollständige Konsolidierungskonzept ist im Bürger-Infoportal nachzulesen: https://buergerinfo-pegnitz.livingdata.de/si0056.asp?__ksinr=108
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