Fußgängerzone auf Zeit
Kultur und Musik in der "Wohnstube" der Stadt Pegnitz
18.05.2022, 15:42 UhrVon 1. Juni bis 31. August sind an den Wochenenden etwa 20 Veranstaltungen in der Innenstadt beziehungsweise in Innenstadt-Nähe geplant. Zu bekannten Events wie Waldstock und dem Marktplatzfest kommen dieses Jahr einige (Brettl-)Kulturveranstaltungen, die überwiegend auf dem Platz vor dem Alten Rathaus stattfinden; also dort, wo die Fußgängerzone von Samstagnachmittag bis Sonntagnacht ausgewiesen wird. "Wir haben ja mit dem Brettl auch schon im vergangenen Jahr bewiesen, dass die Openairveranstaltungen in Coronazeiten wichtig und richtig waren", so Lothes, der Kulturbeauftragter im Stadtrat ist.
Kunst, Musik, Inklusion
Für das Programm haben sich die Mitglieder des Runden Tischs für Kultur zusammengetan. Angeboten wird "ein buntes Potpourri an Veranstaltungen", wie die Initiatorin der temporären Fußgängerzone, Grünen-Stadträtin Susanne Bauer, sagt: Von Kabarett-Künstlern wie Das Eich, Stefan Otto und Rena Schwarz, über ein inklusives "Open Piano" mit Konzertbeiträgen von Schülern aus Minas Musikschule für Menschen mit und ohne Behinderung, bis hin zu lokalen Künstlern, die spontan etwas darbieten und schließlich zusammen spielen können, wird Einiges geboten.
"Kolb-Saal" als Ausweichort
Als Ausweichort bei schlechtem Wetter wird für die Brettl-Veranstaltungen der Saal des Weißen Lamms dienen. "Obwohl die Räume derzeit nicht verpachtet sind, sind sie in einem top Zustand. Wir dürfen sie verwenden, verschönern sie im Gegenzug aber ein bisschen. Ein Umstand, von dem beide Seiten etwas haben: Der Besitzer und wir vom Brettl", sagt Karl Lothes.
Angedacht sind in der Innenstadt außerdem mehrere Kinderkunst-Aktionen mit dem Kunstraum "LaLuna". Und auch zu 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention und "Demokratie leben" wird es Aktionen geben. "Dann gibt es einen fränkischen Sommerabend mit dem Pegnitzer Poeten Walter Tausendpfund gemeinsam mit dem fränkischen Liedermacher und Waischenfelder Wastel Kauz und auch auf das Konzert von ,2Stein‘ und das Winzerfest freue ich mich schon", berichtet Bauer.
Während der gesamten Testphase soll es eine papierlose Schnitzeljagd durch die Innenstadt geben: Dabei sind neun Fragen zu beantworten, die bei einem Spaziergang durch die Hauptstraße bewältigt werden können. Unter den Teilnehmern, die nur ihr Tablet oder Smartphone brauchen, werden am Ende Preise verlost. Mit den mobilen Endgeräten können die Teilnehmer einen QR-Code scannen, der sich unter anderem auf dem Flyer mit den Veranstaltungen befinden wird, und sich auf den Weg machen. Bei Bedarf kann auch der mobile Hotspot vor dem Rathaus genutzt werden.
Unter anderem ist auch das Stadtradeln mit Test-Fahrten in der Innenstadt vorgesehen, ein Trödelmarkt befindet sich ebenso in Planung wie der Auftritt eines beninischen Kinderchors beim Marktplatzfest.
Auf die Frage, was Veranstaltungen in der Innenstadt besonders macht, antworten Bauer und Lothes: "Lokale Künstler und Kulturschaffende nehmen diesen zentralen, der ganzen Stadtgesellschaft gehörenden Raum unter ihre Fittiche, erzeugen Begegnungsangebote, die wir nach den Pandemie-Beschränkungen so dringend für unser soziales Miteinander brauchen: und das mit niedrigschwelligem Zugang und wunderbarer Innenstadtkulisse", so Susanne Bauer.
Ähnlich äußert sich Karl Lothes: "Natürlich die Atmosphäre an einem lauen Sommerabend mit anderen Menschen zusammenzukommen und miteinander Kultur und Musik in der ,Wohnstube‘ unserer Stadt zu genießen. Bei den dortigen Veranstaltungen im vergangenen Jahr sprachen auch viele Besucher von einem ,südländischen Flair‘, den wir in die Innenstadt gezaubert hätten."
Auf kulturelle Bereicherung und eine belebte Innenstadt setzt auch Rosemarie Thürwinkl-Lehner vom Veranstaltungsmanagement der Stadt.
"Wir freuen uns, dass sich viele Pegnitzer Vereine, Institutionen, Betriebe aber auch andere Bürger an unserer Aktion ,Pegnitz (be-)lebt‘ beteiligen und fühlen uns dadurch bestätigt, die Verkehrsberuhigung unter kultureller und gesellschaftlicher Belebung der Innenstadt voranzubringen", fügt Lothes, der für die SPD im Stadtrat sitzt, hinzu.
Und Bauer ergänzt: "Uns ist wichtig, dass wir die Innenstadt als Platz der Gemeinschaft erlebbar machen und anregen, diesen Raum tatsächlich auch zu nutzen und das, was er zu bieten hat, in den Fokus zu rücken."
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