Abschluss der Baumaßnahmen
Neue Bahnbrücke bei Michelfeld fertiggestellt
31.08.2021, 15:00 UhrNun wurde am Dienstagabend, 24. August, ab 22 Uhr die Bahnstrecke zwischen Neuhaus und Pegnitz gesperrt. Gleich darauf wurde noch in der Nacht begonnen, die Behelfsbrücke zu demontieren. Knapp 32 Tonnen Stahl wurden abtransportiert. Die neue Brücke wurde vorpositioniert. Die Stahlbauteile sowie die Betonfertigteile wurden im Werk der Brückenwerkstatt der Deutschen Bahn in Dresden vorproduziert.
Der Überbau besteht aus Stahlträgern mit einer Beton-Fahrbahnplatte – genannt Verbundüberbau. Zunächst wird ein Traggerüst aufgebaut, was den Überbau in seiner Herstelllage in der zur Brücke passenden Höhe hält. Danach werden die Stahlträger auf das Traggerüst gelegt.
Im Anschluss wurden Betonfertigteile, welche im Werk vorproduziert wurden, auf diese Stahlträger aufgelegt. Durch den folgenden Aufbau aus Ortbeton ergibt sich eine massive Stahlbetonfahrbahnplatte.
Dauer: bis zu zwei Tage
"Danach wird die Brücke über eine bereits vorbereitete Verschubbahn eingeschoben beziehungsweise präziser gesagt ,eingerollt‘", so ein Sprecher der Deutschen Bahn. "Der Einschub findet schon in einem Rutsch statt. Dieser Prozess kann aber unterschiedlich lange dauern. Das kann von wenigen Stunden bis zu ein oder zwei Tagen dauern.
Im vorliegenden Fall wurde mit dem Einschub Mittwochnacht begonnen. Danach sind andere Arbeiten noch zu erledigen gewesen, bis der weitere Einschub stattfinden konnte. In der Nacht auf Freitag wurde dann der restliche Einschub vollzogen.
Nachdem die Brückenbaumaßnahmen fertiggestellt sind, wurden die Gleisanlagen eingebaut, gestopft und verschweißt. Am Sonntag kamen dazu verschiedene Schienenfahrzeuge zum Einsatz. Die sogenannte Gleisstopfmaschine hat die Aufgabe, den Schotter im Oberbau unter den Schwellen zu verdichten. Eine Stopfmaschine hat ein Stopfaggregat, das mit vibrierenden Stopfpickeln ausgestattet ist, die in den Schotter eintauchen. Dann kann man den Schotter durch horizontale Bewegungen unter die Schwellen drücken. Die Schotterplaniermaschine, oder auch Schotterpflug genannt, stellt durch den Seitenpflug die Böschungskante her. Bei Strecken, die mit Geschwindigkeiten von mindestens 140 km/h befahren werden, ist das Abkehren der Schwellenoberseite und Auskehren des Schotters durch eine Kehrvorrichtung nötig.
"Nachdem durch den Inbetriebnahmeverantwortlichen die Unterlagen der Bauüberwachung wie Abnahmen oder Lieferscheine für den Ingenieurbau geprüft sind, erhält man die Inbetriebnahmegenehmigung", erklärte der Pressesprecher.
Danach muss der Bauüberwacher, der in der Bauzeit bis hin zur Abnahme die Verantwortung für das Bauwerk und die Gleisanlagen trägt, den gesamten gesperrten Bereich in Augenschein nehmen. Das sind hier rund 15 Kilometer.
Im Anschluss wird dann das Gleis für den Zugverkehr freigegeben. Dies geschah am Montagmorgen um 5 Uhr, als der erste Zug wieder die Brücke am Michelfelder Bahnhof überquerte. Zuerst in langsamer Fahrt. Nach und nach wurden dann die Geschwindigkeiten erhöht, sodass es wieder eine normale Verbindung zwischen Pegnitz und Neuhaus gibt.
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