Als Reserve für Notfälle

Stadt mietet Räume nach Auszug der Kinderstube weiter

Kerstin Goetzke

Nordbayerische Nachrichten Pegnitz/Auerbach

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21.04.2022, 11:17 Uhr
Stadt mietet Räume nach Auszug der Kinderstube weiter

© Archivfoto: Hans-Jochen Schauer

Etwas mehr als zwei Jahre war die Kinderstube im Businesspark Pegnitz im Industriegebiet untergebracht, während das Gebäude in Buchau generalsaniert wurde. Für rund 130 000 Euro sind die ehemaligen Räume der Bekleidungsfirma Hohe umgebaut und kindgerecht gestaltet worden.

Den Ein- und auch den Auszug Anfang April haben Kindergarten-Eltern und Bauhof-Mitarbeiter gestemmt. Zuletzt wurden alle Möbel des Kindergartens wieder nach Buchau gebracht oder verkauft. In den Räumen im Businesspark befinden sich derzeit noch die Küche und die Sanitäranlagen.

"Die Grundausstattung bleibt erstmal dort", sagt Bürgermeister Wolfgang Nierhoff. Die Räume seien weiter nutzbar, wenn sie wieder eingerichtet würden. "Wir wissen derzeit nicht, wie es weiter geht: Brauchen wir eine Betreuung für geflüchtete Kinder aus der Ukraine? Oder wird der St.-Franziskus-Kindergarten nicht rechtzeitig fertig? Das ist die Diskrepanz, die uns momentan beschäftigt", gibt er zu. Deshalb mietet die Stadt Pegnitz die Räume unbefristet weiter.

Die Miete sei "überschaubar", so Nierhoff. Genaue Angaben könne er nicht machen. In früheren Gesprächen drehten sich die Kosten für Miete und Nebenkosten um etwa 30 000 Euro jährlich, wie ein Blick ins Archiv dieser Zeitung zeigt. Und: "Es wäre teurer, wenn wir im August feststellen, dass wir ein Ausweichquartier brauchen, das wir erst noch umbauen müssen", erklärt der Bürgermeister mit Blick auf den St.-Franziskus-Kindergarten am Arzberg.

Dieser wird derzeit erweitert. Doch es zeichne sich ab, dass es Schwierigkeiten mit der Beschaffung von Material gibt, so Nierhoff. Deshalb könnte es möglich werden, dass die neuen Räume nicht bis zum Start des nächsten Kindergarten-Jahres nutzbar sind. So geht er aktuell von maximal drei Monaten aus, für die die Räume am Kleinen Johannes weiter gemietet werden. Der Umbau der ehemaligen Firmen-Räume für den Kindergarten hat vor mehr als zwei Jahren rund 130 000 Euro gekostet.

Kommen ukrainische Kinder?

Sollte darin eine Kindergarten-Gruppe für Kinder aus der Ukraine eingerichtet werden, müsste die Ausstattung angeschafft werden. Ein paar Spielgeräte befänden sich noch im Bauhof, die genutzt werden können, weiß der Rathauschef. Die Kinderbetreuung sei eine Pflichtaufgabe der Kommunen.

Und auch die Frage der Trägerschaft wäre zu klären, wenn ukrainische Kinder kämen. Bislang wurden diesbezüglich noch keine Gespräche geführt. "Wir hängen selber in der Luft", so Nierhoff. Bei der Anmeldung von Geflüchteten bei der Stadt werde derzeit abgefragt, welche Berufe diese haben. "Vielleicht sind Lehrer oder Erzieher dabei", hofft er.

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