Debatte im Pegnitzer Stadtrat

Welcher Ort wird als Erster schön, Hainbronn oder Willenreuth?

Kerstin Goetzke

Nordbayerische Nachrichten Pegnitz/Auerbach

E-Mail zur Autorenseite

16.04.2022, 06:59 Uhr
Welcher Ort wird als Erster schön, Hainbronn oder Willenreuth?

© Foto: Klaus Trenz

Der Antrag der Fraktion von SPD und Zukunft Pegnitz (ZP), den sie Mitte Dezember gestellt hatte, stand am Mittwoch auf der Tagesordnung. In diesem Schreiben wird unter anderem auf die Gestaltung einer verkehrsberuhigten Ortsdurchfahrt hingewiesen. Wichtig wäre der Fraktion auch die Gestaltung eines neuen Dorfmittelpunkts bei der Bushaltestelle im Kreuzungsbereich Pegnitztalstraße/Am Brunnbach, die Sanierung von Brücken und die Verkehrsberuhigung beim Spielplatz an der Brunnbachquelle. Auch die Verlegung des Bolzplatzes ist ein Anliegen von SPD und ZP.

Hainbronner Stadtratsmitglied dankt der Verwaltung

Fraktionssprecher Karl Lothes bedankte sich ausdrücklich bei der Verwaltung, dass sie das Thema nun nach dem Haushaltsbeschluss auf die Tagesordnung gesetzt hat. Er bat darum, im Titel auch "Reisach" aufzunehmen: In dem Ort sei nicht viel zu machen, aber die Orte sind zusammengebaut.

Den Beschlussvorschlag der Verwaltung – im Amt für Ländliche Entwicklung (Ale) ist die Einleitung eines Verfahrens für eine einfache Dorferneuerung nach den Vorgaben des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek) zu beantragen – hinterfragte CSU-Sprecher Werner Lappat: "Beim Isek steht Willenreuth vor Hainbronn. Warum ändern wir das jetzt?"

Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (Pegnitzer Gemeinschaft; PEG) erklärte ihm, dass beide Dorferneuerungsmaßnahmen als gleichberechtigt im Isek hinterlegt sind und man mehr Problemstellen in Hainbronn sehe. Dem entgegnete Hans Hümmer (Freie Wählergemeinschaft; FWG), die Bürger in Willenreuth sagten auch schon lange, dass sich etwas tun müsse. "Wo ist das Problem, wenn wir beide Anträge fertig machen und sie einreichen? Das muss doch möglich sein", sagte er.

"In Willenreuth ist einiges gemacht worden. Mit den Brücken in Hainbronn ist es aber ganz schwierig", antwortete der Hainbronner Lothes darauf. "Bitte lasst uns Hainbronn heute beschließen. Und auch Willenreuth kann man heute beantragen", sagte er.

"Das Thema Dorferneuerung Willenreuth liegt bei mir täglich auf dem Tisch", so Heike Lindner-Fiedler (FWG): "Die Willenreuther sind nicht zufrieden." In dem Ortsteil sei noch nicht viel gemacht worden, das müsse nun auch angegangen werden.

Als "richtiges Signal" bezeichnete es Michael Förster (PEG), wenn beide Dorferneuerungen beantragt würden. Seiner Meinung nach mache es Sinn, die Brücken in Hainbronn jetzt zu sanieren. "Allerdings sollte vorher geklärt werden, ob sie nach einer Neugestaltung des Dorfplatzes überhaupt noch genutzt werden." Dem stimmte 2. Bürgermeisterin Sandra Huber (Grüne/Unabhängige; GU) zu. So könne die Stadt möglicherweise auch Geld sparen.

Nach der Aussprache votierten die Stadträte einstimmig dafür, die (einfachen) Dorferneuerungen für Hainbronn und Willenreuth zu beantragen.

Bronn ist bereits angelaufen

In einer Stadtratsklausur im Februar 2017 wurde ein sogenanntes "Zwölf-Punkte-Programm" festgelegt, nach dem die Dorferneuerungen in der Reihenfolge Bronn, Willenreuth und Hainbronn durchzuführen sind. Die umfassende Dorferneuerung Bronn ist inzwischen bereits eingeleitet und angelaufen. Weshalb nun die anderen beiden, gleichberechtigt, angegangen werden können. In die Planungen sollen die Maßnahmen des Büros für Architektur und Stadtplanung Edith Obrusnik aus Bamberg aufgenommen werden.

Keine Kommentare