Brände und Böllerunfälle: So verlief Silvester in Franken

1.1.2019, 16:54 Uhr
Um Hofer Ortsteil Neuhof musste die Feuerwehr in der Silvesternacht zu einem Garagenbrand ausrücken.

© News5 Um Hofer Ortsteil Neuhof musste die Feuerwehr in der Silvesternacht zu einem Garagenbrand ausrücken.

Auch in diesem Jahr haben Zwischenfälle mit Böllern und Raketen den Einsatzkräften aus ganz Franken ordentlich zu tun gegeben. In Mittelfranken musste die Feuerwehr insgesamt 463 Mal ausrücken, 259 Einsätze verbucht davon alleine schon die Stadt Nürnberg. Die Feuerwehr war bei zahlreichen Bränden von Mülltonnen, Briefkästen und Hecken gefordert. "Ab Mitternacht ging es Schlag auf Schlag", sagte ein Sprecher der Nürnberger Feuerwehr am Neujahrsmorgen. Ein 34-Jähriger rettete im Stadtteil Langwasser eine Seniorin aus ihrer brennenden Wohnung. Zuvor hatte er Feuer auf dem Balkon bemerkt. Bei einem Kellerbrand wurden zudem sieben Personen verletzt.

Auch der Rettungsdienst hatte in der Silvesternacht einige Einsätze zu verzeichnen: Die Nürnberger Einsatzkräfte rückten insgesamt 221 Mal aus, meist wegen stark betrunkener oder gestürzter Personen - oder Menschen, die sich durch Brände oder Feuerwerkskörper verletzt hatten. In den Städten Fürth und Erlangen sowie in den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt vermeldet die integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg insgesamt 204 Einsätze. 163 Mal mussten dort die Rettungsdienste und 41 Mal die Feuerwehren helfen. Die Nürnberger Polizei hatte zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr am Neujahrsmorgen insgesamt 470 Einsätze abzuarbeiten. Überwiegend hielten die 49 Ruhestörungen, 48 Körperverletzungen und 20 Sachbeschädigungen die Beamten auf Trab. Gegen 2.45 Uhr kam es außerdem auf dem Willy-Brandt-Platz zu einem sexuellen Übergriff, bei dem eine junge Frau von einem Unbekannten betatscht wurde. Ein 23-jähriger Tatverdächtiger wurde wenig später festgenommen. 

Friedliche Silvesterfeiern in Unterfranken

"Ausgelassen, aber insgesamt ohne größere Zwischenfälle" verliefen die Silvesterfeiern im Regierungsbezirk Unterfranken, so Polizeihauptkommissar Michael Zimmer. Zwar hatte die Polizei mit 317 Einsätzen ordentlich zu tun, jedoch gab es weder größere Brände noch andere Sicherheitsstörungen.

Auch über die niedrige Unfallbilanz zeigt sich die Polizei zufrieden, so krachte es lediglich 19 Mal auf unterfränkischen Straßen. Ein Insasse wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei Unterfranken zeigte in diesem Jahr vermehrt Präsenz auf den Straßen und öffentlichen Plätzen. Mit 317 Einsätzen, bewegen sich die Zahlen auf dem Niveau der Vorjahre, wo es 2018 insgesamt 336 und 2017 311 Einsätze zu vermelden gab. 

Der folgeschwerste Einsatz ereignete sich bereits am Freitag, als ein 53-Jähriger im Landkreis Würzburg durch Silvesterböller drei Finger verloren hatte. 

Absichtlich mit Feuerwerkskörpern beschossen

In Oberfranken hatte die Polizei in der Silvesternacht allerhand zu tun: Fast 100 zusätzliche Einsatzkräfte sollten in den Stadtgebieten zwischen 19 Uhr und 7 Uhr für eine "sichtbare Präsenz" sorgen, so die Polizei. Im Regierungsbezirk galt es über Nacht insgesamt 426 Einsätze abzuarbeiten. Unter anderem hatten es die Beamten mit zahlreichen Streitigkeiten und betrunkenen Randalierern zu tun, sodass sie unter anderem 48 Anzeigen wegen Körperverletzung aufnehmen mussten. Gleich zwei Mal wurden in Oberfranken Menschen absichtlich mit Feuerwerkskörpern beschossen. In Bamberg erlitt ein 15-Jähriger dabei ein Knalltrauma. 

Schwer an Beinen und Hand verletzt wurde ein 23-Jähriger in Oberhaid (Landkreis Bamberg). Ein 26-Jähriger hatte einen kleinen Kracher geworfen, der unglücklicherweise in der Tasche des Mannes landete und dort Leuchtspurmunition explodieren ließ. 

29-Jährigen auf offener Straße angegriffen

Zu einem weiteren Zwischenfall kam es in der Bamberger Straße Fabrikbau: Hier hatte eine Frau nach einem Streit mit ihrer Familie einen 29-Jährigen auf offener Straße unvermittelt angegriffen und ihn mit Fingernägeln am Hals gekratzt. Sie trug ein 30 Zentimeter langes Messer bei sich, mit dem sie zuvor vor einer 28-Jährigen hantierte. Laut Angaben der Polizei befand sich die 39-Jährige im psychischen Ausnahmezustand.

Die Feuerwehr hatte es außerdem mit zwei Bränden zu tun, die vermutlich durch Pyrotechnik verursacht wurden. So geriet in Neuhof eine Garage in Brand, mit 20.000 Euro Sachschaden. In Flammen stand außerdem ein Holzunterstand in Eckersdorf im Landkreis Bayreuth. Hier entstand laut ersten Schätzungen ein Sachschaden von 25.000 Euro. 

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