Ab Montag wieder Astrazeneca in Erlangen

21.3.2021, 10:30 Uhr
Ab Montag wieder Astrazeneca in Erlangen

© Foto: Nicolas Armer/dpa

In der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt werden genau 6619 Personen in den vergangenen Tagen besonders intensiv die Nachrichten verfolgt haben: Von schweren Blutgerinnseln bei einigen Geimpften wurde da berichtet, einige europäische Länder – darunter auch Deutschland – setzten die Corona-Schutzimpfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca sogar vorübergehend aus. So auch das Impfzentrum an der Sedanstraße, von wo aus jene 6619 Personen in Stadt und Landkreis mit AstraZeneca-Impfstoff versorgt worden waren.

Dann aber die Entwarnung: Ein Zusammenhang der Gerinnsel mit der Impfung könne nicht endgültig ausgeschlossen werden, der Nutzen der Impfung überwiege aber bei weitem, hieß es von den Experten. Bund, Länder und das zuständige Paul-Ehrlich-Institut haben daraufhin beschlossen, die Impfungen mit AstraZeneca fortzusetzen.

Termine behalten Gültigkeit

Auch in Erlangen werden die Impfungen mit diesem Impfstoff – vergangene Woche hatte es ausschließlich Biontech/Pfizer und Moderna gegeben – in der nächsten Woche fortgesetzt, die Termine für die Zweitimpfungen behalten ihre Gültigkeit.

Bislang waren in Stadt und Landkreis lediglich Erstimpfungen mit AstraZeneca erfolgt. Und auch von Blutgerinnseln weiß man dort nichts: "Es sind dem Impfzentrum keine entsprechenden Nebenwirkungen gemeldet oder bekannt geworden", teilte die Stadt Erlangen gestern auf Anfrage mit. Auch der Ärztliche Direktor des Impfzentrums, Dr. Hans Joachim Drossel, beruhigt: "Wenn in solch großem Umfang geimpft wird, kann es – wie bei jedem anderen Arzneimittel auch – zu bisher nicht bekannten, sehr seltenen Nebenwirkungen kommen. Die Vorgänge der zurückliegenden Woche haben gezeigt, dass das Kontrollsystem sehr genau, transparent und mit großer Vorsicht angewendet wird."

Kein Vertrauensverlust, im Gegenteil

Daher rechnet Dr. Drossel auch nicht mit einem Vertrauensverlust in die Schutzimpfungen oder gar mit Absagen von Terminen für die Zweitimpfungen – zu denen es bisher auch noch nicht gekommen ist: "Wir hoffen, dass der Impfstoff weiterhin gut angenommen wird. Vielleicht kann die Tatsache, dass nach den ersten Hinweisen auf unerwartete Komplikationen die Impfungen sofort ausgesetzt und die Fälle gründlich untersucht wurden, sogar dazu beitragen, das Vertrauen in die Impfungen zu erhöhen."

Dies zeige doch vielmehr, so der Ärztliche Direktor weiter, dass "eben nicht auf politischen Druck hin weiter geimpft", sondern "die Wissenschaft gehört" werde: "Der Nutzen einer Impfung mit AstraZeneca überwiegt in jedem Fall die Risiken einer Covid-19-Erkrankung deutlich", so Dr. Hans Joachim Drossel.

Schutz bereits nach Erstimpfung?

Das schon nach der Erstimpfung. Bereits drei Wochen nach dieser ist von einem hohen Schutz vor den gefürchteten Komplikationen mit Covid-19 auszugehen. Offiziell aber bestehe der volle Schutz erst nach der zweiten Impfung. Änderungen ergeben sich künftig allerdings bei den Impf-Abständen. Um schneller mehr Bürgerinnen und Bürger mit einer ersten Impfung zu schützen, werden bei neuen Impfterminen die Abstände bei den Stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna auf sechs Wochen verlängert, bei AstraZeneca auf zwölf Wochen. Bestehende Zweittermine werden nicht geändert.

Weitere Informationen bei der Impf-Hotline unter Telefon (0 91 31) 86 65 00 (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr, sowie samstags von 8 bis 16 Uhr).

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