Discos in Erlangen wieder offen

"Ein bisschen Angst ist schon dabei"

4.10.2021, 06:00 Uhr
Wie hier im Flash sind auch die Discotheken in Erlangen erstmals seit der Pandemie wieder geöffnet. 

© Alena Specht, NN Wie hier im Flash sind auch die Discotheken in Erlangen erstmals seit der Pandemie wieder geöffnet. 

Mirko Reck

Mirko Reck © Alena Specht, NN

Mirco Reck, 19, Azubi (Paisley)

Heute ist es für mich das erste Mal, dass ich in einem Club bin. Kurz vor dem Beginn der Corona-Pandemie bin ich 18 geworden und konnte meinen Geburtstag nicht richtig feiern. Deswegen wollte ich heute zur Eröffnung unbedingt direkt los. Es macht richtig Spaß und man fühlt sich wieder viel freier. Ich habe eigentlich auch keine Bedenken, obwohl es relativ voll ist. Aber es sind alle geimpft oder getestet und die Chance, dass man sich da ansteckt, halte ich für eher niedrig.

"Morgen mach ich einen Corona-Test"

Larissa Schob

Larissa Schob © Alena Specht, NN

Larissa Schob, 22, Studentin BWL (Bogarts)

Ich freu mich riesig auf den Abend. Nach 18 Monaten endlich wieder wirklich feiern gehen! Und dank der 3G Regel zum Glück auch ohne Maske. Aber ich werde morgen definitiv einen Corona-Test machen, weil so ein bisschen Angst ist schon dabei. Aber ich bin geimpft und kenne mittlerweile viele, die zum Glück nur noch Schnupfen bekommen, deswegen habe ich keine allzu großen Bedenken.

"Wir haben keine Angst"

Niklas Jung und Katja Obermeier

Niklas Jung und Katja Obermeier © Alena Specht, NN

Niklas Jung, 43 +Katja Obermeier, 40, Lehrer (Erlkönig)

Katja: Wir haben keine Angst vor Corona und es ist überragend hier. Wir wollten eigentlich nur tanzen gehen, was wir ungefähr 10 Jahre nicht gemacht haben. Die Musik ist überraschenderweise auch ganz angenehm. Es läuft nicht nur Hiphop und die Stimmung ist in unseren Augen sehr sehr gut. Ausgelassen, ungezwungen. Es ist aber noch etwas weniger los als vor Corona. Da wir aber eh so selten feiern gehen, ist es eh immer anders.

"Wir feiern das Ende einer Ära"

Hannes Bauer

Hannes Bauer © Alena Specht, NN

Hannes Bauer, 24, Masterstudent Chemie (vor dem Flash)

Wir feiern heute das Ende einer Ära. Vor vier Jahren sind wir im Studentenwohnheim eingezogen und jetzt müssen wir raus. Und das fällt jetzt damit zusammen, dass man wieder feiern kann und alles wieder möglich ist. Bedenken wegen Corona habe ich eher weniger, aber es hat was von Krieg. Alle wollen feiern gehen, alle wollen dahin, alle wollen hierhin. Und wenn du nicht um 23 Uhr irgendwo gewesen bist, dann hast du keine Chance. Man kommt nirgendwo mehr rein, es ist einfach überfüllt. Wir stehen hier seit einer halben Stunde am Flash an, aber das hat keinen Zweck. Das dauert bestimmt noch eine Stunde. Die Leute, die rauskommen, werden aufgewogen mit den Leuten, die reinwollen, und bei einem anderen Club wird es wahrscheinlich nicht besser sein. Wir werden uns jetzt nochmal umschauen, aber die Hoffnung ist nicht allzu groß.

"Wie ein Blitz, der durch den Körper fährt"

Vanessa Wittkopf

Vanessa Wittkopf © Alena Specht, NN

Vanessa Wittkopf, 20, Studentin Jura (Flash)

Wenn man in den Club reinkommt, ist es wie ein Blitz, der durch den Körper fährt. Ich habe Bock zu tanzen, mit den Menschen, die alle das Gleiche fühlen und genauso gut gelaunt sind, abzugehen und den Beat und die laute Musik zu fühlen. Endlich spüre ich wieder, dass ich frei bin, dass ich mich bewegen kann, wie ich will. Und dass ich wieder neue Leute kennenlernen kann. Mit Corona war alles so distanziert und hier gehen die Menschen auf einen zu, sie wollen mit einem interagieren und ins Gespräch kommen. Ich war vor Corona auch öfters feiern, aber dadurch, dass es einem so lange verwehrt wurde, ist das Gefühl viel intensiver. Ich habe aber schon etwas Bedenken, mit so vielen Menschen auf einem Haufen. Denn selbst wenn man geimpft bist, kannst man Corona bekommen. Aber das ist gerade eher im Hinterkopf. Ich bin im Moment einfach froh, wieder unter Menschen zu sein. Da hat mir so sehr gefehlt.

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