FAU: Wie wird das neue Universitäts-Semester wohl werden?

30.10.2020, 13:47 Uhr
Matthias Pöllmann (20), studiert Molekulare Medizin im 5.Semester: "Auch wenn es offiziell erst im November losgeht, ist mein Studiengang eine Ausnahme. Wir sind bereits vor drei Wochen ins Wintersemester gestartet. Ich hatte also schon meine ersten Veranstaltungen in Präsenz und konnte das Hygienekonzept an der Uni testen. Mit Maske und ausreichend Sicherheitsabstand können kleine Veranstaltungen vor Ort stattfinden. Das ist auch notwendig, denn in meinem Studiengang gibt es viele Praktika, die sich nicht durch digitale Lehrinhalte ersetzen lassen. Der Großteil meiner Vorlesungen findet trotzdem nach wie vor online statt. Das hat ebenfalls Vorteile. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und die Vorlesungsvideos mehrmals anschauen. Es ist gut, dass die Uni keine unnötigen Risiken eingeht. Schließlich sind wir alt genug, um selbstständig von zuhause aus zu lernen. Trotzdem vermisse ich die Präsenzlehre. Mir fehlt der persönliche Austausch zwischen Studenten und Dozenten. Und das Studentenleben. Zurzeit bin ich wirklich froh, wenigstens eine tolle WG zu haben."
 
  
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Wie wird das neue Semester wohl werden?

Matthias Pöllmann (20), studiert Molekulare Medizin im 5.Semester: "Auch wenn es offiziell erst im November losgeht, ist mein Studiengang eine Ausnahme. Wir sind bereits vor drei Wochen ins Wintersemester gestartet. Ich hatte also schon meine ersten Veranstaltungen in Präsenz und konnte das Hygienekonzept an der Uni testen. Mit Maske und ausreichend Sicherheitsabstand können kleine Veranstaltungen vor Ort stattfinden. Das ist auch notwendig, denn in meinem Studiengang gibt es viele Praktika, die sich nicht durch digitale Lehrinhalte ersetzen lassen. Der Großteil meiner Vorlesungen findet trotzdem nach wie vor online statt. Das hat ebenfalls Vorteile. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und die Vorlesungsvideos mehrmals anschauen. Es ist gut, dass die Uni keine unnötigen Risiken eingeht. Schließlich sind wir alt genug, um selbstständig von zuhause aus zu lernen. Trotzdem vermisse ich die Präsenzlehre. Mir fehlt der persönliche Austausch zwischen Studenten und Dozenten. Und das Studentenleben. Zurzeit bin ich wirklich froh, wenigstens eine tolle WG zu haben."   © privat

Ralph Schmidt (57), Leiter der Hochschulgastronomie des Studentenwerks: "Wir sind als Gastronomie von der Pandemie richtig betroffen. Wenn wir das Jahr hochrechnen, haben wir im Vergleich zu 2019 gerade einmal 20 bis 25 Prozent an Studierenden, die bei uns essen. Das sind erhebliche Einbußen. Ich bin seit mehr als 40 Jahren in der Gastronomie tätig und habe so etwas noch nie mitgemacht. Daher bin ich etwas ratlos, was man noch anbieten kann. Wir haben ja "to go" auch in einer Mitnahmebox im Angebot. Der Studierende muss sich nicht setzen und tut etwas für die Umwelt. Wir haben auch Sitzplätze, bei denen wir nach genauen Hygienevorgaben arbeiten, etwa mit Online-Reservierungssystemen. Es können nicht alle auf einmal kommen. Das alles hat Auswirkungen auf die Mitarbeiter, die ja auf eine gewisse Anzahl an Essen ausgerichtet sind. Hier sind wir auch gefordert, das irgendwie anzupassen, wir haben da schon Kurzarbeit. Aber unser Ziel für das Wintersemester ist und bleibt: Wir wollen den Studierenden eine Möglichkeit geben, bei uns zu essen oder Kaffee zu trinken. Für mich persönlich geht der Mensabesuch weit über das Essen hinaus, er fördert das Miteinander: Er ist wichtig für die jungen Menschen, dass sie sich treffen und austauschen, und nicht nur allein vor ihrem PC sitzen. In Corona-Zeiten ist freilich alles etwas anders."
 
  
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Ralph Schmidt (57), Leiter der Hochschulgastronomie des Studentenwerks: "Wir sind als Gastronomie von der Pandemie richtig betroffen. Wenn wir das Jahr hochrechnen, haben wir im Vergleich zu 2019 gerade einmal 20 bis 25 Prozent an Studierenden, die bei uns essen. Das sind erhebliche Einbußen. Ich bin seit mehr als 40 Jahren in der Gastronomie tätig und habe so etwas noch nie mitgemacht. Daher bin ich etwas ratlos, was man noch anbieten kann. Wir haben ja "to go" auch in einer Mitnahmebox im Angebot. Der Studierende muss sich nicht setzen und tut etwas für die Umwelt. Wir haben auch Sitzplätze, bei denen wir nach genauen Hygienevorgaben arbeiten, etwa mit Online-Reservierungssystemen. Es können nicht alle auf einmal kommen. Das alles hat Auswirkungen auf die Mitarbeiter, die ja auf eine gewisse Anzahl an Essen ausgerichtet sind. Hier sind wir auch gefordert, das irgendwie anzupassen, wir haben da schon Kurzarbeit. Aber unser Ziel für das Wintersemester ist und bleibt: Wir wollen den Studierenden eine Möglichkeit geben, bei uns zu essen oder Kaffee zu trinken. Für mich persönlich geht der Mensabesuch weit über das Essen hinaus, er fördert das Miteinander: Er ist wichtig für die jungen Menschen, dass sie sich treffen und austauschen, und nicht nur allein vor ihrem PC sitzen. In Corona-Zeiten ist freilich alles etwas anders."   © Harald Hofmann

Olivia Eichel (18), studiert Buchwissenschaft und Theater & Medien im 1. Semester: "Jetzt bin ich also auch Studentin. Im Juni habe ich noch mein Abitur unter Coronabedingungen geschrieben und musste meine Reisepläne mit Freunden überdenken. Nun beginnt für mich in Erlangen ein neuer Lebensabschnitt. Für die Stadt habe ich mich entschieden, weil sie viele schnuckelige, grüne Ecken hat und die Uni einen guten Ruf besitzt. Studieren bedeutet für mich Freiheit. Ich bin jetzt mein eigener Boss, kann unabhängig von meinen Eltern Entscheidungen treffen und auf eigenen Beinen stehen. Ich freue mich auf das Studentenleben, darauf mit anderen jungen Menschen in einer WG zu leben und auf die Studieninhalte. Endlich kann ich mich mit Dingen beschäftigen, die mich interessieren und mich mit Menschen austauschen, die dieselbe Leidenschaft teilen. Die neugewonnene Freiheit ist gleichzeitig auch einen Herausforderung. Ich muss schließlich meinen Unialltag ganz allein organisieren und mich in einem neuen System zurechtfinden. Davor habe ich ein wenig Angst. Dahingegen finde ich es nicht schlimm, dass einige Inhalte online stattfinden. Ich kenne es ja nicht anders. Es macht einen flexibler und die Universität profitiert ebenfalls vom technischen Fortschritt. Trotzdem gibt es noch Präsenzveranstaltungen, in denen ich andere Studierende kennenlernen kann. Sicherlich werden wir Erstis uns auch privat mal auf ein Bier treffen und unsere neugewonnene Freiheit genießen."
 
  
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Olivia Eichel (18), studiert Buchwissenschaft und Theater & Medien im 1. Semester: "Jetzt bin ich also auch Studentin. Im Juni habe ich noch mein Abitur unter Coronabedingungen geschrieben und musste meine Reisepläne mit Freunden überdenken. Nun beginnt für mich in Erlangen ein neuer Lebensabschnitt. Für die Stadt habe ich mich entschieden, weil sie viele schnuckelige, grüne Ecken hat und die Uni einen guten Ruf besitzt. Studieren bedeutet für mich Freiheit. Ich bin jetzt mein eigener Boss, kann unabhängig von meinen Eltern Entscheidungen treffen und auf eigenen Beinen stehen. Ich freue mich auf das Studentenleben, darauf mit anderen jungen Menschen in einer WG zu leben und auf die Studieninhalte. Endlich kann ich mich mit Dingen beschäftigen, die mich interessieren und mich mit Menschen austauschen, die dieselbe Leidenschaft teilen. Die neugewonnene Freiheit ist gleichzeitig auch einen Herausforderung. Ich muss schließlich meinen Unialltag ganz allein organisieren und mich in einem neuen System zurechtfinden. Davor habe ich ein wenig Angst. Dahingegen finde ich es nicht schlimm, dass einige Inhalte online stattfinden. Ich kenne es ja nicht anders. Es macht einen flexibler und die Universität profitiert ebenfalls vom technischen Fortschritt. Trotzdem gibt es noch Präsenzveranstaltungen, in denen ich andere Studierende kennenlernen kann. Sicherlich werden wir Erstis uns auch privat mal auf ein Bier treffen und unsere neugewonnene Freiheit genießen."   © privat

Prof. Dr. Thomas Mölg (43), Professor für Klimatologie und Leiter des Instituts für Geografie: "Für viele Studierende geht jetzt das Semester los. Wir Dozenten sind dahingegen schon seit Wochen am planen. Schließlich haben wir erneut ein besonderes Coronasemester vor uns. Im vergangenen Semester wurden wir ins kalte Wasser geworfen und mussten innerhalb kürzester Zeit alle Lehrinhalte digitalisieren. Die Erfahrungen können wir nun nutzen, um auch im Wintersemester viele Veranstaltungen digital durchführen zu können. Wir haben aber auch festgestellt, dass sich einige Lehrinhalte nicht digitalisieren lassen. Deshalb freuen wir uns, dass endlich wieder kleinere Seminare in Präsenz stattfinden können. Dafür wurde extra ein geeignetes Hygienekonzept ausgearbeitet. Auch in der Forschung hat sich in den vergangenen Monaten viel verändert. In einigen Bereichen profitieren wir vom digitalen Fortschritt. Beispielsweise kann ich seit April vom Schreibtisch aus an Kolloquien in der USA oder in London teilnehmen. Auch die Kommunikation innerhalb der Forschungsgruppe können wir online flexibler gestalten. Dann gibt es wiederum Forschungsfelder, die sich nicht digitalisieren lassen. Das sind hauptsächlich Laborarbeiten oder Geländeforschungen. Auf das kommende Semester freue ich mich vor allem, weil wieder mehr persönlicher Kontakt möglich ist. Unsere Uni soll schließlich keine Fernuni werden, sondern ein Ort der Begegnung bleiben."
 
  
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Prof. Dr. Thomas Mölg (43), Professor für Klimatologie und Leiter des Instituts für Geografie: "Für viele Studierende geht jetzt das Semester los. Wir Dozenten sind dahingegen schon seit Wochen am planen. Schließlich haben wir erneut ein besonderes Coronasemester vor uns. Im vergangenen Semester wurden wir ins kalte Wasser geworfen und mussten innerhalb kürzester Zeit alle Lehrinhalte digitalisieren. Die Erfahrungen können wir nun nutzen, um auch im Wintersemester viele Veranstaltungen digital durchführen zu können. Wir haben aber auch festgestellt, dass sich einige Lehrinhalte nicht digitalisieren lassen. Deshalb freuen wir uns, dass endlich wieder kleinere Seminare in Präsenz stattfinden können. Dafür wurde extra ein geeignetes Hygienekonzept ausgearbeitet. Auch in der Forschung hat sich in den vergangenen Monaten viel verändert. In einigen Bereichen profitieren wir vom digitalen Fortschritt. Beispielsweise kann ich seit April vom Schreibtisch aus an Kolloquien in der USA oder in London teilnehmen. Auch die Kommunikation innerhalb der Forschungsgruppe können wir online flexibler gestalten. Dann gibt es wiederum Forschungsfelder, die sich nicht digitalisieren lassen. Das sind hauptsächlich Laborarbeiten oder Geländeforschungen. Auf das kommende Semester freue ich mich vor allem, weil wieder mehr persönlicher Kontakt möglich ist. Unsere Uni soll schließlich keine Fernuni werden, sondern ein Ort der Begegnung bleiben."   © FAU

Konstanze Söllner, Leitende Bibliotheksdirektorin: "Dem kommenden Wintersemester sehe ich mit Vorfreude entgegen, aber auch zum Teil mit etwas Unruhe. Ich freue mich, dass Studierende wieder häufiger in die Unibibliothek kommen – natürlich unter Einhaltung der Hygieneregeln. Diese sind sogar ziemlich streng. Wer an den großen Standorten lernen will, muss vorher einen Platz reservieren und sich dort ein- und auschecken. Unnötige Kontakte bei der Buchausleihe haben wir minimiert: in der Hauptbibliothek holt man sein Buch nach der Bestellung direkt aus dem Regal und verbucht es an einem Automaten. Mit Bargeld wird schon seit letztem Jahr nicht mehr bezahlt, wir haben Bezahlstationen eingeführt. Ich freue mich wirklich, dass die Studierenden alles so gut annehmen.
 Unruhig macht mich die Entwicklung der Infektionszahlen, gerade auch mit Blick auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich hoffe, dass alle gut durch diese Zeit kommen. Und mit etwas Unruhe sehe ich auch die häufige Änderung der Vorgaben durch die Politik. Eine große Einrichtung wie die Unibibliothek kann man nicht laufend umsteuern. Es sind teilweise sehr komplexe logistische Prozesse, die dafür sorgen, dass das richtige Buch am richtigen Platz ist. Auch bei den elektronischen Medien sind wir unaufhörlich damit beschäftigt, Daten zu verzeichnen und einzuspielen und immer wieder zu korrigieren. Als Infrastruktureinrichtung haben wir eine große Verantwortung, dass die Universitätsangehörigen ein geordnetes Umfeld für Forschung und Lehre vorfinden. Und wir sind derzeit auch einer der wenigen Orte, wo sich Studierende an der Uni physisch begegnen können. Ich hoffe, dass diese Möglichkeit auch in den nächsten Wochen erhalten bleibt."
 
  
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Konstanze Söllner, Leitende Bibliotheksdirektorin: "Dem kommenden Wintersemester sehe ich mit Vorfreude entgegen, aber auch zum Teil mit etwas Unruhe. Ich freue mich, dass Studierende wieder häufiger in die Unibibliothek kommen – natürlich unter Einhaltung der Hygieneregeln. Diese sind sogar ziemlich streng. Wer an den großen Standorten lernen will, muss vorher einen Platz reservieren und sich dort ein- und auschecken. Unnötige Kontakte bei der Buchausleihe haben wir minimiert: in der Hauptbibliothek holt man sein Buch nach der Bestellung direkt aus dem Regal und verbucht es an einem Automaten. Mit Bargeld wird schon seit letztem Jahr nicht mehr bezahlt, wir haben Bezahlstationen eingeführt. Ich freue mich wirklich, dass die Studierenden alles so gut annehmen.
Unruhig macht mich die Entwicklung der Infektionszahlen, gerade auch mit Blick auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich hoffe, dass alle gut durch diese Zeit kommen. Und mit etwas Unruhe sehe ich auch die häufige Änderung der Vorgaben durch die Politik. Eine große Einrichtung wie die Unibibliothek kann man nicht laufend umsteuern. Es sind teilweise sehr komplexe logistische Prozesse, die dafür sorgen, dass das richtige Buch am richtigen Platz ist. Auch bei den elektronischen Medien sind wir unaufhörlich damit beschäftigt, Daten zu verzeichnen und einzuspielen und immer wieder zu korrigieren. Als Infrastruktureinrichtung haben wir eine große Verantwortung, dass die Universitätsangehörigen ein geordnetes Umfeld für Forschung und Lehre vorfinden. Und wir sind derzeit auch einer der wenigen Orte, wo sich Studierende an der Uni physisch begegnen können. Ich hoffe, dass diese Möglichkeit auch in den nächsten Wochen erhalten bleibt."   © Harald Hofmann

Bastian Öttinger, 19 Jahre, studiert ab November im 3. Semester Geographie und Physik auf Lehramt: "Schon im letzten Semester hat man sehen können, wie viel Mühe sich die Professoren und Dozenten mit den Online-Angeboten gemacht haben. Auch, wenn es dementsprechend gut geklappt hat, wünsche ich mir, dass in diesem Semester trotzdem wenigstens kleine Veranstaltungen wie Exkursionen oder Experimente wieder in Präsenz stattfinden können - natürlich, sofern es die Hygieneauflagen erlauben. Ich persönlich nehme mir vor, auch über das Internet einen engeren Draht zu meinen Kommilitonen zu knüpfen. Denn was nicht passieren darf, ist, dass das gemeinsame Warten vor den Klausurräumen das größte - oder sogar einzige - Gemeinschaftsgefühl im ganzen Semester ausmacht."
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Bastian Öttinger, 19 Jahre, studiert ab November im 3. Semester Geographie und Physik auf Lehramt: "Schon im letzten Semester hat man sehen können, wie viel Mühe sich die Professoren und Dozenten mit den Online-Angeboten gemacht haben. Auch, wenn es dementsprechend gut geklappt hat, wünsche ich mir, dass in diesem Semester trotzdem wenigstens kleine Veranstaltungen wie Exkursionen oder Experimente wieder in Präsenz stattfinden können - natürlich, sofern es die Hygieneauflagen erlauben. Ich persönlich nehme mir vor, auch über das Internet einen engeren Draht zu meinen Kommilitonen zu knüpfen. Denn was nicht passieren darf, ist, dass das gemeinsame Warten vor den Klausurräumen das größte - oder sogar einzige - Gemeinschaftsgefühl im ganzen Semester ausmacht." © Sophie Achenbach

Karl-Heinz Wickert (58), Verwaltungsangestellter in der Uni-Poststelle am Schlossplatz: "Ich sehe dem neuen Semester nur positiv entgegen. Wir sind vonseiten der Universität, was den Kampf gegen die Pandemie angeht, sehr gut aufgestellt. Der Infektionsschutz ist für uns maßgeblich. Wo immer es möglich ist, sollen Mitarbeitende und Studierende zu Hause bleiben. Bei uns in der Poststelle ist das, wie etwa bei den Hausmeistern oder in der Registratur, aber nicht möglich. Wir sind einfach ein Präsenzbetrieb. Es gibt ja überall systemrelevante Bereiche und da zählen wir uns dazu. Dafür muss man einfach vor Ort sein, das geht nicht anders. Wir arbeiten für den Fall eines Falles auch immer mit einem Back-up-Team. Man kann schließlich eine Infektion nie komplett ausschließen, aber man muss sich eben so gut wie möglich schützen. Sollte es zu einem Fall kommen, hat man noch Mitarbeiter, die entsprechend weiter machen können, wenn die anderen in Quarantäne gehen. Schon in der ersten Phase der Pandemie waren wir besonders gefordert, es wird ja alles, so weit es geht, telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg erledigt. Da gibt und gab es schon ein größeres Aufkommen an interner und externer Post. In einigen Abteilungen findet und fand ja aus Sicherheitsgründen gar kein Parteiverkehr statt. Das verlagert sich dann alles auf uns. Aber wir sind guter Dinge, dass wir das weiterhin schaffen. Es hat sich auch gezeigt: Bedingt durch die Ausnahmesituation ist der Zusammenhalt der Teams sogar noch größer geworden."
 
  
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Karl-Heinz Wickert (58), Verwaltungsangestellter in der Uni-Poststelle am Schlossplatz: "Ich sehe dem neuen Semester nur positiv entgegen. Wir sind vonseiten der Universität, was den Kampf gegen die Pandemie angeht, sehr gut aufgestellt. Der Infektionsschutz ist für uns maßgeblich. Wo immer es möglich ist, sollen Mitarbeitende und Studierende zu Hause bleiben. Bei uns in der Poststelle ist das, wie etwa bei den Hausmeistern oder in der Registratur, aber nicht möglich. Wir sind einfach ein Präsenzbetrieb. Es gibt ja überall systemrelevante Bereiche und da zählen wir uns dazu. Dafür muss man einfach vor Ort sein, das geht nicht anders. Wir arbeiten für den Fall eines Falles auch immer mit einem Back-up-Team. Man kann schließlich eine Infektion nie komplett ausschließen, aber man muss sich eben so gut wie möglich schützen. Sollte es zu einem Fall kommen, hat man noch Mitarbeiter, die entsprechend weiter machen können, wenn die anderen in Quarantäne gehen. Schon in der ersten Phase der Pandemie waren wir besonders gefordert, es wird ja alles, so weit es geht, telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg erledigt. Da gibt und gab es schon ein größeres Aufkommen an interner und externer Post. In einigen Abteilungen findet und fand ja aus Sicherheitsgründen gar kein Parteiverkehr statt. Das verlagert sich dann alles auf uns. Aber wir sind guter Dinge, dass wir das weiterhin schaffen. Es hat sich auch gezeigt: Bedingt durch die Ausnahmesituation ist der Zusammenhalt der Teams sogar noch größer geworden."   © Harald Hofmann

Prof. Dr. Christoph Safferling (Fachbereich Rechtswissenschaften): "Es ist das zweite von wer weiß wie vielen Corona-Semestern. Im Sommersemester haben wir die Lehre im Handumdrehen auf digital umgestellt und das – jedenfalls die meisten – mit viel Engagement. Der Charme des Neuen ist nun vorbei. Routine, auch Müdigkeit schleichen sich ein, auf beiden Seiten von Kamera und Monitor. Die Studierenden werden mit weniger Verständnis auf Nachlässigkeiten der Lehrenden im Umgang mit Digitalisierung blicken. Sie haben ein Recht auf gute, auch auf gute digitale Lehre. Für mich heißt das, immer wieder auf der Suche zu sein und offen zu bleiben für neue Formen der Wissensvermittlung, sich ausprobieren und auch mal etwas wagen. Es gibt natürlich Vieles, was ich vermisse, wie die freundlichen Gesichter, das Gespräch zwischen Tür und Angel, auch das unfreundliche Gesicht erscheint attraktiver als die vielen schwarzen Zoom-Kacheln auf meinem Monitor während der Vorlesung. Es bieten sich aber auch verblüffende Möglichkeiten in der Lehre, auf die ich ohne Corona nicht gekommen wäre."
 
  
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Prof. Dr. Christoph Safferling (Fachbereich Rechtswissenschaften): "Es ist das zweite von wer weiß wie vielen Corona-Semestern. Im Sommersemester haben wir die Lehre im Handumdrehen auf digital umgestellt und das – jedenfalls die meisten – mit viel Engagement. Der Charme des Neuen ist nun vorbei. Routine, auch Müdigkeit schleichen sich ein, auf beiden Seiten von Kamera und Monitor. Die Studierenden werden mit weniger Verständnis auf Nachlässigkeiten der Lehrenden im Umgang mit Digitalisierung blicken. Sie haben ein Recht auf gute, auch auf gute digitale Lehre. Für mich heißt das, immer wieder auf der Suche zu sein und offen zu bleiben für neue Formen der Wissensvermittlung, sich ausprobieren und auch mal etwas wagen. Es gibt natürlich Vieles, was ich vermisse, wie die freundlichen Gesichter, das Gespräch zwischen Tür und Angel, auch das unfreundliche Gesicht erscheint attraktiver als die vielen schwarzen Zoom-Kacheln auf meinem Monitor während der Vorlesung. Es bieten sich aber auch verblüffende Möglichkeiten in der Lehre, auf die ich ohne Corona nicht gekommen wäre."   © Erlangen

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