Flächenfraß: Plumper Taschenspielertrick der Staatsregierung

3.11.2020, 09:45 Uhr
Große ebenerdige Parkplätze bei Supermärkten sind vielen Naturschützern ein Dorn im Auge. Sie fordern mehrgeschossige Parkdecks und Marktgebäude, über denen sich Arztpraxen, Wohnungen oder Kitas befinden.

© Uros Zunic, NN Große ebenerdige Parkplätze bei Supermärkten sind vielen Naturschützern ein Dorn im Auge. Sie fordern mehrgeschossige Parkdecks und Marktgebäude, über denen sich Arztpraxen, Wohnungen oder Kitas befinden.

Es ist so lobenswert wie unerlässlich, dass das Flächensparziel nun ins Landesplanungsgesetz aufgenommen wird. Allein in der Metropolregion Nürnberg sind von 2004 bis 2018 mehr als 70.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche verloren gegangen.


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Allein durch Freiwilligkeit kann man das Fünf-Hektar-Ziel bis zum Jahr 2030 allerdings niemals erreichen. Darauf hat man schon in den vergangenen Jahren vergeblich gesetzt, durchaus begrüßenswerte Förderprogramme für die Innenentwicklung von Kommunen inklusive.

Es braucht mehr Verbindlichkeit

Deshalb ist es nun an der Zeit sich einzugestehen, dass dieser Kurs gescheitert ist. Es braucht definitiv mehr Verbindlichkeit beim Flächensparen. Die Staatsregierung hat es selbst in der Hand, ob in wenigen Jahren nur noch ein extrem verbindlicher Ansatz wie der Grünen-Gesetzesentwurf helfen kann.

Ab sofort muss man sich beim Flächenverbrauch in die richtige Richtung bewegen und einen konkreten Weg aufzeigen. Und der kann nicht im Schönrechnen liegen. Beim Hektarziel muss man sich an der derzeitigen Berechnungsgrundlage messen lassen. Die Wähler lassen sich nicht für dumm verkaufen.

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