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Als "entartet" abgestempelt: Maler Fritz Griebel hat die Fränkische Schweiz in Szene gesetzt

17.9.2021, 15:03 Uhr
Seit mehr als einem Jahr fotografiert, erfasst und beschreibt Helena Kircheis (26) den umfangreichen Nachlass des Künstlers Fritz Griebel – und ist nach 1800 Objekten noch immer nicht fertig. „Schließlich ist es eine Nebentätigkeit zum Studium.“ Die junge Frau stammt aus dem kleinen Ort Windshausen, der zu Bad Neustadt an der Saale gehört und lebt seit sechs Jahren in Erlangen.   
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Die Jurahochfläche in der Fränkischen Schweiz

Seit mehr als einem Jahr fotografiert, erfasst und beschreibt Helena Kircheis (26) den umfangreichen Nachlass des Künstlers Fritz Griebel – und ist nach 1800 Objekten noch immer nicht fertig. „Schließlich ist es eine Nebentätigkeit zum Studium.“ Die junge Frau stammt aus dem kleinen Ort Windshausen, der zu Bad Neustadt an der Saale gehört und lebt seit sechs Jahren in Erlangen. 
  © Udo Güldner

Wie umfangreich das Werk Griebels ist, zeigt, dass trotz großer Schenkungen an die Städtischen Kunstsammlungen Nürnberg, das Museum Weißes Schloss in Heroldsberg oder das Deutsche Kunstarchiv am Germanischen Nationalmuseum noch immer ein großer Teil von Sohn Peter und Schwiegertochter Jutta Griebel in Oberrüsselbach verwahrt wird. Zugleich hat Kircheis als Studentin der Kunstgeschichte über Griebels Illustrationen für Liedtexte, Rechenbücher, Monatskalender oder Kinderbücher geforscht.
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Das evangelische Schullandheim in Mostviel

Wie umfangreich das Werk Griebels ist, zeigt, dass trotz großer Schenkungen an die Städtischen Kunstsammlungen Nürnberg, das Museum Weißes Schloss in Heroldsberg oder das Deutsche Kunstarchiv am Germanischen Nationalmuseum noch immer ein großer Teil von Sohn Peter und Schwiegertochter Jutta Griebel in Oberrüsselbach verwahrt wird. Zugleich hat Kircheis als Studentin der Kunstgeschichte über Griebels Illustrationen für Liedtexte, Rechenbücher, Monatskalender oder Kinderbücher geforscht. © Udo Güldner

„Der Lockdown hat mir nicht geschadet, weil mir die private Sammlung zugänglich blieb.“ Herausgekommen ist eine von Professor Hans Dickel betreute Masterarbeit an der Uni Erlangen-Nürnberg. „Mich hat überrascht, wie er so viele Werke hat schaffen können. Noch dazu in so vielen verschiedenen Techniken.“  
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Ansichten eines fränkischen Dorfes

„Der Lockdown hat mir nicht geschadet, weil mir die private Sammlung zugänglich blieb.“ Herausgekommen ist eine von Professor Hans Dickel betreute Masterarbeit an der Uni Erlangen-Nürnberg. „Mich hat überrascht, wie er so viele Werke hat schaffen können. Noch dazu in so vielen verschiedenen Techniken.“
  © Udo Güldner

Ölgemälde, Lithographien, Aquarelle, Scherenschnitte, Papierkunst... Denn vor dem Zweiten Weltkrieg war Griebel als freischaffender Künstler auf jeden Auftrag angewiesen. Helena Kircheis wird bald ein Volontariat am Edwin Scharff-Museum in Neu-Ulm antreten. „Da kann ich forschen und vermitteln."
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Ein Blick auf Großenohe

Ölgemälde, Lithographien, Aquarelle, Scherenschnitte, Papierkunst... Denn vor dem Zweiten Weltkrieg war Griebel als freischaffender Künstler auf jeden Auftrag angewiesen. Helena Kircheis wird bald ein Volontariat am Edwin Scharff-Museum in Neu-Ulm antreten. „Da kann ich forschen und vermitteln." © Udo Güldner

1899 geboren in Unfinden (heute Königsberg in Bayern) als Sohn eines evangelischen Pfarrers, aufgewachsen in Heroldsberg. Fritz Griebel verließ das Melanchton-Gymnasium Nürnberg mit Begabtenförderung vorzeitig.
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Im Jura der Fränkischen Schweiz 1929 entstanden

1899 geboren in Unfinden (heute Königsberg in Bayern) als Sohn eines evangelischen Pfarrers, aufgewachsen in Heroldsberg. Fritz Griebel verließ das Melanchton-Gymnasium Nürnberg mit Begabtenförderung vorzeitig. © Udo Güldner

Ab 1917 Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg (Graphik und Buchschmuck); 1918 Wehrdienst bis Kriegsende; ab 1922 Studium an der Hochschule für bildende Künste Berlin (Malerei); ab 1927 freischaffender Künstler mit Atelier im Gelben Schloss in Heroldsberg; 1932 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg.  
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Gräfenberg und sein Stadttor

Ab 1917 Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg (Graphik und Buchschmuck); 1918 Wehrdienst bis Kriegsende; ab 1922 Studium an der Hochschule für bildende Künste Berlin (Malerei); ab 1927 freischaffender Künstler mit Atelier im Gelben Schloss in Heroldsberg; 1932 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg.
  © Udo Güldner

Ab 1933 galten seine avantgardistischen Werke bei den Nationalsozialisten als „entartet“; 1935 Mitbegründer des Mutterkalenders des Bayerischen Mütterdienstes der Evangelischen Kirche; 1939 Umzug nach Bamberg, Heirat mit der Ärztin Dr. Gertrud Jensen (1905-1991), die der Kinder wegen ihren Beruf aufgab.  
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Igensdorf im Bild

Ab 1933 galten seine avantgardistischen Werke bei den Nationalsozialisten als „entartet“; 1935 Mitbegründer des Mutterkalenders des Bayerischen Mütterdienstes der Evangelischen Kirche; 1939 Umzug nach Bamberg, Heirat mit der Ärztin Dr. Gertrud Jensen (1905-1991), die der Kinder wegen ihren Beruf aufgab.
  © Udo Güldner

Ab 1940 kriegsdienstverpflichtet im Luftschutz in Bamberg, Boxtel/Niederlande und Streitberg; Geburt der beiden Kinder Peter (1941) und Annette (1940-1994); 1946 Professor für Landschaftsmalerei und freie Graphik an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; 1948 Direktor der Nürnberger Kunstakademie (bis 1957), die kriegsbedingt im Deutschordens-Schloss Ellingen untergebracht ist.  
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Die Alte Linde bei Mostviel

Ab 1940 kriegsdienstverpflichtet im Luftschutz in Bamberg, Boxtel/Niederlande und Streitberg; Geburt der beiden Kinder Peter (1941) und Annette (1940-1994); 1946 Professor für Landschaftsmalerei und freie Graphik an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; 1948 Direktor der Nürnberger Kunstakademie (bis 1957), die kriegsbedingt im Deutschordens-Schloss Ellingen untergebracht ist.
  © Udo Güldner

Ab 1948 Wiederaufbau der Akademie (Neubauten und Lehrbetrieb); 1949 Umzug nach Ellingen; 1953 Rückkehr nach Heroldsberg; 1966 Emeritierung als Professor; 1967 Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; 1976 verstorben in Heroldsberg.  
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Feldarbeit in der Fränkischen

Ab 1948 Wiederaufbau der Akademie (Neubauten und Lehrbetrieb); 1949 Umzug nach Ellingen; 1953 Rückkehr nach Heroldsberg; 1966 Emeritierung als Professor; 1967 Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg; 1976 verstorben in Heroldsberg.
  © Udo Güldner

Nach ihm sind Straßen in Heroldsberg und Fürth-Ronhof benannt.  
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Die Kasberger Linde

Nach ihm sind Straßen in Heroldsberg und Fürth-Ronhof benannt.
  © Udo Güldner

Der junge Fritz, wie er genannt wird, interessiert sich schon sehr früh für die Natur. Mit sechs Jahren fertigte er eine Blumenstudie heimischer Arten an, die er sicher beim Spielen auf den Wiesen entdeckte und analysierte. 
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Ein Blick auf Streitberg

Der junge Fritz, wie er genannt wird, interessiert sich schon sehr früh für die Natur. Mit sechs Jahren fertigte er eine Blumenstudie heimischer Arten an, die er sicher beim Spielen auf den Wiesen entdeckte und analysierte.  © Udo Güldner

Als Schüler der Buchkunst an der Nürnberger Kunstgewerbeschule unternimmt er mit seinem Lehrer Rudolf Schiestl ausgedehnte Wanderungen in die Fränkische Schweiz. Vor Ort werden Naturstudien und Malereien angefertigt, ganz in der Tradition der Plenairmalerei (Freilichtmalerei), wie sie die Impressionisten pflegten.   
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Elsenberg im Jahr 1962

Als Schüler der Buchkunst an der Nürnberger Kunstgewerbeschule unternimmt er mit seinem Lehrer Rudolf Schiestl ausgedehnte Wanderungen in die Fränkische Schweiz. Vor Ort werden Naturstudien und Malereien angefertigt, ganz in der Tradition der Plenairmalerei (Freilichtmalerei), wie sie die Impressionisten pflegten. 
  © Udo Güldner

Zu verdanken ist sie der Erfindung von Farbtuben. Zuvor war es kaum möglich, den aufwendigen Herstellungsprozess von Farben unter freiem Himmel vorzunehmen. 
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Pflanzenstudien 1906

Zu verdanken ist sie der Erfindung von Farbtuben. Zuvor war es kaum möglich, den aufwendigen Herstellungsprozess von Farben unter freiem Himmel vorzunehmen.  © Udo Güldner

Die Tradition der Zeichenausflüge in die Fränkische Schweiz führt Griebel später als Professor und Direktor der Kunstakademie mit seinen Studierenden fort und weitet die Reisen nach Italien aus. Bei den Streifzügen durch die Fränkische Schweiz entstanden vor allem Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle von Felsformationen, Bäumen, hügeligen Landschaften, Obstbaumwiesen und Fachwerkhäusern.  
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Der Künstler Fritz Griebel im Portrait

Die Tradition der Zeichenausflüge in die Fränkische Schweiz führt Griebel später als Professor und Direktor der Kunstakademie mit seinen Studierenden fort und weitet die Reisen nach Italien aus. Bei den Streifzügen durch die Fränkische Schweiz entstanden vor allem Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle von Felsformationen, Bäumen, hügeligen Landschaften, Obstbaumwiesen und Fachwerkhäusern.
  © Udo Güldner

Die frühen Arbeiten aus den 20er und 30er Jahren orientieren sich noch stark an der Natur, während Griebel sich im Aquarell der 50er und 60er Jahre von der festen Formgebung löst. 
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Noch mehr Eindrücke aus der Fränkischen

Die frühen Arbeiten aus den 20er und 30er Jahren orientieren sich noch stark an der Natur, während Griebel sich im Aquarell der 50er und 60er Jahre von der festen Formgebung löst.  © Udo Güldner

Aus einzelnen, aneinandergereihten und sich überlagernden farbigen Rechtecken in Aquarell setzt sich die Landschaft mit Fachwerkhäusern bei Elsenberg zusammen.
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Farbenfrohe Spiele

Aus einzelnen, aneinandergereihten und sich überlagernden farbigen Rechtecken in Aquarell setzt sich die Landschaft mit Fachwerkhäusern bei Elsenberg zusammen. © Udo Güldner

Vielleicht entdecken Sie bei Ihrer nächsten Wanderung so manches Motiv Fritz Griebels. Falls Sie gezielt auf die Suche gehen wollen, empfiehlt sich ein Besuch in St. Helena, Hiltpoltstein, Egloffstein oder am Walberla.
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Die Burg Hiltpoltstein

Vielleicht entdecken Sie bei Ihrer nächsten Wanderung so manches Motiv Fritz Griebels. Falls Sie gezielt auf die Suche gehen wollen, empfiehlt sich ein Besuch in St. Helena, Hiltpoltstein, Egloffstein oder am Walberla. © Udo Güldner

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Streitberger-Skizze

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Ein Bauernhof

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Sankt Helena

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Regensberg im Bild

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Beerbach in der Fränkischen Schweiz

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Schweinthal in der Fränkischen Schweiz

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Das Walberla

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Der Burghof in Egloffstein

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Und wieder ein fränkisches Dorf

© Udo Güldner

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