Steigende Inzidenz

Corona im Landkreis: Auf Anweisungen von oben warten

Maria Däumler

Redaktion Forchheim

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02.11.2021, 15:10 Uhr
Corona im Landkreis: Auf Anweisungen von oben warten

© Barbara Schapp, NNZ

Gerade scheinen sich Entscheidungsträger und Politiker im Ferienmodus zu befinden. Es wird zwar diskutiert, ob man eine Booster-Impfung, also eine dritte Impfung, für Ältere, Kranke und Pflegepersonal empfehlen soll. Doch eine Entscheidung oder verbindliche Regelung gibt es aktuell nicht.

So ist laut einem Sprecher des Landratsamtes das Impfzentrum in Forchheim, Don-Bosco-Straße 4, nach wie vor nur am Mittwoch von 9 bis 13 Uhr und am Freitag von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Hier kann jeder Impfwillige kommen, ohne zuvor einen Termin zu vereinbaren. Anweisungen, das örtliche Impfzentrum wieder länger zu öffnen, wie Politiker überlegen, liegen aktuell nicht vor, so der Sprecher. Man werde abwarten, wie sich die Lage und auch die Rahmenbedingungen verändern.

Impfbus tourt durch Dörfer

Man habe im Landkreis sehr gute Erfahrungen mit dem Impfbus gemacht (wir berichteten). Der ist aktuell immer Montag, Dienstag und Donnerstag unterwegs, der Fahrplan ist im Internet zu sehen unter lra-fo.de. Auch hier können Menschen spontan und ohne Termin kommen und sich impfen lassen. "Das wird sehr gut angenommen", so der Behördensprecher.

Warum die Inzidenz im Landkreis ebenso wie überall im Freistaat wieder so hoch ist, lässt sich nur allgemein beantworten, sagt der Sprecher.

"Wir haben keine Hotspots, aber es wirkt sich wohl die Aufhebung der Corona-Beschränkungen aus", meint er. Und solange die Krankenhausampel in Bayern auf Grün steht, seien - nach derzeitiger Rechtslage - auch keine weiteren Beschränkungen geplant. Aktuell würden in Bayern 1983 Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt, auf der Intensivstation seien es 459 Patienten. Erst wenn diese Zahl auf über 600 wachse, springe die Ampel auf Rot, so der Landratsamtssprecher. Genauere Zahlen aufgeschlüsselt für den Landkreis Forchheim gebe es hier nicht.

Keine genauen Daten

Auch bei der Zahl der Infizierten würden vor Ort ebenfalls keine genaueren Daten registriert. So könne er nur für ganz Bayern sagen, dass am 27. Oktober die Inzidenz bei Ungeimpften bei 451,5 lag, bei Vollgeimpften bei 50,9.

Der Sprecher bestätigt, dass die derzeitige Corona-Regelungen bei vielen für Verwirrung sorgt. Dazu gehört auch die Regelung, dass Geimpfte, die Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatten, aber keine Symptome hätten, nicht in Quarantäne gehen müssen, obwohl sie nach derzeitigem Kenntnisstand sehr wohl das Coronavirus weitertragen können.

"Der Haken an der Sache"

Derzeit finden viele Veranstaltungen unter Einhaltung der 3G-Regel statt, das heißt es haben nur Geimpfte, Genesene und Getestete Zutritt. Nicht überall wird das aber auch streng kontrolliert. Und auch Kontaktdaten müssen nicht mehr erhoben werden. Doch was passiert, wenn unter den 3G-Gästen doch ein Virusträger ist? Der Behördensprecher meint dazu: "Das ist der Haken an der Sache. Am sichersten ist man eigentlich bei Getesteten."

Noch verwirrender ist die Situation in Schulen und Kindertagesstätten (wie bereits berichtet). In der Schule, so der Sprecher, müsse bei einem Corona-Fall in der Regel nur der Banknachbar in Quarantäne, als nur direkte Kontaktpersonen. In der Kita sei das aber viel schwieriger, weil die Kinder ja ständig in Bewegung sind. "Hier wird immer nur nach dem Einzelfall entschieden und jede Situation ganz individuell betrachtet", lautet hier die Auskunft.

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