Aus nach 18 Jahren

Forchheim: Magnesia-Kletterhalle hat geschlossen

Maria Däumler

Redaktion Forchheim

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29.09.2021, 19:00 Uhr
Jahrelang haben Kletterer hier intensiv trainiert.

© Juergen Petzoldt, NN Jahrelang haben Kletterer hier intensiv trainiert.

Viele Jahre lang haben sich in der Halle in der ehemaligen Spinnerei mit einer riesigen Kletterfläche von rund 1400 Quadratmetern Kletterer aus der Region getroffen, aber auch Legenden wie Kurt Albert oder Alexander Megos waren dort hin und wieder anzutreffen. Doch die Hochzeit der Kletterhalle ist längst vorbei. Vor allem die vielen neuen Boulderhallen in der Region seien immer mehr zur Konkurrenz geworden, so Waasner.

Konkurrenz ist gewachsen

"Die Leute wollen sich heutzutage eher kurzfristig vergnügen, das geht beim Bouldern eher, weil man keinen Partner zum Sichern braucht wie beim Klettern", erläutert Ulrike Waasner einen Grund für die Schließung. Die Kletterszene sei immer mehr in die neuen schicken Boulderhallen abgewandert.

In der ehemaligen Spinnerei in Forchheim war die Kletterhalle untergebracht.

In der ehemaligen Spinnerei in Forchheim war die Kletterhalle untergebracht. © Berny Meyer, NNZ

Dann sei 2020 noch die Corona-Pandemie und damit die Schließung der Kletterhalle dazugekommen.

Schließlich sei im August 2020 ihr Mann Albrecht Waasner ganz unerwartet im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Unternehmer hat 2003 das denkmalgeschützte alte Kesselhaus der ehemaligen Spinnerei Forchheim entkernt und dort die Kletterhalle installiert, die er dann mit großer Leidenschaft geführt habe.

"Seine Arbeitskraft fehlt"

Nach seinem Tod habe sie die Halle zwar weiterbetrieben, schildert Ulrike Waasner, doch "mein Mann und seine Arbeitskraft fehlen überall". Er sei auch nicht ersetzbar gewesen, sagt sie und fügt an: "Der Betrieb der Halle ist für mich allein einfach zu viel." Schließlich sei sie auch in einem Alter, in dem man nicht mehr so die Energie habe, solche Projekte voranzutreiben.

Beim Klettern muss ein Partner sichern, beim Bouldern nicht.

Beim Klettern muss ein Partner sichern, beim Bouldern nicht. © Juergen Petzoldt, NN

Hinzu sei gekommen, dass nach 18 Jahren Betrieb die Kletterhalle dringend einen Relounch gebraucht hätte. Am besten wäre es gewesen, wenn junge Leute frische und neue Ideen eingebracht hätten. "Ich habe zwar auch Ideen, aber nicht das Geld dazu, sie umzusetzen", gesteht Waasner.

Sie habe zwar nach neuen Betreibern gesucht, aber auch das habe sich schwierig gestaltet. Der Alpenverein Forchheim beispielsweise hätte abgelehnt, die Halle zu übernehmen. Ihnen sei wohl der finanzielle Aufwand zu groß gewesen und sie hätten sich auch personell zu sehr engagieren müssen, vermutet Waasner.

Ungewisse Zukunft

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