Kletterunfall in Fränkischer Schweiz: Bergwacht gibt Tipps zu Sicherheit

15.8.2019, 08:54 Uhr
Am Zehnerstein ist es kürzlich zu einem schweren Kletterunfall gekommen.

© Edgar Pfrogner Am Zehnerstein ist es kürzlich zu einem schweren Kletterunfall gekommen.

In der Fränkischen Schweiz waren eine 28-Jährige und ein 35-Jähriger am Zehnerstein unweit von Obertrubach klettern, als es zu einem Unfall kam. Sie wurde dabei von einem etwa 40 Zentimeter großen Felsbrocken am Kopf getroffen und schwer verletzt.  Auch ihr Kletterpartner zog sich schwere Verletzungen zu. In Obertrubach gab es einen weiteren Kletterunfall: ein Nürnberger stürzte 20 Meter in die Tiefe. Wir haben mit Thomas Obeth von der Bergwacht Forchheim über die Gefahren beim Klettern in der Fränkischen Schweiz gesprochen.

Herr Obeth, nimmt die Zahl der Kletterunfälle zu?

Nein, die Zahl ist recht konstant. Etwa zehn Unfälle pro Jahr passieren in der Fränkischen Schweiz. Oft ist menschliches Versagen die Ursache, dass einfach die Kletterer unachtsam waren und ihnen ein Fehler passiert ist. Aber auch dass Felsbrocken herabstürzen, kommt immer wieder vor. An der Kletterausrüstung liegt es eigentlich nie, die ist sehr sicher.

Wie wichtig ist es, einen Helm zu tragen?

Kletterunfall in Fränkischer Schweiz: Bergwacht gibt Tipps zu Sicherheit

© Foto: Edgar Pfrogner

Es gibt keine Helmpflicht, aber zu empfehlen ist ein Helm auf jeden Fall. Auch in der Fränkischen gibt es einige Stellen, an denen der Felsen einfach brüchiger und das Risiko höher ist, dass Steine sich lösen. Zum Beispiel bei der brüchigen Wand in Thuisbrunn. Beim Helmtragen geht es nicht nur um Felsteile, die von oben herabstürzen.

Ein Kletterer kann auch stürzen und mit dem Kopf gegen die Felswand schlagen. Da schützt ein Helm einfach am besten. Jeder Mitbürger sollte zwar Erste Hilfe beherrschen, um Verletzungen vor Ort notdürftig zu versorgen. Um den Abtransport bei solchen Unfällen im Gelände kümmern sich meist Rettungsorganisationen wie die Bergwacht.

Worauf sollten Kletterer besonders achten?

Es ist wichtig, gefährliche Stellen erkennen zu können. Wer das nicht kann, sollte das von erfahrenen Kletterern lernen. Wenn der Fels zum Beispiel wackelt, ist die Gefahr natürlich offensichtlich. Wenn man darauf klopft und der Stein hohl klingt, ist das auch ein Indiz.

Beim Sichern sollten Kletterer keine Routine aufkommen lassen, sondern sehr wachsam sein. Manche Kletterer wollen ihr Niveau pushen, aber man sollte nicht über seine Fähigkeiten hinaus klettern. Zudem sollte man überprüfen, ob Knoten richtig sitzen und sich das Seil richtig in der Sicherung befindet.

 

 

 

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