LBV fordert Renaturierungsmaßnahmen
Platz auf dem Treppchen: Obertrubach freut sich über Auszeichnung bei einem bayernweiten Wettbewerb
7.9.2023, 15:00 Uhr
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"Ausgezeichnete Bäche" heißt der Wettbewerb, den das Umweltministerium und das Landesamt für Umwelt ausgerufen haben und der seit 2021 alle zwei Jahre stattfindet. Prämiert werden Kommunen, die sich mit Projekten für die naturnahe Entwicklung und Unterhaltung ihrer Gewässer dritter Ordnung einsetzen. Insgesamt werden dabei drei Vorzeigeprojekte in der Kategorie "Ausbau" ausgezeichnet sowie drei Sonderpreise für Unterhaltungsmaßnahmen vergeben. |
Eine der Preisträger im Bereich "Ausbau" ist die Gemeinde Obertrubach. Sie kann sich über den dritten Platz und damit ein Preisgeld von 1000 Euro freuen. Umweltminister Thorsten Glauber (FW) überreichte der Gemeinde die Auszeichnung: "Der Trubach in der Gemeinde Obertrubach ist ein herausragendes Beispiel für Gewässerrenaturierung in Franken. Der Trubach schlängelt sich jetzt strukturreicher im Außenbereich durch das Tal, davon profitieren Flora und Fauna. Am nahegelegenen Dorfplatz in Wolfsberg ist ein Spielplatz mit Zugang zum Bach entstanden – ein deutlicher Mehrwert für die Bevölkerung."
Ziel des Wettbewerbs sei es, noch mehr Kommunen und Zweckverbände zur Renaturierung kleiner Gewässer motivieren und die Bedeutung naturnaher Gewässer für Mensch und Umwelt aufzeigen: "Unser Ziel sind naturnahe Bäche in ganz Bayern."
Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) nimmt den Wettbewerb zum Anlass, seiner Forderung zu Renaturierungsmaßnahmen an kleinen Gewässern in ganz Bayern Nachdruck zu verleihen: Diese müssten dringend verstärkt durchgeführt werden. Um das zu unterstützen, muss die neue Staatsregierung in der kommenden Legislaturperiode ein geeignetes Programm aufsetzen.
Forderung des LBV
"Hitze, Trockenheit, Extremwettereignisse – die Liste an Herausforderungen für unsere Bäche im Klimawandel ist lang", betont der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. Gerade die kleinen Bäche seien Bayerns blaue Lebensadern und bedeutsame Orte der Artenvielfalt. "Wir fordern daher ein Programm für Renaturierungsmaßnahmen an 10.000 Kilometern der bayerischen Bäche, um in der Fläche etwas zu bewegen."
Hier seien zwar die Kommunen in der Pflicht, diese bräuchten aber dringend die Unterstützung der Staatsregierung. Schon kleine Maßnahmen könnten den Bächen helfen: beispielsweise das Setzen von Störsteinen oder das Anlegen von Uferstreifen mit schattenspendendem Gehölzbestand.
"Das", so erläutert Schäffer, "hat positive Auswirkungen für uns alle, denn intakte Bäche mit ihren natürlichen Auenbereichen unterstützen uns im Klimawandel: Wie ein Schwamm halten Bachauen das Wasser länger in der Fläche und verringern so die Überflutungsgefahr. In diesen Bereichen kann zudem mehr Wasser versickern und so ins Grundwasser gelangen, aus dem wiederum ein Großteil unseres Trinkwassers gewonnen wird."
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