Diamantene Hochzeit

Von München nach Forchheim: Das Ehegeheimnis von Familie Korber

Hicran Songur

NN.de-Redakteurin

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02.06.2022, 15:29 Uhr
"Du bist immer noch schön": Gunda und Helmut Korber an ihrem 60. Jahrestag. 

© Athina Tsimplostefanaki, NN "Du bist immer noch schön": Gunda und Helmut Korber an ihrem 60. Jahrestag. 

Als Gunda mit Anfang 20 noch keinen Partner an der Seite hatte, wurde sie von ihren Freundinnen gewarnt: „Am Ende bekommst du keinen mehr, hieß es dann“, lacht sie. Am 21. Januar 1960 begegnete sich das Paar dann zum ersten Mal auf einem Ball der Bayerischen Staatsregierung im Deutschen Theater in München. Gunda war mit ihren Eltern dort. Helmut Korber in Begleitung einer Dame. „Ohne Begleitung durfte man nicht eintreten - also habe ich mir eine Rose für eine Mark eingesteckt und bin mit einem Mädchen zum Ball gegangen“, erinnert sich der 84-Jährige.

Darf ich mit Ihrer Tochter tanzen?

Immer wieder trafen sich die Blicke von Gunda und Helmut. „Er hat sich dann überwunden und meinen Vater gefragt, ob er mit der Tochter tanzen darf“, so die 83-Jährige. Von da an stand Helmut Korber Tag für Tag vor dem Innenministerium. Dort hat die junge Frau als Springerin gearbeitet. „Er ließ sich nicht abschütteln.“ Anders als Gunda kommt Helmut Korber nicht aus München. „Ich sehe mich als Pfälzer“, so der 84-Jährige. In der Landeshauptstadt war der Diplomingenieur für Papierverarbeitung nur studienbedingt. Nach und nach entwickelte sich eine Beziehung, die vorerst geheim gehalten wurde.

An Weihnachten 1961 hat sich das Paar verlobt. „Bis heute habe ich keinen Antrag bekommen“, so Gunda Korber. „Er hat meinen Vater gefragt und der meinte nur: Was willst Du mit dem Schachtelmacher?“ Lachend sieht sich das Ehepaar in die Augen. Wenige Monate später, am 1. Juni 1962, haben sie in München geheiratet. Mit weißer Kutsche und Schimmel ist das Brautpaar vor die Gäste gefahren. Im Juni 1966 kam das einzige Kind der beiden in Grünstadt in der Pfalz zur Welt: Tessy Korber. Die 55-jährige Bestsellerautorin ist als Tessa bekannt.

Das Geheimnis für eine glückliche Ehe

1969 zieht die kleine Familie nach Forchheim. „Sesshaft wurden wir erst später. Wir sind immer wieder umgezogen.“ Helmut Korber beginnt in der Firma Wellpappe zu arbeiten. „15 Jahre lang war ich als Betriebsleiter tätig.“ Seine Frau arbeitet in der Geschäftsstelle der NN Forchheim. Immer wieder blickt das Paar in die alten Fotoalben.

„Schau! Da warst Du noch eine schöne Frau“, Helmut Korber zeigt auf ein Hochzeitsfoto. Gunda lacht über die Worte ihres Mannes. „Du bist immer noch schön“, ergänzt der 84-Jährige. Und das Geheimnis für eine glückliche Ehe? „Es gibt keins. Wir sitzen nicht ständig aufeinander und haben immer etwas zu lachen“, erklären sie. Für den Landkreis gratulierte der stellvertretende Landrat Otto Siebenhaar.

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