Warum ein auffälliges Auto mit Laserscanner in Forchheim unterwegs ist

4.3.2021, 14:12 Uhr
Warum ein auffälliges Auto mit  Laserscanner in Forchheim unterwegs ist

© Stadtwerke Forchheim

Ist Ihnen in den letzten Tagen ein auffälliges Auto mit Kamera und Laserscanner in Forchheim begegnet? Dann sind Sie Zeuge des aktuellen Projekts der Stadtwerke geworden, die mithilfe der Firma "Cyclomedia" 360-Grad-Aufnahmen der Stadt produziert. Wozu sie gut sind und was damit geplant ist, hat uns Klaus Scheller erzählt, Abteilungsleiter der Dokumentation bei den Forchheimer Stadtwerken.

Warum ein auffälliges Auto mit  Laserscanner in Forchheim unterwegs ist

© Foto: privat

Herr Scheller, wie und in welchem Zeitraum wird die Stadt gescannt?

Das Auto ist, wie auch letztes Jahr, seit ein paar Tagen in den Straßen und auf den Forstwegen der Gemeinde unterwegs. Die Arbeit wird voraussichtlich noch im März abgeschlossen. Die Software der Firma "Cyclomedia" funktioniert ähnlich wie Google Street View, nur dass besondere Messverfahren hinzukommen: Alle fünf Meter wird ein 360-Grad-Foto aufgenommen, am Computer lässt sich detailliert in die Szenerie hineinzoomen. Vor einigen Jahren haben wir angefangen, die Stadt turnusmäßig befliegen zu lassen, dieses Bildmaterial war schon enorm hilfreich. Durch die 360-Grad-Bilder am Boden haben wir allerdings einen noch genaueren Überblick.

Wobei helfen Ihnen die Aufnahmen?

Bei unheimlich vielen Anwendungen: Vom Schreibtisch aus können wir den Zustand der Straßen überprüfen, vergangene Baumaßnahmen ansehen, abgesenkte Bordsteine und defekte Gullys erkennen. Auch die Höhen der Straßenlampen können wir so ermitteln. Bisher war so ein Unterfangen deutlich schwieriger: Der Bereitschaftsdienst musste rausfahren, die Straße sperren, eine Hebebühne aufstellen. Nun können wir sogar anhand eines Reglers in der Software Hochwasser simulieren: Wo steigt auf einem Platz das Wasser als erstes? Sitzen die Gullys richtig? Wo bleibt ein neuer Kabelverteiler am ehesten trocken? Wir leisten mithilfe der Aufnahmen auch Präventivarbeit.

Müssen sich die Bürger Sorgen um Datenschutz machen?

Nein, die Fotos speichern wir nur für unseren internen Gebrauch. Alle Gesichter und Kennzeichen werden unkenntlich gemacht. Im Großen und Ganzen ist das Projekt im Übrigen auch ein Gewinn für die Forchheimer: Die Stadt spart Geld, indem wir weniger Einsätze vor Ort vornehmen müssen.

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