Das Fürthermare erweitert seine Saunalandschaft

6.2.2020, 15:05 Uhr
Das Fürthermare erweitert seine Saunalandschaft

© Edgar Pfrogner

Wo sich vor dem Panoramafenster des Hallenbads die Casa del Fuego, eine von drei Außensaunen befand, ruht ein Bagger. Vor ihm stecken bunt bebänderte Schaufeln in der Erde, die Werkzeuge für den symbolischen Spatenstich. Vier Millionen Euro investiert die städtische Tochter infra als Eigentümerin in die Erweiterung der Fürthermare-Sauna. Geschäftsführer Marcus Steurer nennt den Schritt notwendig, "um die Gäste weiter bei uns zu halten". Sie kommen, heißt es, aus der ganzen Region. Oberbürgermeister Thomas Jung pflichtet bei: "Es muss etwas getan werden, denn auch die Saunen im Umfeld tun etwas."

Erst 2018 hat das Palm Beach in Stein seinen Sauna- und Wellnessbereich um Attraktionen wie eine Gondel- oder eine Klostersauna erweitert. In Treuchtlingen lockt die Altmühltherme bald mit einer Sauna im Schienenbus, in Neumarkt eröffnet heuer das 40 Millionen schwere Schlossbad, in Bad Windsheim erfindet sich die Franken-Therme neu.

 "Eventsauna" und Wasserbetten 

Die Sauna im Fürthermare ist mit 100.000 Besuchern pro Jahr offenbar so gut frequentiert, dass es dort zwischenzeitlich eng zugeht. OB Jung, der selbst gern sauniert, berichtet, um einen Aufguss zu erleben, sollte man schon mal zehn Minuten früher in der Sauna sitzen.

Der erste Bauabschnitt mit der Erneuerung des Dampfbades und dem Bau eines großen Sonnendecks wurde 2019 abgeschlossen, die Casa del Fuego wurde soeben abgerissen.


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Die Saunalandschaft erstreckt sich bisher auf zwei Etagen und rund 1000 Quadratmetern plus Außenbereich. Es gibt sechs Saunen, darunter eine mit Meerwasseraquarium, in denen es ruhig zugeht. Neu hinzukommen sollen – erneut im mallorquinischen Stil – mit rund 700 Quadratmetern Innenfläche eine große "Eventsauna" und zwei Ruhegebäude, die sich dann um einen Innenhof gruppieren, die "Plaza". Weitere Highlights sollen offene Feuerstellen und Wasserbetten im Ruhebereich werden. Außerdem kündigt Horst Kiesel, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Vitaplan, mit dem räumlichen auch den Ausbau des Animationsbetriebs an, den Stammkunden von Saunanächten kennen.

"Wir wollen Premium-Ansprüche erfüllen" 

Beim Motto "Mexiko" etwa werden Saunameister den Aufguss künftig nicht mehr nur mit Sombrero zelebrieren. Die jeweilige Szenerie, das kann auch ein zünftiger Hüttenabend sein, wird, dank neuer Technik, untermalt von Musik, Landschaftsbildern, Filmsequenzen, Licht- und Nebelspielereien. infra-Bäderfachmann Wolfgang Greul sagt: "Wir wollen Premium-Ansprüche erfüllen." Und Horst Kiesel fügt hinzu, Show-Aufgüsse fänden nur zur vollen Stunde statt, weshalb auch der ruhebedürftige Gast in der neuen Sauna auf seine Kosten komme.

Die "Eventsauna", die im Dezember eröffnen soll, bietet Platz für 100 Personen. Errichtet wird sie nicht wie die anderen Außensaunen in Holzständerbauweise, sondern aus Beton. Die Verantwortlichen versprechen sich davon eine deutlich längere Lebensdauer. Weil sich am Scherbsgraben einst eine Schuttdeponie befand, sind die Bodenverhältnisse schwierig, die Neubauten werden auf Pfählen errichtet.

Wolfgang Greul nennt die Sauna die "Cash-Cow" des Fürthermare. Sie habe zuletzt Gewinne im unteren sechsstelligen Bereich erwirtschaftet. Subventioniert würden damit Fürths defizitäre Frei- und Hallenbäder, ergänzt Jung, der nach eigenem Bekunden "keinen Zweifel" hat, dass die vier Millionen Euro in den nächsten fünf bis acht Jahren mit Gewinn zurückfließen werden.

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