dataform dialogservices

22.5.2019, 21:00 Uhr

Wenn bei dem Unternehmen dataform dialogservices von einem Logistikunternehmen die Rede ist, hat das nichts mit Speditionswesen zu tun. Vielmehr geht es bei der Ammerndorfer Firma mit Dependancen in Großweismannsdorf und auf Nürnbergs AEG-Gelände um die optimierte Verteilung von Werbebotschaften. Die bringt dataform im Auftrag von 300 bis 350 Unternehmen als Direkt-Mailings an deren Kundenkreis. In diesem Kerngeschäft setzt man auf das klassische Briefformat, das mit personalisiertem Anschreiben und Werbeträger an die Endverbraucher geht.

Zu den Kunden zählen Banken und allein 20 Versicherungen. Am Großweismannsdorfer Standort beispielsweise werden ausschließlich Aufträge des Pharma-Konzerns Novartis abgewickelt. Auch die Werbebotschaften diverser namhafter Fußballvereine erstellt und verschickt dataform. Siemens lässt hier Unterlagen drucken, Broschüren des VGN entstehen hier.

Poststation im Haus

Am Ammerndorfer Standort, wo die Firma 1977 gegründet wurde, hat dataform zur Abwicklung unzähliger fertig frankierter Schreiben eine eigene Poststation im Haus, so dass die Briefe über Brief- und Paketzentren der Post in Langwasser und Feucht direkt in die Verteilung gehen.

Zweites Standbein seit etwa 20 Jahren ist das Fulfillment, das in Nürnberg konzentriert ist und mit einem Wachstumspotenzial von 15 bis 20 Prozent jährlich das stärkste Segment des Unternehmens ist. Als Dienstleister für 45 Online-Händler in verschiedensten Bereichen wickelt dataform deren Geschäfte ab, von der Online-Bestellung bis zur Auslieferung inklusive Retouren. Dazu gehört, das Sortiment vorzuhalten, ergo auch einzulagern. Dafür werden die in Buchschwabach geplanten sechs etwa 14,5 Meter hohen Hallen auf 60 000 Quadratmetern gebraucht.

Rückschritt mangels Fläche

Doch das Fulfillment-Geschäft drohe zu scheitern, da der Nürnberger Standort, wo dataform diese Sparte konzentriert, mit 18 300 Quadratmetern Lagerfläche nur noch zwei Jahre zur Verfügung steht. "Wir mussten schon zwei großen Kunden von unserer Seite aus kündigen, weil wir deren Wachstum mangels Fläche nicht mitgehen konnten", so Geschäftsführer Walter Dinkelmeyer.

"Ein Standort mit genügend Platz ist für uns existenziell", sagt Gesellschafter Mathias Mendel. In 50 Kilometer Umkreis sei die Suche nach geeigneten Flächen vergeblich gewesen. Und dann gäbe es in nur sieben Kilometer Entfernung diesen Platz und dort wolle man das Unternehmen nicht haben: Dinkelmeyer zeigt sich tief enttäuscht, dass "uns, die wir seit 42 Jahren in Ammerndorf zuhause sind, nicht mehr Vertrauen entgegengebracht wird".

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