Ehemaliger Fürther Recyclinghof wird Müllkippe

14.4.2017, 10:00 Uhr
Ehemaliger Fürther Recyclinghof wird Müllkippe

© Foto: Tim Händel

Stühle, Sofas, Müllsäcke, Trockenbauwände: Was an der Gebhardtstraße in den vergangenen Wochen entsorgt wurde, wäre auf einem Recyclinghof gut aufgehoben. Das Problem: Dafür hätten die Menschen ein Stück weiter fahren müssen – auf die andere Seite der Bahngleise. Seit 1. März nämlich befindet sich der Fürther Recyclinghof in der Karolinenstraße 148. Manche hatten dazu offensichtlich keine Lust.

Denn dass der Hof umgezogen ist, kann niemandem entgangen sein: Ein Schild am Eingang des Geländes weist auf den neuen Standort hin. In den vergangenen Monaten habe man außerdem Kunden Flyer mit der neuen Adresse in die Hand gedrückt, sagt Susanne Grünbaum, Leiterin der städtischen Abfallwirtschaft, und das Rathaus informierte die Bürger in der Stadtzeitung, die jeder Haushalt erhält, sowie auf der Internetseite. Auch die Fürther Nachrichten berichteten mehrfach. "Wir haben großzügig Öffentlichkeitsarbeit gemacht", sagt Grünbaum.

Groß sind Unverständnis und Ärger auch bei der Firma K. Bonn Abfallwirtschaft GmbH, die den Recyclinghof im Auftrag der Stadt Fürth betreibt. Das Tor zum Areal, das abgesperrt war, sei mutwillig aufgebrochen worden. Andere hätten ihre aussortierten Sachen einfach über den Zaun geworfen. Sie ließen sich offenbar auch nicht daran hindern, als andere Bürger sie ansprachen und an den Umzug erinnerten. Inzwischen wurde Anzeige wegen "unerlaubter Abfallentsorgung" erstattet.

Nur noch in "haushaltsüblichen Mengen"

Der Recyclinghof musste weichen, weil die Immobilienfirma P & P die Brachfläche an Gebhardt- und Jakobinenstraße gekauft hat, um sie zu bebauen. Den Umzug an die Karolinenstraße – das Areal gehörte früher zum Schrotthandel Adamec – haben Unternehmen und Kommune zum Anlass für einige Änderungen genommen.

Müll darf demnach nur noch in "haushaltsüblichen Mengen" abgegeben werden, und größere Möbel oder Gegenstände müssen zerkleinert werden. Einzelne Abfallstücke dürfen nicht länger als zwei Meter sein. Der neue Standort bringt gleichzeitig Verbesserungen für Kunden: Die Container sind überdacht, so dass die Menschen ihre Sachen auch bei Regen im Trockenen aus den Autos laden können. Auch die holprige Zufahrt ist Vergangenheit.

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