Felsenkeller: Die Comödie Fürth übernimmt Bewirtung

27.2.2018, 12:28 Uhr
Der Felsenkeller im Stadtwald wird ab dieser Saison von der Comödie Fürth betrieben.

© Claudia Ziob Der Felsenkeller im Stadtwald wird ab dieser Saison von der Comödie Fürth betrieben.

Zusammen mit einem neuen Rotwildgehege, das im  Herbst in der Nähe entstehen wird, und einem Waldlehrpfad (ab Frühjahr 2019) soll das Traditionslokal zu einem "Walderlebniszentrum" werden, sagte Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Vorstellung der Pläne am Dienstagvormittag. Fürth habe die Chance, "eine neue Attraktion zu bekommen". Der Biergarten solle dabei aber ein Idyll bleiben und seinen ursprünglichen Charakter behalten.

Man wolle Familien, Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer anlocken, sehr gerne auch mehr als bisher - jedoch keine Autofahrer: Konsequent ("ohne Pardon") werde man darauf achten, dass der Felsenkeller nicht mit dem Auto angefahren wird. Jung appellierte überdies an künftige Gäste, das Lokal wirklich als Ausflugsziel zu sehen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Wald zu kommen.

Auch die Vertreter der Comödie betonen: Geparkt werden soll auf den Parkplätzen, die bereits außerhalb des Waldes zur Verfügung stehen. Der neue "Grüner-Felsenkeller" soll Mitte April eröffnet werden. Der Name erinnert ans "Grüner-Brauhaus", das die Comödie in der Innenstadt betreibt.

Anders als bisher wird das Lokal im Wald nicht mehr von Mittwoch bis Sonntag, sondern von Freitag bis Sonntag geöffnet sein, von 11 bis 21 Uhr. Zudem soll es nicht mehr ganzjährig die Türen öffnen, sondern nur von Mitte April bis Mitte September. Am Konzept der Gaststätte werde man nicht viel ändern, sagte Michael Urban, Mit-Geschäftsführer und Gastro-Chef der Comödie: Serviert werden künftig Brotzeiten, Eintöpfe, Gegrilltes. Ausgeschenkt werden soll Grüner-Helles und -Naturtrübes, das es bisher exklusiv im "Grüner-Brauhaus" gibt. Dazu "auch mal ein Fass Spezialbräu aus Burgfarrnbach". Drinnen wird es, so Urban, wohl etwa 30 Sitzplätze geben, draußen etwa 400 bis 500.

"Keine verstärkte Musik, keine Rock-Konzerte"

Dass die Pläne nicht jeden begeistern, haben Stadtspitze und Comödie schon mitbekommen: In Burgfarrnbach sammeln bereits einige Anwohner, die ein hohes Verkehrsaufkommen, Parkdruck und Lärm befürchten, Unterschriften. Comödie-Chef Volker Heißmann versucht, Sorgen zu nehmen: "Es wird keine verstärkte Musik geben und keine Rock-Konzerte." Das Lokal werde heuer an 60 Tagen geöffnet sein, darunter seien sicher 20 Regentage - und vermutlich etwa 20, an denen das Wetter richtig schön sei. Heißmann: "20 gute Tage sind, glaub ich, verkraftbar für die Nachbarschaft."

Der bisherige Besitzer des Felsenkellers wollte nach Schilderung von Rathauschef Jung aus Altersgründen aufhören und das Areal verkaufen. Die Stadt habe sich daraufhin entschlossen, es selbst zu erwerben. Damit wollte man auch die Gefahr ausschließen, dass das "sensible Gelände", mitten im Wald, womöglich in unsensible private Hände falle.

Die Tucher Bräu sollte beim Wirt mitentscheiden

Zusammen mit der Tucher Bräu habe man nach einem geeigneten Wirt gesucht. Anders als beim Milchhäuschen verzichtete die Stadt dabei auf eine öffentliche Ausschreibung. Jung erklärt das auf Nachfrage damit, dass anders als beim Milchhäuschen diesmal ein Partner, nämlich die Tucher Bräu, mit im Boot saß: Die Brauerei habe ein im Grundbuch festgeschriebenes Recht, die Gaststätte "auf Ewigkeit" mit ihren Getränken zu beliefern ("Grunddienstbarkeit"). Sie habe deshalb mit entscheiden sollen über den Wirt. "Wir waren uns schnell einig, dass das Comödien-Team das richtige für diesen Ort ist."

Gibt es also keine Pflicht zur Ausschreibung? Das sei nicht genau geregelt, sagt Jung. Es handle sich außerdem um einen "Probebetrieb", eine Ausschreibung sei da nicht vorgeschrieben, ergänzt Wirtschaftsreferent Horst Müller. Die Comödie hat einen auf zwei Jahre befristeten Pachtvertrag bekommen.

Der Artikel wurde mehrfach ergänzt und aktualisiert. Korrigiert wurde ein Fehler bei den Öffnungszeiten: Geöffnet ist freitags bis sonntags von 11 bis 21 Uhr - nicht bis 23 Uhr.

Verwandte Themen


12 Kommentare