Fürther Bier-Ärger: Ehepaar schickt Frankenfahne gen Norden
8.9.2020, 12:00 UhrMargit Göpfert war sauer und zwar richtig. Nicht auf die FN, wir waren ja nur die Überbringer der aus ihrer Sicht sehr schlechten Nachricht. Keinesfalls sind wir dafür verantwortlich, dass eine Firma im Norden Deutschlands eine Fürther Biermarke vertreibt und dafür mit den Worten "Bier aus Bayern" wirbt sowie mit einem Plakat, das einen alpinen Bergsee zeigt, den es in unserer Gegend garantiert nicht gibt.
Was Göpferts Laune zusätzlich trübte, war das Foto, das zu unserem Artikel erschienen ist. Darauf zu sehen: ein Berliner Schaufenster voller Geismann-Bier, dahinter mehrere Bayern-Fahnen. Das hält kein Franke aus, dachte sich die gebürtige Fürtherin, die heute in Veitsbronn lebt – und schritt zur Tat: Mit ihrem Mann Robert bestellte sie im Internet eine rotweiße Fahne mit dem Fränkischen Rechen, um sie nach Groß Kienitz zu schicken.
Geismann gibt es nicht bei uns
In dem Ortsteil der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, südlich von Berlin, steht die Zentrale von Getränke Hoffmann, jener Firma, für die Tucher seit drei Jahren exklusiv das Fürther Geismann-Bier braut. Kurz gesagt: Geismann gibt es nur dort, wo es eine von 460 Getränke-Hoffmann-Filialen gibt: in sieben Bundesländern, darunter Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin, aber nicht in Bayern.
Den Nordlichtern preisen die Marketing-Experten von Getränke Hoffmann das Geismann als bayerisches Produkt an, womöglich zieht das besser als der Slogan "Bier aus Franken". Aber das muss man so ja nicht hinnehmen, denken sich die Göpferts.
Die Fahne werden sie deshalb in den kommenden Tagen auf den Weg nach Groß Kienitz, Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, schicken, beilegen wollen sie diesen Zeitungsartikel und den dezenten Hinweis, dass ein Fürther Bier doch ein fränkisches sei — und allenfalls in zweiter Linie bayerisch.
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