Fürths Seniorenrat weicht widerwillig

1.8.2013, 09:00 Uhr
Fürths Seniorenrat weicht widerwillig

© Leberzammer

„Man hat uns genötigt, aus dem Rathaus auszuziehen.“ So beschreibt der Seniorenrats-Vorsitzende Hans Heidötting den Entscheidungsprozess bei der Zimmersuche. Etwas positiver will es Elke Übelacker, die Seniorenbeauftragte der Stadt, mit der sich der Rat bislang zwei Räume geteilt hatte, formulieren: „Wir, und damit unser Angebot, breiten uns aus.“

Am liebsten hätten sie diese Bürogemeinschaft beibehalten, allerdings habe der Publikumsverkehr in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, was eine ungestörte Beratungsatmosphäre verhindere. Vorstandsmitglied Elke Efstratiou: „Die praktische Kommunikation zwischen Seniorenbeauftragter und –rat wird uns fehlen.“ Für die Ehrenamtlichen sei das ein Handicap, weil die Bevölkerung in der Regel nicht zwischen beiden Institutionen unterscheide.

Während Elke Übelacker die neuen, eigenen Räume sehr wohl als Würdigung des freiwilligen Engagements versteht, schimpft Reinhold Schulz, Mitglied im Ratsvorstand: „Wir stecken viel Zeit und Geld in unsere Tätigkeit, aber hier pfeift man auf das Ehrenamt.“ Hans Heidötting bemängelt vor allem, die gewählten Seniorenvertreter seien bei der Zimmersuche zu wenig eingebunden worden.

Ein Einwand, den Sozialamtsleiterin Michaela Vogelreuther vehement zurückweist: „Wir hatten im Vorfeld mehrere Besichtigungstermine, bei denen sowohl der Behindertenrat, der nebenan eingezogen ist, als auch der Seniorenrat mit den neuen Standorten einverstanden war.“ Sie könne zwar verstehen, dass man gern im Rathaus geblieben wäre, doch gebe es eben manchmal Zwänge, durch die sich Umzüge nicht vermeiden lassen. Der Platz im Technischen Rathaus sei eine gute Lösung, weil barrierefrei und an die U-Bahn angebunden.

Der Seniorenrat, dessen Amtszeit heuer endet, blickt indes nach vorn. Trotz des Frustes wolle man sich nun wieder in die Arbeit stürzen. „Wir machen das Beste daraus“, betont Hans Heidötting. Die Sprechzeiten des Seniorenbüros sind dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung (Telefon 0911/9741839). Als politisch tätiges Gremium ist der Seniorenrat Anlaufstelle für Kritik, Wünsche und Anregungen zu allen Gesichtspunkten des öffentlichen Lebens. Außerdem berät er unter anderem zu Themen wie Vorsorge, Pflege oder Patientenverfügungen. www.senioren-rat-fuerth.de.to

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