Oft wurden die Beamten fündig

Gefälschte Impfpässe: Fürther Kripo hat mehr als 90 Häuser und Wohnungen durchsucht

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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17.5.2022, 16:45 Uhr
Ab Herbst 2021 wurden vermehrt gefälschte Impfpässe in Apotheken vorgelegt. Ziel der Besitzer war es, Impfzertifikate fürs Handy zu bekommen, um bei 3G-Regelungen Zutritt zu haben.

© Hans-Joachim Winckler, NN Ab Herbst 2021 wurden vermehrt gefälschte Impfpässe in Apotheken vorgelegt. Ziel der Besitzer war es, Impfzertifikate fürs Handy zu bekommen, um bei 3G-Regelungen Zutritt zu haben.

Die Fallzahlen im Bereich der Impfpassfälschungen stiegen im Herbst 2021 im Großraum, vor allem auch in Stadt und Landkreis Fürth. Damals wurden Corona-Tests für Ungeimpfte kostenpflichtig. Zugleich muss man inzwischen geimpft, genesen oder getestet (3G-Regelung) sein, um Zutritt zu vielen Lebensbereichen zu erhalten.

In der Folge richtete die Fürther Kriminalpolizei eine Arbeitsgruppe ein, die sich ausschließlich dem Phänomen "Impfpassfälschungen" widmete. Die betroffenen Personen standen überwiegend im Verdacht, unechte Impfnachweise in Apotheken vorgezeigt zu haben, um dort unrechtmäßig Impfzertifikate (QR-Codes) fürs Smartphone zu erlangen.

Die Fürther Beamten leiteten zahlreiche Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung ein, wie das Präsidium Mittelfranken nun mitteilte. Die Ermittler beantragten in der Folge insgesamt mehr als 90 Durchsuchungsbeschlüsse für Häuser und Wohnungen in Stadt und Landkreis Fürth.

In der Zeit von Februar bis Mitte Mai 2022 vollzog die Kriminalpolizei die Beschlüsse in drei gezielten Aktionen, wie es heißt. Den Einsatzkräften sei es gelungen, in rund zwei Dritteln der Durchsuchungen unechte Impfnachweise und unrechtmäßig erlangte Impfzertifikate sicherzustellen. Zahlreiche Personen wurden nach Angaben des Präsidiums bereits zu Geldstrafen verurteilt.

Darüber hinaus machten die Beamten bei den Durchsuchungen auch sogenannte "Zufallsfunde". Neben verbotenen Gegenständen (Butterflymesser und Wurfstern) sowie kleineren Betäubungsmittelmengen in mehreren Fällen stießen die Ermittler in einem anderen Fall in der Wohnung einer 24-Jährigen im Fürther Stadtteil Hardhöhe auf rund 385 g Marihuana. Gegen sie und einen ebenfalls bei der Durchsuchung angetroffenen 27-jährigen Mann leiteten die Beamten zusätzlich ein Verfahren wegen des Verdachts des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln ein.


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