Holocaust-Gedenken: Widerstand weiter nötig
28.1.2012, 13:00 UhrLötzsch, die am Abend beim Neujahrsempfang der Nürnberger Linken erwartet wurde, hatte kurzfristig die Einladung angenommen, an der Kundgebung am Platz der Opfer des Faschismus teilzunehmen. Organisiert hatte die Veranstaltung die Antifaschistische Linke Fürth (ALF). Weltweit wurde gestern an den 27. Januar 1945 erinnert: den Tag, an dem die Rote Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz befreite.
Vor rund 70 Fürthern sagte Lötzsch, dass die Gesellschaft es nicht beim Erinnern belassen dürfe: „Wir brauchen nicht nur einen Tag, an dem wir der Opfer gedenken, wir brauchen jeden Tag Widerstand gegen Faschisten.“ Am Vormittag hatte Lötzsch noch Marcel Reich-Ranickis Rede im Bundestag zugehört (siehe Seite 2 im Politikteil). „Mich hat die Rede tief bewegt“, sagte sie, das Beispiel des einen Tages, den der Literaturkritiker schilderte, zeige, „wie unmenschlich Menschen gegenüber Menschen sein können“.
Die Politikerin übte scharfe Kritik am Verfassungsschutz, der nicht verhindert habe, dass die Terrorgruppe NSU „mordend durchs Land“ zog, und an der „Kriminalisierung“ engagierter Linker. Sie forderte Unterstützung für die, „die sich Neonazis in den Weg stellen“. Ruth Brenner, Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus, erinnerte im Anschluss auch an die Serie von Anschlägen auf das Eigentum engagierter Neonazi-Gegner in der Region. „Es wird wieder weggeschaut“, sagte eine Sprecherin der ALF.
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