Über das Pamir-Gebirge

Sie schaffen jetzt über 100 km am Tag: Dieses Duo aus Fürth fährt mit dem Rad nach Japan

Julia Ruhnau

Fürther Nachrichten

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07.09.2023, 06:00 Uhr
Schneestürme, Übernachtungen in der Wüste und verschiedenste

© Kevin Mayer/Collage nordbayern.de Schneestürme, Übernachtungen in der Wüste und verschiedenste

Im Februar sind zwei junge Männer aus Fürth zu einem Abenteuer aufgebrochen, das es in sich hat: Sie wollen nach Japan, und zwar mit dem Fahrrad. Die beiden Franken sind knapp bei Kasse und sparen an allem - ihre gebrauchten Räder haben sie aber schon weit getragen. Inzwischen haben sie Indien erreicht.

Mit 60 Sachen in einen Dornbusch

Der Weg dorthin war alles andere als leicht: Beide haben bereits schwere Stürze hinter sich. Kevin Mayer verlor bei einer Abfahrt in der Türkei auf Schotter den Halt, die Steine schmirgelten die Haut an Schulter, Arm und Gesicht "wie eine Käsereibe" ab, erzählt er. Sein Freund Nathanael Fischer rauschte in Serbien mit 60 Sachen in einen Dornbusch. Trotzdem haben die beiden immer weiter gemacht. "Wir wären wahrscheinlich auch mit einem gebrochenen Arm weitergefahren."

Ihre Route führte Mayer und Fischer bisher über Österreich, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien raus aus der EU. Weiter ging es über die Türkei und Georgien, mit dem Flugzeug über das Kaspische Meer und durch Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan. Dort fuhren sie über den Pamir Highway auf über 4000 Metern Höhe durch Schneestürme. Nach einer aufreibenden Etappe wäre an der Grenze zu Kirgisistan fast Schluss gewesen: Nur nach vielen Diskussionen und Drohungen ließen die Grenzsoldaten sie passieren - auch ohne Schmiergeld. Inzwischen schaffen sie locker ihr Tagespensum von 100 Kilometern, oft auch doppelt so viel.

Vom kasachischen Almaty aus nahmen die Radler schließlich den Flieger nach Neu-Delhi. Dass sie manche Strecken mit dem Flugzeug überbrücken, war von Anfang an geplant: Wegen der politischen Lage und Sicherheitssituation wollten sie weder durch Russland, noch durch Afghanistan oder Pakistan fahren.

Warum die Radler mitten im Nirgendwo auf einem Berg landeten, wie ein Streit ihre Reise beeinflusste und warum sie eine Krankenhaus-Odyssee in Tadschikistan hinter sich haben, lesen Sie in unserem Hintergrundartikel auf NN.de.

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