Zirndorf: Das andere Gesicht der neuen Mitte

11.5.2020, 11:00 Uhr
Zirndorf: Das andere Gesicht der neuen Mitte

© Grafik: WBR Zirndorf

Allerdings erst nach einer längeren Diskussion, in der es für Gegner und Befürworter keine Schnittmenge gab. Das Votum für die Änderung fiel entsprechend knapp aus: 16 Mitglieder, das Gros davon von der SPD, stimmten dafür, 14, überwiegend CSUler, dagegen.

Wie bereits berichtet, hat die Wohnungsbaugesellschaft Zirndorf (WBG) den ursprünglich an der Breslauer Straße (oberhalb der T-Kreuzung mit der Lichtenstädter Straße) vorgesehenen zentralen Platz umgeplant und erheblich verkleinert. Statt einer Geschäftszeile sollen nun ein vierstöckiger Trakt mit 14 Mietwohnungen, Speiselokal und Veranstaltungsraum sowie, im rechten Winkel dazu angeordnet, ein Verwaltungsgebäude mit zwei Etagen für die WBG entstehen. Etwa 54 Parkplätze sind am Westrand vorgesehen. Der freie Platz selbst schmilzt wegen der beiden Gebäudetrakte um zwei Drittel auf etwa 800 Quadratmeter zusammen. Vorgestellt hatte diese Pläne WBG-Chef Timo Schäfer bereits Ende vergangenen September. Nach dem Winter 20/21, hofft er, könnten erste Tiefbauarbeiten für den Platz starten.

Der Dissens im Stadtrat entzündete sich einmal mehr an der Nahversorgungsmisere in der Nordstadt. Udo Nürnberger, CSU-Fraktionschef und selbst Nordstädter, bewertet das Areal als einzige Möglichkeit, in der Nordstadt noch Einzelhandel unterbringen zu können, weshalb er die Fläche lieber noch etwas länger vorgehalten hätte.

Anders allerdings die WBG, die letztlich auch die Mehrheit der Stadträte hinter sich hatte: Timo Schäfer warb für die Umsetzung und erinnerte einmal mehr an vergebliche Versuche, Einzelhandel, Supermarkt oder Discounter für den Standort zu gewinnen. "Wir haben einfach zu wenig Platz für Verkaufs- und Lagerfläche und auch für Parkplätze." Selbst seine Versuche, für einen Wochenmarkt regionale Direktvermarkter und Hofladen-Betreiber zu gewinnen, liefen weitgehend ins Leere. 157 Anbieter hat er angeschrieben, mit äußerst verhaltener Resonanz.

Abgesehen vom mobilen Metzger, der immer mittwochs Station macht und gut nachgefragt werde, haben seine Bemühungen nicht gefruchtet. Einen Bäcker gibt es im vor zwei Jahren entstandenen Wohn- und Geschäftsgebäude schräg gegenüber. Wer sich für eine Beteiligung an einem Wochenmarkt oder für das geplante Speiselokal interessiere, könne sich gern an die WBG wenden, sagt Timo Schäfer.

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