Ab ins Wasser! Gunzenhäuser Waldbad öffnet seine Pforte

04.05.2018, 06:00 Uhr
Ab ins Wasser! Gunzenhäuser Waldbad öffnet seine Pforte

© Fotos: Erich Neidhardt

Weil für das Wochenende angenehme Temperaturen bis zu 24 Grad gemeldet und die Vorarbeiten wegen des guten Wetters in den vergangenen Wochen so gut wie abgeschlossen sind, entschieden sich die Stadtwerke als Betreiber der weithin beliebten Freitzeiteinrichtung am Burgstallwald, den Eröffnungstermin um einige Tage vorzuverlegen. Ursprünglich hatte man den Himmelfahrtstag am 10. Mai anvisiert.

Bei einem Ortstermin mit dem Altmühl-Boten hatten Roland Dücker, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, und Bäderleiter Martin Renk noch eine erfreuliche Nachricht parat: "Die Preise und die Öffnungszeiten bleiben unverändert." Badespaß für die ganze Familie ist im Waldbad demnach wie gewohnt täglich von 7 bis 20 Uhr angesagt. Lediglich im September, wenn die Abende schon deutlich kühler werden, wird bereits um 19 Uhr zugesperrt.

Erwachsene zahlen wie bisher für die Einzelkarte 4,50 und Jugendliche 2,50 Euro. Die ab 17 Uhr gültige Abendkarte gibt es für alle für 2,50 Euro. Kinder bis zu sechs Jahren haben freien Eintritt — ebenso alle, die an ihrem Geburtstag ins Waldbad kommen (Ausweis vorlegen!). Die Saisonkarte, die ab sofort an der Handkasse des Juramare am Bahnhofsplatz zu den Öffnungszeiten des Saunadorfs erhältlich ist, kostet für Erwachsene 180 und für Jugendliche 100 Euro. Überdies bieten die Stadtwerke Familiensaisonkarten mit gestaffelten Preisen sowie Geldwertkarten an. Neu ist ab heuer die Möglichkeit, an der Kasse bargeldlos mit EC-Karte zu bezahlen. Nähere Infos gibt es unter www.waldbad-am-limes.de.

Viel zu tun vor Eröffnung

Obwohl der Mai wegen seiner noch recht frischen Nächte der Monat mit dem höchsten Energieeinsatz ist - das Beheizen der Becken entspricht dem Jahresverbrauch von 17 Vier-Personen Haushalten - scheuen die Stadtwerke auch heuer vor einer Baderöffnung schon am Anfang dieses Monats nicht zurück. Bevor es soweit ist, gab es wie jedes Jahr viel zu tun, um den Gästen eine tadellos gepflegte und technisch einwandfreie Anlage zu präsentieren.

Dabei krempelten neben dem Bäderteam der Stadtwerke auch Mitarbeiter verschiedener Firmen wie Fliesen-Schneid aus Willendorf und Gartengestaltung Hartmann aus Gunzenhausen die Ärmel hoch. Die Stadtwerke, betonen Dücker und Renk, nehmen jedes Jahr viel Geld in die Hand, um ihre Freizeiteinrichtungen in Schuss zu halten. Dennoch komme man im Waldbad nach über 30 Jahren Betrieb über kurz oder lang an einer Generalsanierung nicht vorbei. Ein dickes Lob zollten die beiden Führungskräfte in diesem Zusammenhang den Mitarbeitern, die stets bemüht seien, die Anlagen in einem tadellosen Zustand zu halten.

Wasser bleibt auch im Winter

Um Frostschäden an den Fliesen vorzubeugen, bleiben das große Schwimmerbecken mit einem Fassungsvermögen von rund 2,5 Millionen Liter Wasser und das Nichtschwimmerbecken (450.000 Liter) den Winter über mit Wasser gefüllt. Lediglich das Planschbecken (20.000) wird geleert. Hier würde die Kälte wegen der geringen Tiefe im gefüllten Zustand mehr Schaden anrichten. Das Wasser in den beiden großen Becken wurde vor einigen Wochen abgelassen und diese in den vergangenen 14 Tagen nach gründlicher Wartung und Reinigung neu befüllt. "Der Inhalt der drei Beckern entspricht in etwa dem Jahreswasserverbrauch von 20 Vier-Personen-Haushalten", verdeutlichen Roland Dücker und Martin Renk die Dimension.

Etliche Tage nimmt nach dem Befüllen das Aufheizen des Wassers in Anspruch. Auch in diesem Jahr dürfen sich die großen und kleinen Gäste mit 24 Grad im Schwimmer- sowie jeweils 27 Grad im Freizeit- und im Planschbecken auf angenehme Wassertemperaturen freuen. "Da heben wir uns von vielen anderen Bädern positiv ab", weiß Martin Renk. Er und Roland Dücker hören auch immer wieder, dass die erwärmten Becken und auch die beheizten Umkleiden von den Besuchern sehr geschätzt werden. Pluspunkte sammele das Waldbad obendrein mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, mit seinen Öffnungszeiten und nicht zuletzt mit seinem Personal.

Trotz Defizit geht’s weiter

Obwohl kommunale Freizeiteinrichtungen wie das Waldbad oder auch das Juramare mit seinem Saunadorf ein nicht unerhebliches Draufzahlgeschäft sind, halten die Stadtwerke Roland Dücker zufolge am Betrieb fest: "Wir wollen sie weiterbetreiben. Eine Schließung ist nicht angedacht." Er hat dabei nicht nur die vielen Einheimischen im Blick, die die Gunzenhäuser Bäder sehr schätzen. Auch die Urlaubsregion könne mit den Gunzenhäuser Angeboten punkten.

Nicht nur von den Jugendlichen gern genutzt wird das freie Wlan im Waldbad, das seit letztem Jahr kostenlos zur Verfügung steht. Um langfristig eine hohe Service- und Dienstleistungsqualität bieten zu können, ist es den Stadtwerke-Verantwortlichen wichtig, gute Auszubildende zu finden und wenn möglich langfristig im Unternehmen zu halten. Insgesamt hat das Kommunalunternehmen im Bäderbereich momentan vier junge Azubis und ab September beginnt ein weiterer Auszubildender die Lehre zum Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Neuer Pächter gefunden

Mit der Familie Lanzi aus Eitensheim bei Ingolstadt haben die Stadtwerke einen neuen und erfahrenen Pächter für das Waldbad und das Juramare gefunden. Sie sorgt bereits in mehreren Frei- und Freizeitbädern für das leibliche Wohl der Gäste und kümmert sich bereits seit November um die Saunagastronomie in Gunzenhausen. Im Waldbad wird bei Freibadwetter der Kiosk betrieben.

Im vergangenen Jahr war das Waldbad an 127 (2016: 121) Tagen geöffnet und lockte in dieser Zeit insgesamt 69.551 (68.727) Gäste an — ein Plus von 1,2 Prozent. Im Durchschnitt kamen pro Tag 548 Besucher ins Freibad. Stärkster Tag war der 28. Mai 2017 mit 2345 Schwimmern, am wenigsten los war am 26. Juli und am 14. September mit jeweils 81 Gästen.

Insgesamt sind die Stadtwerke laut Dücker und Renk sehr zufrieden. Das Bäder- und Saunaangebot werde von den Gästen aus nah und fern sehr gut angenommen. Viel Lob bekommen vor allem die Mitarbeiter für die Servicequalität, ihre Freundlichkeit ihre Hilfsbereitschaft. "Die Gäste fühlen sich einfach wohl und gut aufgehoben", so Martin Renk.

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