Auf den Spuren der Christianisierung
13.10.2010, 18:26 Uhr
Tourismusmanager Dietmar Haß stellte das neue Projekt im Ausschuss für Tourismus, Kultur und Heimatpflege vor. Die Idee stammt von Heinz Ottinger, dem Vorsitzenden des St.-Gunthildis-Fördervereins in Suffersheim. Natürlich liegt die moderne Kapelle, im Volksmund das „Schneckenhaus Gottes“ genannt, auch auf der Route. Die startet in Eichstätt, das nicht nur als Bischofssitz, sondern auch durch das Grab des heiligen Willibald eine große spirituelle Bedeutung für Christen unterschiedlicher Konfessionen hat. Der aus dem englischen Wessex stammende Mönch war von seinem Sitz in Eichstätt aus maßgeblich für die Christianisierung in der Region verantwortlich. Dabei stand er in regem Kontakt mit seinen Geschwistern Wunibald und Walburga, die das Kloster in Heidenheim gegründet hatten.
Ein Pilgerwanderweg zwischen diesen beiden zentralen Orten der Missionierung in der Region hat thematisch also durchaus etwas für sich, zumal auch die Heiligen selbst diesen Weg des Öfteren selbst gegangen sein dürften. Nahe Bieswang sollen sich die drei Geschwister regelmäßig mit dem Solnhofener Klostergründer Sola getroffen haben. Diese Wegkreuzung wird auch der Wanderweg streifen. Damit die Pilger um die Bedeutung des Orts wissen, soll dort ein Denkmal aufgestellt werden, erklärte Dietmar Haß im Ausschuss die Überlegungen.
Die Kosten für den Landkreis belaufen sich nach Angaben des Tourismusmanagers insgesamt auf etwa 10000 bis 12000 Euro. Allerdings könnte eine Beteiligung des Naturparks Altmühltal und der Kirchen diese Summe noch reduzieren, sagte Haß.
Bereits angegangen ist die Vermarktung der neuen Pilgerroute. Haß verkündete im Ausschuss, der VGN werde den Wanderweg mit einem Flyer in hoher Auflage bewerben. Außerdem soll der aus Weißenburg stammende Eichstätter Domvikar Reinhard Kürzinger, Pilgerbeauftragter des Bistums, helfen. Fertig beschildert soll der Weg rechtzeitig zur Eichstätter Willibaldwoche im nächsten Jahr sein. Die findet im Juli 2011 statt.
Bis dahin gilt es noch Details der Routenführung zu klären, ein Logo zu entwerfen und den Weg zu beschildern. Die Pilger sollen von Eichstätt kommend über Blumenberg und Schernfeld über eine historische Römerstraße nach Bieswang und von dort nach Suffersheim das Schambachtal entlanggeführt werden. Dann geht es am Treuchtlinger Nagelberg und Wettelsheimer Keller vorbei über Berolzheim und die Steinerne Rinne in Wolfsbronn nach Heidenheim.