Gunzenhausen: Bahnhof wirtschaftlich nutzen?

29.12.2019, 16:42 Uhr
Gunzenhausen: Bahnhof wirtschaftlich nutzen?

© Marianne Natalis

Die Einrichtung spielte denn auch in den Haushaltsreden der Fraktionen keine Rolle, allein "Einzelkämpfer" Werner Falk nahm sich des Themas an. Eine mögliche Nutzung sei ein "Mobilitätszentrum", das habe Bürgermeister Karl-Heinz Fitz so angedeutet. Zunächst eine bestechende Idee, doch mittlerweile hat der FDP-Stadtrat hier seine Meinung nach eigenen Worten geändert. Das Gebäude sollte, forderte Falk in der Jahresabschlusssitzung des Stadtrats, "vorrangig wirtschaftlich" genutzt werden, soziale Vorhaben, die letztendlich alle zu Lasten der städtischen Kassen gingen, gebe es bereits genug. Falk nannte den Fachwerkstadel als Beispiel, dort hat die Nachbarschaftshilfe ihr Domizil.

In diesem Zuge kam Falk auch auf das kommunale Jugendzentrum zu sprechen, das er "in seiner heutigen Gestalt und Wirksamkeit" bereits des Öfteren in Frage gestellt hatte und "das auch heute noch einmal tun" wollte. Der Stadtrat solle im kommenden Jahr einmal grundsätzlich über die Perspektiven der kommunalen Jugendarbeit sprechen, denn das Jugendzentrum, das vor 40 Jahren gegründet wurde, habe heute "keine Berechtigung" mehr.

Den Ansprüchen anpassen

In diese Richtung denken auch die Freien Wähler, die laut Ahas Ortssprecher Harald Romanowski ebenfalls bereits seit Jahren ein neues Konzept für eine "den heutigen Ansprüchen angepasste Jugendarbeit" anmahnen. Denn schließlich seien im Etat 2020 für das Jugendzentrum sowie die Jugendarbeit einschließlich Streetwork 234 000 Euro eingeplant.

Noch einmal auf den Bahnhof zurückkommend, sprach Werner Falk ein weiteres Problem an: Den Zugang zu den Gleisen und die dort fehlende Barrierefreiheit. Diese zu schaffen, wäre eindeutig Aufgabe der Deutschen Bahn. Der FDP-Stadtrat will sich hier aber "nicht mehr länger" von dem Konzern "hinhalten lassen". Gunzenhausen sollte das selbst in die Hand nehmen und in Vorleistung gehen: Deshalb beantragt der Liberale, dass die Stadt hier in Vorleistung geht und drei Aufzüge zu den Gleisen baut. Falk wörtlich: "Wenn es uns ernst ist mit der Attraktivität unseres Bahnhofs, dann müssen wir selbst aktiv werden."

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