Mit dem Rhönrad über die Gunzenhäuser Eisbahn

21.12.2014, 15:48 Uhr
Robert Strempfl und Anita Förster aus Nürnberg präsentierten mit dem Rhönrad die Show "Hot wheels – cool ice".

© Wolfgang Dressler Robert Strempfl und Anita Förster aus Nürnberg präsentierten mit dem Rhönrad die Show "Hot wheels – cool ice".

Mit dem Eis als Untergrund für Sport und Spiel ist das so eine Sache: Es ist rutschig und unglaublich hart. So hart, dass man sich leicht Verletzungen holt, wenn risikoreiche, flotte Bewegungen gemacht werden sollen. Nicht viele wissen das besser als die Eiskunstläuferin Marina Kielmann aus Dortmund. Die 46-Jährige war am Samstagabend zu Gast auf dem Marktplatz. Sie trainierte mit der Jugend des Eislaufclubs Gunzenhausen, später gab es eine kleine Show, und dabei ließ die frühere Deutsche Meisterin ihr eigenes Können mehr als aufblitzen – natürlich alles auf der Gunzenhäuser Eisbahn.

Die jungen Sportler machten ihre Sache gut, so dass das Publikum beeindruckt und zufrieden war und mehr noch ihre Trainerin Beate Peterreins. Marina Kielmann sparte nicht mit aufmunternden Worten und zog auch aus dem Sturz eines ihrer Schützlinge eine positive Erkenntnis. Stürze gehören zum Training dazu, wollen ebenfalls „gelernt“ sein, dürfen nicht die Motivation trüben, sondern im Gegenteil weiterer Ansporn sein.

Auf einem Bein übers Eis

Wer als Otto Normal-Wintersportler sich selbst gerade so auf den schmalen Kufen halten kann, der weiß es erst zu würdigen, wenn jemand einen „Storch“ schafft, also auf einem Bein Schlittschuh laufen kann. Alles, was so leicht und schwebend aussieht, ist das Ergebnis harter Arbeit und vieler Mühen. Marina Kielmann übrigens, die ihre Karriere bei „Holiday on Ice“ fortsetzte, ist inzwischen als Eiskunstlauf-Trainerin in Berlin zuständig.

Nicht ganz so weit ins Fränkische Seenland hatte es Robert Strempfl aus Ansbach. Seine Leidenschaft gilt dem Rhönrad. Damit wagt er sich auch aufs Eis – das Sportgerät ist dabei mit Spikes ausgestattet. Strempfl hat ebenfalls schon die Zuschauer bei „Holiday on Ice“ begeistert, außerdem zeigt er auf Kreuzfahrtschiffen seine Fähigkeiten im Umgang mit dem erstaunlichen Sportgerät Rhönrad. Das alles wusste der Gunzenhäuser Eismann Georg-Karl Zanzinger zu berichten, der die Bahn in Schuss hält. Zanzinger ist auch am Mikrofon geübt und weiß allerhand zu erzählen – ein Mann für viele Aufgaben. Die Freude am Erfolg der Eisbahn ist ihm bei jedem Wort anzumerken.

Blutstropfen auf dem Eis

In Gunzenhausen zeigte Robert Strempfl mit Anita Förster aus Nürnberg „Hot wheels – cool ice“. Zu Beginn hatte Anita Förster, die auf nationaler Ebene bereits ein Rhönrad-Ass ist, eine eigene Show dargeboten. Sie will Robert Strempfl nachstreben und später einmal vor ganz großer Kulisse auftreten. Dabei sollte der Respekt vor dem Sportgerät immer mitschwingen. Robert Strempfl jedenfalls holte sich am Samstagabend nicht nur den Applaus des Publikums ab, sondern auch Blessuren durch die Spikes. Jedenfalls sah man einige Blutstropfen auf dem Eis.

Die Gunzenhäuser Bahn kann jetzt, wo die Weihnachtsferien anstehen, die Jugend noch mehr Zeit hat und viele auswärts lebende Menschen in die alte Heimat kommen, nochmals richtig durchstarten. Das Wetter war zuletzt bescheiden – am Samstag wehte ein kalter Wind und der Regen nahm immer mehr zu. Unabhängig davon gibt es Überlegungen, auch in zwölf Monaten die Eisbahn in die Stadt zu holen. Georg-Karl Zanzinger beließ es bei Andeutungen, wollte nichts vorwegnehmen. Erst einmal bleibt die Bahn bis 6. Januar in Betrieb, dann wird eine große Abschlussparty gefeiert und wohl auch die definitive Entscheidung fallen, ob es eine Wiederholung bereits im nächsten Winter geben wird.

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