Biotop in Niederndorf: Wo Pferde und Esel urlauben

29.7.2020, 14:28 Uhr
Biotop in Niederndorf: Wo Pferde und Esel urlauben

© Matthias Kronau

Es ist bereits das zehnte Mal, dass Pferde ihren "Sommerurlaub" in dem drei Hektar großen wunderbaren Areal verbringen. Als Gegenleistung müssen die Tiere nur eines: fressen. Als Weidetiere halten sie das Gras in dem Biotop kurz, es muss also nicht von den BN-Mitgliedern oder von Landwirten gemäht werden.

"Für unsere Pferde und den Esel ist das ein sehr guter Ausgleich", erklärt Sabine Fechter vom "Therapeutischen Reiten" in Bräuningshof (Langensendelbach). Sie spricht sogar von "Reha-Urlaub" für die Tiere.

Biotop in Niederndorf: Wo Pferde und Esel urlauben

© Foto: Matthias Kronau

Das Jahr über müssten sie ja durchaus anstrengende Arbeit in der Therapiearbeit mit Kindern und Erwachsenen leisten. "Das hier in Niederndorf ist echte Erholung." Und dies sei wichtig, denn "wir brauchen mitarbeitende Pferde, nicht abgestumpfte."

Vor drei Jahren waren es erstmals Tiere von Sabine Fechter, die sich in Niederndorf an den Weidewiesen labten. "Diese ungedüngten Wiesen sind wunderbar. Die Tiere bauen in dieser Zeit stets neue Muskeln auf", hat die Reittherapeutin festgestellt.

Durch Erlangen zum Biotop

Wer in den Urlaub will, nimmt oft weite Wege in Kauf. Am vergangenen Wochenende machten sich Tiere und Betreuer von Bräuningshof aus auf den 18 Kilometer langen Weg: über Bubenreuth und am Schlachthof vorbei zum Langen Johann, durch Alterlangen und am Albert-Schweitzer-Gymnasium vorbei zum Kanal, bei Frauenaurach durch den Kanaltunnel und schließlich im Aurachtal nach Niederndorf.

Der ganze Tross war nach viereinhalb Stunden durchaus erschöpft, und während Pferde und Esel Enrico nach der Ankunft sofort die Köpfe senken, um ausgiebig zu weiden, setzten sich die Begleiterinnen dann auch zu einem kleinen Picknick nieder.

Für den Bund Naturschutz, der seit 1982 das Areal mit viel Arbeit und Engagement entwickelt hat, ist die Beweidung durch die Pferde eine ideale Ergänzung für den Naturschutzgedanken. "Wir brauchen nicht selbst mähen oder Landwirte bemühen", erklärte Elke Eisenack vom Bund Naturschutz. Zudem hilft der Hunger der Pferde, das Gehölzwachstum zu begrenzen und eine Verbuschung zu vermeiden.

Mitglieder freuen sich

Und was nicht zu vergessen ist: "Unsere Mitglieder freuen sich einfach, wenn die Tiere da sind." Täglich wird nachgeschaut, ob mit den Tieren alles in Ordnung ist. Für die Tiere gefährliche Giftpflanzen wurden vorher schon entfernt.

Es ist bereits das zehnte Jahr, dass Pferde in dem Areal weiden. Bislang hatte der Bund Naturschutz das eher im Stillen organisiert, weil man fürchtete, die Tiere könnten durch zu viele Spaziergänger gestört werden. Zum Jubiläum ließ man sich dann doch überzeugen, die schöne "Win-win-Situation" (Elke Eisenack) zu zeigen.

Eingewachsen

Doch zu sehen ist ohnehin kaum etwas. Das Areal ist weitgehend eingewachsen, zudem sorgt ein Elektroschutzzaun dafür, dass die Tiere ihr Urlaubsdomizil nicht spontan wechseln.

 

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