"Besser vorsichtig, bereit und gewappnet zu sein"

Innenminister warnt in Nürnberg: Hochwassergefahr am Wochenende - Behörden in Alarmbereitschaft

Benjamin Jungblut

Redakteur

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31.5.2024, 11:57 Uhr
Der bayerische Innenminister hat am Freitagvormittag informiert, wie sich die Einsatzkräfte auf das drohende Hochwasser vorbereiten.

© vifogra / NEWS5 / David Oßwald / Christian Urban Der bayerische Innenminister hat am Freitagvormittag informiert, wie sich die Einsatzkräfte auf das drohende Hochwasser vorbereiten.

Schon heute rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den meisten Regionen Bayerns mit Niederschlagsmengen von 50 bis 89 Liter pro Quadratmeter, in Staulagen sogar um die 100 Liter. Die bayerischen Katastrophenschutzbehörden sind bereits in Alarmbereitschaft und bereiten sich auf die drohende Hochwasserlage vor. Wie genau, hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Freitagvormittag bei einem Termin an der Technischen Hochschule Simon Ohm in Nürnberg bekannt gegeben.

Laut aktuellen Prognosen sollen insbesondere die Regierungsbezirke Schwaben und Mittelfranken, sowie insgesamt der gesamte südliche Donauzufluss betroffen sein. Herrmann erklärt: "Es kann zu Überflutungen und Hochwasser kommen, auch weil die Böden durch die Niederschläge der vergangen Tage gesättigt sind. Konkrete Gefährdungen liegen aber noch nicht vor. "

Behörden in Alarmbereitschaft

Der Innenminister macht deutlich: "Es gibt keinen Grund, in irgendeine Panik zu verfallen". Gleichzeitig sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Alle Regierungen, Städte und Landkreise seien entsprechend vorgewarnt und müssen in Rufbereitschaft sein. Auch das gemeinsame Lagezentrum im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ist in besonderer Bereitschaft.

Herrmann sieht den Freistaat auf die drohende Gefahrenlage "bestens vorbereitet": "Das bayerische Melde- und Lagezentrum im Innenministerium, koordiniert alle notwendigen Maßnahmen und steht dann auch mit den Katastrophenschutzbehörden und den Organisationen und auch mit dem Landeskommando Bayern der Bundeswehr in engem Kontakt, sofern sich die Notwendigkeit ergeben sollte, hier zusätzliche Hilfe anzufordern."

Warnungen werden noch konkreter

Zudem sind die Behörden mit dem DWD und dem Hochwassernachrichtendienst im engen Kontakt. Herrmann erklärt, dass laut Wetterdienst aktuell noch nicht klar sei, welche Regionen genau vom Hochwasser betroffen sein werden: "Es gehört zu den Schwierigkeiten der Wetterprognose, dass diese mit entsprechendem zeitlichen Abstand noch immer sehr groß sind, hinsichtlich der Regionen die betroffen sein könnten. Das haben wir genutzt, dass wir entsprechend überall im Standby-Betrieb sind, dass alle in Rufbereitschaft sind."

Der Wetterdienst soll seine Warnungen im Laufe des Wochenendes konkretisieren und könnte bereits im Laufe des Samstags in einzelnen Regionen Entwarnung geben. Auch, welche Schwerpunkte es für die Einsatzkräfte geben könnte, soll noch deutlicher werden.

Hinweise an die Bevölkerung

Herrmann empfiehlt den Bürgerinnen und Bürgern, die aktuelle Lage in den Medien zu verfolgen und entsprechende Warnapps wie Nina und Katwarn zu nutzen. Auch Sirenen könnten zum Einsatz kommen: "Über die Gesamtlage werden die Medien weiter berichten. Da das nicht alle verfolgen werden wir überall da wo konkrete Gefahr für Menschen besteht, würden gegebenenfalls auch Sirenen zum Einsatz kommen und Cell Broadcast bzw. Push-Sms gesendet werden."

Keller- und Gartentüren sollten geschlossen werden, ebenso wie Fenster. Der Minister warnt: "Es ist besser, vorsichtig, bereit und gewappnet zu sein, als sich im Nachhinein die Augen zu reiben."